Ausstellung
2004 Harle King aus Witzbaden Fotoimpressionen Eröffnung 1. Mai 15 Uhr 15 Es spricht Albrecht/d. von Stuttgart ER ist der Berg. ER ist einer der grössten Sammler von Deutschland, Er ist einer der schlausten Narren, Missionarr, und ER ist (k)ein Künstler, Sichtbarmacher, und verwirklicht Menschlich(t)keit. ER hat (nicht übertrieben) bereits Millionen von Menschen erfreut mit seinem Humor, mittels gebrauchs- und gebrauchswidrigen Artikeln seiner weltweit bekannten Harlekin-Geschenkproduktion. ERfand die Spaghetti-Gabel mit manueller Kurbel, den Becher mit Henkel innen für Ost-Friesen, produzierte die Banane mit Reissver-schluss und 1/2 Tasse und 1/2 Teller Keramik. Die Produkte sind nicht mehr einfach zu bekommen. "Witz ist das Zusammenbrechen einer grossen Erwartung in ein Nichts" (Arthur Schopenhauer), doch möchten wir Ihre Erwartung wieder aufleben lassen und so zeigen wir Harlekin-ERzeugnisse und die Untersuchung vom schönen Problem: Hier beginnt der Witz eine Kunst zu sein, und hier hört vor lauter Ernst die Kunst auf eine Lust zu sein (und die vielen Fragen dazwischen). So hat der Text bald einen Schluss, wir wollen keinen Verdruss, jedoch auch nicht bloss Unterhaltung. ER hat ein Motto "HEITER WEITER IST DER WEG”. Lebensdaten von Harle King: Gezeugt 1940 in Paris, Hotel Claridge, Zimmer 305, geboren 1941 in Berlin. Amor traf den Apfel, und der fiel nicht weit vom Stamm: ER war ein Kind im Städtchen Amorbach von seiner Mutter Eva-Marie, Begegnung und Zusammenarbeit mit Joseph Beuys und dessen Beeinfluxung, gründete ein Museum für Alltagskultur, ein Museum für Büroklammern, das Harlekinäum (das fröhlichste Museum der Welt), meditiert und lacht in seiner Humorkirche, gründete und unterstützt die Clown-Doktoren für Kinder, ERöffnet das Museum "Mutter” in Amorbach, gründete den ersten Lachclub in Europa (z. Zt. 133). Er ist auf dem Weg zum "fröhlich sterben", und ER schuf auch einen Grabstein mit der Inschrift: "HIER RUHT ERNST TIERISCH SEIT DER GEBURT DES HARLEKINS". Neueste Installationen: Shit happens, Palast der Winde & Mysterium Mona Lisa. Sammelt Kunst von lebenden Künstlern, lebt in einem Mail-Art-Netzwerk und mit seiner Frau Ute, sie ist die Seele der Familie und hat das Ganze mitgetragen und ertragen. 2002 Kulturpreis-träger der Stadt Wiesbaden. Anstelle von einem Katalog erscheint im EigenArt-Verlag zusammen mit Harlekin eine Verleger-Verlegenheitslösung: Variante 1: Buch (Mister Fluxus), Plakat (gefaltet), 12 Postkarten und Collagen-Landkarte von M.S. Euro 33.- Variante 2: Heft (1. Beuys-Comic der Welt), Plakat (gefaltet), 12 Postkarten und Collagen-Landkarte von M.S. Euro 12.- Zu bestellen bei EigenArtverlag, Postfach 159, CH-8402 Winterthur oder Kunstkammer, D-74575 Schrozberg-Bartenstein eigenartverlag@smile.ch |
Martin Schwarz: Situationen des Realen und des Idealen Ein Gegenüber von Sachen zu Bildern. Eine Auseinandersetzung mit der Philosophie von Nicolai Hartmann: ”Möglichkeit und Wirklichkeit”, und ”der Aufbau einer realen Welt” und Objekte und Bildervariationen zum 100. Geburtstag von Salvador Dali. Die Objekte der Kunstkammersammlung (und kleine Bilder) von Künstlern und Künstlerinnen aus der Schweiz und Deutschland. Weitere Termine: Sonntag, 16. Mai 2004 15 Uhr – Internationaler Museumstag: "Mundwerk zu Handwerk", Erläuterungen zu den Ausstellungen in der Kunstkammer. Sonntag, 11. Juli 2004 11 Uhr und 17 Uhr – Konzert: "1796 – Mozarts Zauberflöte in Bartenstein” (Kartenbestellung 07940 18 348); ergänzend zu diesem Konzert gibt es vom 8. Juli bis 6. August eine Ausstellung in der Sparkasse Hohenlohekreis in Künzelsau. Martin Schwarz, Farbenlicht, Collage 2003 Martin Schwarz, Konstruktion und Sinnlichkeit, Collage 2003 Michael Berger, Innen glühen außen leuchten, 1989 |
Meine
Oase bei den Alten-Meistern geschrieben von Martin Schwarz in der Nacht vom 11. zum 12. Januar 2003 für die Ausstellung ”Das Oasen Auge”, (Konzeption Walter Aue) in der Orangerie vom Schloss Charlottenburg in Berlin: Am Arbeitstisch zwischen einer Papierschnitzelflut aus Farbdrucken für Collagen, reflektiere ich meine Absichten und Beweggründe für mein Tun bei der Suche nach einer geistigen Oase bei den Alten-Meistern. Die Malweisen der Alten-Meister gegensätzlich zu den Abstraktionen der Maler des 20. Jahrhunderts konstruiere ich als eine Synthese von Bilderbegegnungen zusammen. Gegenstandslose Formen- erfindungen als Ausdruck der Moderne sind der Bildgrund für die eingefügten Elemente der Bilderdetails von Raffael, Botticelli, Brueghel, Memling und anderen Klassikern. So erscheint in einer rationalen Komposition eine märchenhafte Mariendarstellung, in eine Farbfeldmalerei ist eine Bauernhochzeit integriert oder durch eine graue, nihilistische Malerei dringt ein Verkündigungsengel. Die Zeitepochen rücken zusammen, im Modernen ist das Alte die Insel der Sehnsucht, das Vertraute und eine Oase von Harmonie. Ein bewusstes Abwenden von der lauten, grellen, schmutzigen Realität in eine künstlerische und künstliche Gedankenwelt, in die Idealisierung von Schönheit und Reinheit wie dies in der religiösen Malerei der Alten-Meister vorzufinden ist. Die Schönheit der heute manchmal belächelten Madonnengemälde, ist ein irisierendes, reines Farbenlicht des Seelenleuchtens und beim Betrachten vermeine ich begleitende, leise Harfentöne aus der Herzkammer der Liebe zu hören; – doch vielleicht ist es in den heutigen Tagen unmöglich, auf diese Weise von der wenigstens in den Gemälden erscheinenden Maria zu schreiben und durch meine Zweifel wird das Süsse bitter. Ein kleines Papierzettelchen mit einem ”Alten-Meister-Widerschein” in der Hand, bedenke ich die Zeit der fernen Jahrhunderte, sehe aus dem Atelierfenster vom Schloss Bartenstein in den sternenklaren Himmel und versuche mir die unvorstellbaren Raum- und Zeit-dimensionen, so weit es mir möglich ist zu ermessen. Vor einigen Wochen hörte ich die Erklärung eines Wissenschaftlers: Im Universum gäbe es mehr Galaxien (und aus wie viel Sonnen besteht etwa eine mittelgrosse Galaxie!?) als Sandkörner an allen Meeresstränden auf unserer Erde zusammen, ausserdem verschwänden diese Sonnenhaufen einmal alle. Bei dieser Aussicht in den nichtromantischen Sternenhimme, frage ich mich auch, wie weit für mich zu bestimmen ist, was an dem leuchtenden Himmel sich auf eine Wirklichkeit von existierenden Sonnen bezieht und nicht nur noch das ankommende Licht von bereits erloschenen Sternen ist? In einer ziemlichen existenziellen Verwirrung werde ich mich mir wieder gewahr und erinnere mich meiner Absicht, das kleine Bild-detail in eine Farbkomposition zu fügen, und ein wenig beglückt suhle ich mich auf dem nicht reinen Arbeitstisch in den vielen Zettelchen, leime weiter und konzentriere mich auf Kleinstes und so entsteht meine 297 x 210 mm grosse Oase bei den Alten-Meistern. |