Kunstkammer im Schloss Bartenstein - www.pixelshine.com - www.martinschwarz.ch

Bestandsaufnahme als work in progress, März 2001
(zusammengestellt von Martin Schwarz, Texterfassung von Marion Gülzow)

Zur Einleitung: Texte über Martin Schwarz und seine Kunstkammer-Ideen-Ausstellungen im Schloss Bartenstein

Ernst Hövelborn
Manuskript der Einführungsrede vom 13.09.1997 zur Ausstellung von Martin Schwarz im Hohenloher Kunstverein - Hofratshaus Langenburg
Martin Schwarz gehört zu den modernen Künstlern, die den Grundprinzipien der Moderne, wie sie Theodor Adorno beschrieben hat, dem Experiment und der Montage verpflichtet sind. Beide Methoden dienen ihm zur Aufdeckung von dem, was ist, was sich als konforme Realität definiert und doch als solche bei näherer Befragung sich als ungesichert erweist. So scheint der Umgang mit dem Buch von unproblematischer Gewißheit zu sein. Man nimmt es zur Hand, blättert es durch, legt es zur Seite, stellt es in den Bücherschrank, liest es zuweilen an oder auch durch. Es begleitet als mitteilsames Objekt das Leben von Menschen und dient als Informations- oder Unterhaltungsquelle. Der Buchautor ist fern, vermittels seines gedruckten Textes und der Vorarbeit des Verlegers jedoch jederzeit verfügbar.
Der Künstler und erkenntnistheoretische Experimentator Martin Schwarz greift auch zum Buch, so spielen Texte in seinen Werken eine große Rolle, doch in seiner Hand bleibt es Objekt. In der Weise, daß er es seinem Willen unterwirft, es umgestaltet, bzw. fest- und zusammenklebt, mit Farben und Materialien überzieht, daß es zu einem wirklich dreidimensionalen Objekt wird und in seinem, experimentell und montagehaft gewonnenen Eigenleben in keinen Bücherschrank mehr paßt. Die ehemaligen Hofräte hier im Hause wären sicher ziemlich fassungslos vor einem solchen Objekt gestanden oder hätten es aufgrund seiner unverwechselbaren Eigenart in das fürstliche Raritätenkabinett eingegliedert. Also dorthin, wo der Feudalherr seine ganz besonderen Dinge brachte, Kuriositäten, zu denen durchaus auch abgegangene Blasensteine zählen.
Wir dagegen nehmen, aufgeklärt wie wir sind, die Buchobjekte von Martin Schwarz als das wahr, was sie sind, hervorgebrachte Wesenheiten eines schöpferischen Geistes, der erfinderisch sich aus der Quelle seines subjektiven Ausdrucksvermögens speist. Bei Martin Schwarz sprudelt diese Quelle sehr lebhaft, er nimmt viel zur Hand, und all das, was ihm vor die Hände kommt, verwandelt er vielleicht doch in Kuriositäten, was durchaus der Absicht dieser Ausstellung entspricht. So nehmen seine Buchobjekte die Gestalt von Versteinerungen, Muscheln und Mineralien an, gleichsam imaginäre Teile eines naturkundlichen Museums oder bildhaft-plastische Naturkunde selbst. Als sprechende Bücher tragen sie in sich ein aufgeklapptes Gebiß, das den Buchbenutzer beim Zuschlagen des Buches fürchten läßt, in die Hand gebissen zu werden. In den in Öl gemalten Buchobjekten findet sich ein Liebespaar wieder und auf Wolken schwebt ein Buch, wohin es zuvor schon imaginativ seinen Leser getragen haben mag.
Im Untertitel zur Ausstellung annonciert der Künstler deshalb die Botschaft "... wirkliche und imaginäre Beiträge in Sammlungen und Museen aller Art." In dieser Festlegung bezieht er sich nur am Rande auf Kunstmuseen oder Sammlungen, sondern vielmehr auf Einrichtungen wie ein Schallplattenmuseum in Bad Säckingen, zu dem er den imaginären Beitrag, bzw. das Objekt einer "Tanzenden Schallplatte" liefert. Die Schallplatte selbst hat er dabei wie einen flatternden Rock verformt und auf eine halbrunde Unterlage gestellt, so daß ihr Stand niemals fest, sondern immer dem Rund folgend, taumelnd und bewegt ist. Das Pinsel- und Bürstenmuseum in Bechhofen bei Ansbach darf sich, es weiß noch nichts von seinem Glück, über ein imaginäres "Bürstentierchen" freuen, das aber hier im Hofratshaus ganz wirklich bürstenstoppelig dasteht. In Weimar im Goethehaus könnte Martin Schwarz, auch sie wissen noch nichts davon, endlich den Tintenabtrockner liefern, mit "teuflischen Klecksen" versehen, die Goethe damals machte, als er den Faust geschrieben hat. Bis jetzt weiß davon nur der Künstler Martin Schwarz und wir, die Ausstellungsbesucher im Hofratshaus. Auch das Hundemuseum in Berlin wäre nun in der Lage, wenn es davon wüßte, endlich mit dem Abbild der Hunderasse aufwarten zu können, deren Hals im Verlauf einer evolutionären Entwicklung, die darin bestand, einer vorgestreckten Wurst nachzuhecheln, überdimensional lang geworden ist.
Für ein Waldmuseum liegt ein Ring bereit, aus den Hörnern eines Steinbocks, von Martin Schwarz geformt; und ein Postmuseum könnte, wenn es dazu bereit wäre, nun endlich zeigen, was beim Telefonieren eigentlich passiert. Martin Schwarz hat diese Begegnung von Mund und Ohr, beidseitigem Sprechen und Hören, in die Form gebracht, wie sie wirklich ist, aber bis jetzt nur als imaginärer Beitrag existiert. Dies ist eigentlich ganz einfach, in der neuen Gestalt des Telefonhörers spricht ein Mund zum Ohr und der Mund des Hörers-Sprechers in ein Ohr. Durch diese Operation wird der Telefonhörer zum sprechenden Bild; da jedoch der Telefonhörer samt Apparat immer mehr durch die hosentaschengerechte Flachkonstruktion des "Handy" ersetzt wird, kann man darauf hoffen, daß Martin Schwarz dafür sehr bald nicht museal-imaginär, sondern real eine Lösung anbietet. Eine solche Reallösung hat er schon im "Service für Verliebte" geschaffen, so wie er für den Bücherfreund, der nicht wie Johannes in der Apokalypse sein Buch fressend gern hat, bzw. sich den Inhalt einverleibt, Bücher geschaffen hat, die als Buchvase, Buchschale und Buchteller dauerhaft aus Steingut hergestellt und von der Edition Arche Jutta in Rot am See vertrieben werden. Wer sich ein solches Ensemble erwirbt, besitzt dauerhaft Bücher, gewinnt aus dem Bücherteller und der Bücherschale Sättigung und kann sich noch an einem Blumenstrauß im Buch erfreuen, ohne dabei eine Anthologie, eine Blumenlese oder Gedichtsammlung, zur Hand nehmen zu müssen.
Bergsteiger, die bis jetzt, um das Matterhorn zu bezwingen, sich massenhaft nach Zermatt auf den Weg machen mußten, können nach den digitalisierten, am Computer montierten und in Fotobelichtung hergestellten Collagen eines "Magischen Matterhorns" auf das Schlangestehen am Aufstieg zur Spitze verzichten, weil nun, was bis jetzt unbekannt, aber fotografisch augenscheinlich nachgewiesen, am Computer sauber logisch durchgerechnet, das Matterhorn sowohl in der afrikanischen Steppe, als auch an der Pazifikküste unter Palmen, in Asien, in San Franzisco, in Australien und selbst für den, der ein bißchen mehr Geld für das Hinkommen ausgeben will, auf dem Mond zu finden ist. Wobei es sicher etwas ganz besonderes sein dürfte, auf dem Mond von der Spitze des Matterhorns hinab zum blauen Planet Erde zu sehen. Doch wer diese Reisestrapazen bzw. Kosten nicht auf sich nehmen will, für den ist das Ganze käuflich hier im Hofratshaus als Wandschmuck zu bekommen.
Gott sei Dank hat Stürmerstar Jürgen Klinsmann am Mittwoch im Länderspiel gegen Armenien seine Ladehemmung beseitigt. Wäre er jedoch, statt manch unnützem Pressegespräch, ins Fußballmuseum nach Basel oder zu Martin Schwarz nach Bartenstein gegangen und hätte sich dort die Digitalisierungen zur Europameisterschaft 1996 angesehen, dann wären ihm ganz neue Wege zum Torerfolg geoffenbart worden. Doch auch hier bleibt das Imaginäre noch dem Wirklichen enthoben, und so muß der Fußballzuschauer oftmals sehr lange warten, bis der Stürmer ins Tor trifft. Dabei wäre manchesmal sicher der Einsatz eines "Ziegentorjägers", einer "Torjägerblume" oder einer Ecke, die selbst ins Tor fliegt sehr unterhaltsam in der Langeweile eines professionellen Ballgeschiebes. Für den, der als Trainer auf der Bank sitzt, ist es manchmal, zumal bei ihm alle Schuld für den Mißerfolg belibt, zum wahnsinnig werden. Martin Schwarz bietet dafür als Ersatz rinderwahnsinnige Rinder an, die computergrafisch verzerrt dem Treiben der Fußballer zuschauen oder wie man auch zu sagen pflegt: "Wahnsinn pur". Auch der Fußballweltmann und Ballweise aus München bzw. Kitzbühl, Franz Beckenbauer, würde dafür ein anerkennendes "Schau mer'mal" über die Lippen bringen.
Da der Weg vom Wähnen zum Meinen oft nicht sehr weit ist und die Kuriosität und bisweilen die Monstrosität die Wirklichkeit mehr erhellt als das platte Bild der Wirklichkeit selbst, sind diese "Mythen des Irregulären", die uns Martin Schwarz in seiner Ideen-Kunst gibt, auch als erkenntnistheoretische Modelle zu bewerten. Der Kulturphilosoph Gustav René Hocke sieht den Grundzug der Idea-Konstruktion, die ihren Ursprung im Manierismus der Nachrenaissance hatte, in dem Phänomen der "Umkehrung aller Dinge", so daß alles im Leben "zum Schein der Erscheinung" wird. Besonders nahe liegen Martin Schwarz in seinem Vorhaben der Umkehrung aller Dinge sehr triviale Massenprodukte, wie die Postkarten, die als Botschaftsträger von Feriengrüßen tagtäglich zu Millionen in alle Welt hinausgeschickt werden, Postboten beschäftigen und freudige Leser erzeugen. Mit Schere, Klebstoff und anderen Gerätschaften, sowie neuerdings mit computergesteuerten Digitalisierungen, macht sich Martin Schwarz an diesen Postkarten zu schaffen, besonders auch an denen aus seinem Heimatland, der glückseligen Schweiz, mit ihren vielfältigen Naturpanoramen, dem einmaligen Matterhorn und der Idylle, die sich aus dem Zusammenklang von hohen schneebedeckten Bergen, lächelnden Seen, tiefgrünen Wiesenmatten und einem strahlend blauen Himmel ergibt.
Hier montiert der Künstler seine "prospettiva secreta" ein, indem er Himmel und Erde verkehrt, ein Krokodil vor dem Nietzsche-Haus in Sils-Maria auftauchen läßt oder die Rialto-Brücke über einen Gebirgsbach spannt. So wird das"Spanisch-Brötli-Bahn-Häuschen" selbst zur Bahn, und den meisten Betrachtern oder Empfängern seiner Postkarten, übrigens im EigenArt-Verlag hergestellt, dürfte dies alles sehr "spanisch" oder auch "eigenartig" vorkommen. Im Fachterminus spricht man bei diesen Veränderungen von "Verfremdungen", was bei Martin Schwarz eigentlich nicht stimmt; zumal, wenn man seine Postkarten kennt, auf einmal alle richtigen Postkarten realsatirisch verfremdet erscheinen, im Sinne einer bewußtlos verkommenen Realität, die nicht einmal das wahrnimmt, was vorliegt, sondern nur das, was man sich wünschend einbildet. Hier ist der Künstler als Aufdecker und Entlarver tätig, indem er eine Postkarte ausspielt, die ins Schwarze trifft. Schwarz ist keine Farbe, aber Martin Schwarz macht sie dazu, nicht indem er schwarz-malt, sondern dadurch, daß er dieses Schwarz kommentiert. Einer dieser Kommentare auf schwarzem Grund in gebrochenem Weiß gehalten lautet: "ICH MACHE IMER ALLES RICHTIG" oder "SO WEISS WIE SCHWARZ", wobei der Begriff "SCHWARZ" in hellem strahlenden Weiß geschrieben ist. Dies sind Sätze, die den Leser gleichermaßen auf den "Holzweg" schicken oder ihm aus dem Schwarz heraus lichtend verschiedene Wahrheitsebenen im Sinne eines wittgenstein'schen "Sprachspiels" eröffnen können. In Sils-Maria konnte man anläßlich eines Nietzsche-Kongresses im Oktober 1994 Martin Schwarz begegnen. Hier nicht als Schwarz-Maler, sondern als Kommentator und Verstecker von Buchobjekten und Bildern im Nietzsche-Haus. Dort, wo der Philosoph mit dem Hammer, der Schöpfer narzißtischer Selbstbilder, wie Zarathustra, der Denker von "Jenseits von Gut und Böse", der die Lüge über die Wahrheit stellte, sich mit Huflattichblättern von seinen Kopfschmerzen zu befreien und von anderen zahllosen eingebildeten Leiden zu heilen versuchte. Da fanden sich die Objekte von Martin Schwarz zu einem imaginären Rendezvous mit dem Philosophen, seinen Werken und Lebens-Utensilien ein. In einer Postkartenserie, immer mit Bezug auf das Bild des Hauses, schuf Martin Schwarz ein Kompendium von Nietzsche-Gedanken, getreu seinem Zarathustra-Wahlspruch: "Nur wer sich wandelt, bleibt mir verwandt". Von ähnlichem spricht die Serie zu Nietzsche hier im Hofratshaus. Martin Schwarz, der keineswegs wie Nietzsche in den Dionysos-Dithyramben tönt, "Nur Narr! Nur Dichter!", sondern vielmehr lust- und humorvoller Monteur ist, begleitet den Philosophen hinaus in die Welt des 20.Jh., indem er dem "Unzeitgemäßen" ein zeitgemäßes postmodernes Gewand verpaßt. Er nimmt ihn hinein in ein Bilderspiel trivialer Gegenständlichkeit, angefangen bei Sportschuhen, Klebebändern, Taschenrechnern u.a., setzt sein Haus auf Wolken und manipuliert so das Nietzsche-Haus und Sils-Maria samt der hellen Luft und Himmelsnähe des Engadin in die populäre Bildwelt der Printmedien. Wenn Nietzsche noch in Sils-Maria selbstüberhöhend sagen konnte: "Hier saß ich wartend, wartend, - doch auf nichts, / jenseits von Gut und Böse, bald des Lichts / genießend, bald des Schattens, ganz nur Spiel, / ganz See, ganz Mittag, ganz Zeit ohne Ziel. / Da, plötzlich Freundin, wurde Eins zu Zwei - und Zarathustra ging an mir vorbei...", so bleibt Martin Schwarz bei sich selbst, auch Spieler, aber kein Zarathustra und keiner, der mit dem "Willen zur Macht" die Herrschaft des Scheins und den "Willen zur Kunst" verbindet.
Damit ist aber nicht gesagt, daß uns Martin Schwarz die Kunst als "Quietiv" bzw. Beruhigungsmittel im Sinne Schopenhauers verabreichen will, zur Entlastung von den fortgesetzten Nötigungen eines blinden Willens, begleitet von den Dämonen Schmerz und Langeweile. Was er uns anbietet ist in aller Konsequenz das "Nihil" des nietzscheanischen Nihilismus und das radikale "Nichts" von Heidegger, das die Frage nach dem Sein beherrscht, so daß kein Sein ohne das Nichts ist. Hier nimmt der "Schwarzmaler" Martin Schwarz einen schwarzen Stift zur Hand und streicht aus dem Text von Martin Heidegger zur Metaphysik, die nach ihm im Loch des Nichts verschwindet, alle Worte bis auf das Wort Nichts und die Fragezeichen zu. Damit stellt er, der so Vielfältiges anbietet, seine Kunst und Existenz in die Leere des Nichts, dessen Eröffnung ihm letztendlich nur als Unfaßbares bleibt, zugleich aber als "Etwas" oder wie Martin Schwarz es nennt:"Das buchstäbliche Nichts, das Randvolle". Für Sie, meine Damen und Herren bedeutet dies, daß sie hier, in dem mit Bildern und Objekten randvollen Hofratshaus sich auf dem Boden des Nichts befinden und letztendlich all das, was Sie sehen, als Fragezeichen betrachten müssen.
Dergestalt gibt Martin Schwarz seinen Kunst-Werken die Dimension des Geheimnisses und die Aufgabe, einen Durchlaß dorthin offen zu halten, zumal sie, die Kunst, als Hervorbringung - nach Heidegger - die Wahrheit in der Gestalt des Schönen ist. Damit wendet er sich gegen Hegel und die geschichtliche Erklärung des Phänomens Kunst, die, wie Hegel meint, nicht mehr "die höchste und absolute Weise, dem Geiste seine wahrhaften Interessen zum Bewußtsein zu bringen" sei, und nur der Begriff die Fähigkeit besitze, dialektisch die wirkliche Geschichte zu erfassen und im "Absoluten Geist" sich zu vollenden. Nach Hegel haben der Gedanke und die Reflexion die schönen Künste überflügelt, und in der Situation der Kunst heute warnt der amerikanische Kunsttheoretiker Arthur C. Danto vor der akuten Gefahr, die darin besteht, wenn die Kunst zu einer lebendigen Art von Philosophie mutiere, sie von ihr, der Philosophie, entmündigt werde.
So wie sich die Situation hier im Hofratshaus darstellt, scheint die Gefahr nicht gegeben zu sein, daß trockene Schulphilosophie über die Kunst triumphiert oder gar ihr "Imaginäres Museum" zerstört. Gegen die vernünftige Beweishaftigkeit von Gedanken und Reflexionen setzt Martin Schwarz das Moment der "Metamorphosen", die als Naturbegriff keinen historischen Fortschritt beinhalten, sondern nur, wie auch Malraux meint, an das Schöpferische gebunden und in seiner Zielrichtung auf Erfindung und Neues gerichtet sind. Daher erscheint es in seiner Grundstruktur geschlossen und bedingt durch seine Bindung an das Absolute, verlangt es nach dem "unbekannten Gott", also dem "Unfaßbaren" oder auch dem "Nichts". Als höchster Wert stellt sich in diesem Verlangen für den Künstler die Kunst dar; auch Nietzsche erhob den Schein über die Wahrheit, die frei ist, sich aber in ihrer Autonomie als Schweigen erweist und sich solchermaßen aus dem Frage-Antwortspiel herausnimmt. Also doch, wie oben schon erwähnt nur als schweigendes Fragezeichen dasteht. Die Folgerung für den Redner wäre dieselbe - zu schweigen - , weil über das, worüber man nicht reden kann, man schweigen sollte. Da wir aber in einer redseligen Zeit leben, und ich hier für ein Honorar tätig bin, muß ich wohl noch einige Sätze anfügen.
In dieser Weise, als fragenden Anlaß, nimmt sich Martin Schwarz den tragisch gescheiterten Künstler van Gogh vor. Ein Künstler, der seine Sicht der Dinge, seine Erfahrung der Welt nicht mit einer homogenen, in sich vernünftigen bürgerlichen Lebensweise in Einklang bringen konnte. Seine hingeschriebenen Bilder benützt Martin Schwarz als Zitate der Kunst, schreibt sie weiter, indem er nur den Pinselduktus fortsetzt oder wie bei dem Bild "Kind mit Orange", dies in vielfältigen Metamorphosen variiert und so den Strom der Bilder weiterleitet, den van Gogh mit einer Lösung in Gang gebracht hat. Das Schlafzimmer von van Gogh, die Stätte seines Leidens und seiner Einsamkeit, transponiert Martin Schwarz in das Grau der Bilder von Giacometti und schafft so eine Synthese und Erweiterung. Der einsame Baum des Romantikers C. D. Friedrich, wird erweitert zur Zweisamkeit, zwei abgestorbene Eichbäume stehen in der Szenerie des Riesengebirges, begleitet von zwei Bergen, zwei Kirchen und zwei Hirten. Hier reicht Martin Schwarz dem chronisch einsamen Romantiker seine Hand und gibt ihm die Möglichkeit metamorphotisch zur Zweisamkeit zu gelangen.
Dieselbe Geste erfolgt gegenüber dem Impressionisten Monet; Monet malt mit der Hand von Martin Schwarz den Kölner Dom, obwohl er nie dort war; ein "imaginärer" Beitrag von Martin Schwarz oder nur eine Hilfestellung für Monet? So kann das Wort des Malers Monet zum Bild werden: "Ich sehe alles Schwarz, ich bin der Malerei richtig überdrüssig. Es ist entschieden eine beständige Folter." Martin Schwarz nimmt hier den Künstler beim Wort und malt impressionistisch ein "Schwarzbild". Für den Betrachter läßt er dabei die Frage offen, ein Schwarzbild von Martin Schwarz oder ein Kommentar zu Monet oder beides, auf jeden Fall jedoch Kunst, so daß Kunst vieles sein kann und in diesem Fall Fortsetzung und Kommentar in einem. Ein derber, abgetragener, grauer und schmutziger Schuh, hineingemalt in ein prachtvolles niederländisches Barockstilleben, das alle süßen Früchte des Paradieses zeigt, erinnert den Wissenden an die Überlegungen von Martin Heidegger zur Kunst, die bei der Betrachtung eines Bildes von van Gogh mit abgetragenen Schuhen beginnen. Es geht ihm hier um die"Dienlichkeit alles Seienden" und den"Zuspruch", der daraus dem Betrachter erwächst. Ein solcher "Zuspruch" ist sehr vielfältig, Martin Schwarz zeigt dies in seinem Werk und in dieser Ausstellung, das auf dem Boden des Nichts agiert und gerade daher eine solche Fülle hervorbringt. So auch die Sicht auf Objekte, welche der Brillenanbieter Fielmann zahlreich und preisgünstig im Angebot hat, womit er seine Kunden erfreut und seiner Konkurrenz der mittelständischen Augenglasanbieter sehr weh tut.
Martin Schwarz tritt hier nun als imaginärer Konkurrent auf, - der Unterschied im Preis zwischen einer Fielmann- und einer Schwarzbrille ist mir im Augenblick nicht gegenwärtig - , indem er ein solches Angebot durch die Brille der Kunst erweitert. In seinem Sortiment bietet er die Brille des Pointillisten, des Fauvisten, Expressionisten und Kubisten an, die samt Schachtel zu einem Objekt geworden sind, das beim Betrachten Spaß macht und den Betrachter einlädt, das Spiel des Künstlers mitzuspielen und weiter zu transformieren. Der Prophet der Verschwendung, von Eros und Thanatos, George Bataille, hat folgende Aufforderung ausgesprochen: "Wer du auch seist, der du mich liest: spiele deine Chance aus. Wie ich es tue, ohne Ungeduld, und so wie ich im Augenblick, in dem ich schreibe, dein Spiel spiele." Diese Aussage trifft auf das Tun von Martin Schwarz zu; er spielt seine Chance gegenüber den Dingen und den überlieferten Werken der Kunst aus, er spielt, indem er malt, das Spiel von van Gogh oder Monet, zugleich fordert er uns auf, unsere Chance wahrzunehmen und das Spiel zu spielen, dessen Anfang er gesetzt hat, aber dessen Fortsetzung in unserer Hand liegt. Machen wir mit, indem wir den Gangschalthebel, den er in eine Blume verwandelt hat, dorthin bringen, wo man auf ihn wartet, ins Automobilmuseum nebenan.

Manfred Kiesel
"MARTIN SCHWARZ und seine Kunstkammer im Schloss Bartenstein: Zweitausend Jahre Christentum ist für den vielseitigen Ideenkünstler Martin Schwarz ein Ereignis, das zum Nachdenken einlädt, zu einer Rück- und Vorschau über den Umgang mit der Religiosität. Es sind aber nicht in erster Linie die historisch und auch künstlerisch analysierungswürdigen Hochs und Tiefs im Verlauf des Christentums, die Martin Schwarz an dieser Auseinandersetzung reizen, sondern die ureigene Erfahrung, sich ganz und sehr individuell den eigenen Inspirationen in Sachen Glauben zu öffnen. Er stellt seine Ausstellung unter den Titel 'Gegensätzliche Inspirationen - nach anno domini 2000 und nach Friedrich Nietzsche' (Gemälde, Objekte, Collagen und Computermontagen). Inspiration bedeutet unter anderem Eingebung, Erleuchtung, Begeisterung, Einfall. Der Ausstellungs- und Arbeitstitel ' Gegensätzliche Inspirationen' eröffnet damit ein großes, stellenweise auch extremes Spannungsfeld. Begeisterung, Einfälle, für und gleichzeitig gegen etwas. Nietzsche Zitate über 'Dinge' werden aufgegriffen und in Form von Collagen und kleinen Schachtelobjekten bildnerisch umgesetzt. Es geht also auch um seltsame Dinge, die sich nicht genau bestimmen lassen und damit auch Parallelen zu Glaubensdingen aufweisen können. "Wir fürchten uns nicht vor der Kehrseite der guten Dinge (wir suchen sie, wir sind tapfer und neugierig genug dazu)" F. Nietzsche.
Der Schaukasten 'Tina Ramses' mit sehr unterschiedlichen Objekten gibt dem Betrachter zunächst einige Rätsel auf. Ramses als ägyptischer Gottkönig des Lichts ist zwar bekannt, aber ist der Vorname Tina nicht schon ein Widerspruch in sich ? Vielleicht läßt sich diese Namenskombination mit dem Vor- und Nachnamen des Künstlers Martin Schwarz in Verbindung bringen? Wenn ja, in welche? Welche Tendenzen zeichnen sich in verschiedenen Objekten ab?
Ausstellungsmittelpunkt und zentrale Arbeit ist in diesem Jahr ein großes Bildensemble. Ölgemälde und Gemälde mit Collageteilen fügen sich in unterschiedlichen Formaten zu einem großen, aufeinander abgestimmten Gesamtwerk zusammen. Es sind gesammelte Inspirationen, zum Teil noch nicht endgültig abgeschlossen, zu alten Inspirationen stoßen immer wieder neue Überarbeitungen. "Ich zeige hier, wie ich das Religiöse empfinde", meint Martin Schwarz. Religiöses ist nicht immer strahlend hell oder abgrundtief dunkel. Aus zweitausend Jahren Christentum ergeben sich Bilder, die nicht immer intakt sind, die Zeitspuren aufweisen, die fragmentarisch angelegt oder mit einer Patina belegt sind. Zudem gibt es auch in Sachen Religion Vordergründiges und Hintergründiges, das auch zwangsläufig in die Inspiration einfließt. Es gibt auch noch Geheimnisse! Solche Geheimnisse, Unerklärbares, Wunder und Mystisches werden sowohl durch eher abstrakt wirkende Farb-Form-Kombinationen, Materialspuren als auch abbildhaft durch verschlossene Schachteln, zugezogene Vorhänge, verhüllte Gegenstände und durchscheinende Motive visualisiert. Der Gesamteindruck des großformatigen Bildensembles im hinteren Barockraum wird durch unterschiedliche Bibelausgaben, Buchobjekte, gemalte religiöse Träume und durch digital bearbeitete Bildtafeln komplettiert. In den Computer unterstützten Arbeiten werden zweitausend Jahre Christentum optisch durch jeweils 2000 Farbfelder repräsentiert. Als Umsetzungs- und Bearbeitungsvorlagen wurden vor allem Madonnen von Botticelli, Leonardo da Vinci, Rembrandt, Meister Bertram sowie 'Die Geburt' von de la Tour ausgewählt. Die Arbeiten weisen nicht nur durch die exakte Aufschlüsselung der Farbfelder, sondern auch durch aufeinander abgestimmte Farbgebungen, wechselnde Farbkombinationen und Farbwirkungen auf neue Umsetzungs- und Kompositionsmöglichkeiten, auf neue Inszenierungen und Inspirationen hin. Bei der Arbeit "Geburt Christi" nach Rembrandt lösen sich die oben streng geordneten Farbfelder nach unten langsam auf und geben so fragmentarisch den Blick auf das ursprüngliche Bild frei. Im Kontrast zu diesen modernen künstlerischen Umsetzungs- und Bearbeitungsmöglichkeiten stößt man bei den Buchobjekten und reliefplastischen Arbeiten auf traditionelles handwerklich-künstlerisches Können. Für seine hervorragenden Buchobjekte bekannt, vermittelt Martin Schwarz auch in diesem religiösen Bereich besondere Bezüge zu dem 'Ausgangsmaterial' Buch. Materialien beziehungsweise Objekte werden zusammen mit meist antiquarischen Büchern, Leim, Kleister, Papiermaché, Farbe, speziellen Baustoffen zu besonderen Buchobjekten kombiniert. Bei dieser religiös inspirierten Thematik stehen Buchobjekte mit eingearbeiteten Textilien, die in ihrer Feinheit und Kostbarkeit auch an ihre ursprünglichen religiösen und handwerklichen Funktionen und Traditionen erinnern sollen, im Blickpunkt. Umrahmt von Bibeln aus aller Welt fällt ein ganz in hellem Blau gefasstes Buchobjekt auf. Der gekreuzigte Jesus, symbolisch vom Kreuz befreit aber immer noch in der bekannten Leidenshaltung verharrend, bildet den optischen Anziehungspunkt des aufgeschlagenen Buches. Ein vieldeutiges Arrangement, das durch die vereinheitlichende Farbgebung ästhetische und religiöse Funktionen in sich vereint. In den Fensternischen hängen fünf Bilder mit einem ganz eigenen Reiz und mit besonderer Ausdrucksqualität. "Relikte religiöser Träume" nennt sie Martin Schwarz. Die Farbe wurde sehr pastos auf die Leinwände aufgetragen, zum Teil wurden fragmentarisch biblische Szenen aus Fresken oder anderen Abbildungen übernommen. Die Bildsituation wird aber nicht durch abbildhafte Szenen, sondern durch Farb-Formen und Farbkombinationen bestimmt. Den besonderen Ein- und Ausdruck erhielten diese Bilder durch einen Überzug mit Gießharz. Ganz zufällig kann man in den Gießspuren abbildhafte Figuren deuten. "Ich gebe nicht Sichtbares wieder, sondern ich mache Dinge sichtbar" sagte einstmals Paul Klee. Das trifft auch auf die Arbeiten von Martin Schwarz zu. Er ist ein sensibler und wachsamer Mensch, der künstlerisch agiert und reagiert und seine Dinge sichtbar macht. Er ist offen für alle menschlichen Belange, ganz gleich ob es um Religiöses, Philosophosches, Künstlerisches, Soziales, die Natur, die von Menschen geschaffene Umwelt, kleine Episoden oder Weltereignisse geht. Ernstes und humorvolles, spontanes und wohlüberlegtes, experimentelles und handwerklich perfektes Vorgehen zeichnen seine Arbeit aus.

Franz Norbert Piontek
(© Franz Norbert Piontek)
Rhein Main Presse / Journal vom 16. Septemer 2000. " Sammelsurium von Ideenkunst. Moderne Schatzkammer im Hohenlohe-Schloss Bartenstein: Hühner gackern nicht am Straßenrand. Dennoch dürfen in Bartenstein Lastwagenfahrer nicht durch das Riedbacher Tor fahren. Zu eng, zu niedrig ist die Einfahrt in das kleine Residenzstädtchen, das heute zur Gemeinde Schrozberg gehört. 30 Kilometer westlich von Rothenburg ob der Tauber fährt man normalerweise an diesem Kleinod barocker Schlosskunst vorbei - kein Schild weist an der B 290 dorthin. "Ein Schatzkästchen" sagt Maximilian Erbprinz zu Hohenlohe-Bartenstein, der mitten im Schnürregen im Eingangstor zum Schloss eine Zigarette raucht. "Das ganze Land ist voller Kleinodien. Nicht nur Bartenstein, sondern auch im Umkreis von 30 bis 40 Kilometern." Die dreiflügelige Schlossanlage, erbaut von dem Bamberger Bernhard Schüssler, öffnet sich nach Osten hin fächerartig zum kleinen Städtchen. "350 Menschen leben hier. Früher hatten wir 1200 und zehn Wirtschaften. Der Ort war größer. Heute gibt es gerade eine Gaststätte." In diese Gegend verschlug es einen Schweizer Künstler: Martin Schwarz, 1946 geboren, dem Winterthur zu eng geworden war. "Ich wollte mir in Deutschland ein zweites Standbein aufbauen", erzählt er. "War zunächst in Köln, suchte dann in der Umgebung von Stuttgart was, bis ich in einer Zeitung las: Wohnung im Schloss." Dann schweigt er kurz. "Nur dass das Schloss so weit von Stuttgart weg war, wußte ich zunächst nicht."
Im Seitentrakt des Schlosses mietete er sich ein, begann zu experimentieren, mit Farben, Materialien, verfremdete Klassiker der Kunstgeschichte am Computer. Durch eine Fügung gelang es Schwarz in die Schauräume des nach 1711 gebauten Schlosses einzuziehen: mit einer modernen Kunstkammer. "1994 habe ich damit begonnen", erzählt Schwarz. "Die ursprüngliche Idee ist jene, dass die Kunst- und Wunderkammern Vorgänger der heutigen Museen waren. Die fürstlichen Herrschaften hatten sich diese eingerichtet." Es war eine Mischung aus Kunsthandwerk, Kunst und Naturobjekten. "Hier habe ich Objekte von Künstlern aus Deutschland und der Schweiz zusammengetragen, denen alle Skurriles, Wunderbares, Surrealistisches gemeinsam ist." Schon im Eingangsbereich neben der Kasse, die eine ältere Dame aus dem Dorf betreut, stehen graugestrichene Glasschränke: Drinnen eine Grafikmappe von Meret Oppenheim zu denkwürdigen Küchentieren, Politikerzwerge von Günter Griebel, ein Wasserhahn von Michael Berger, aus dem statt Tropfen eine gelbe Glühbirne mit dem Porträt von Helmut Kohl quillt. "Ein Sammelsurium von Ideenkunst", urteilt Martin Schwarz. Die alte Holztreppe hinauf in die Beletage knarrt. Durch ein Fenster ist der Schlossgarten zu sehen - für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. "Drunten im Tal fließt die Ette, die in die Jagst mündet", erläutert Erbprinz Maximilian, der in den vergangenen Jahren selbst Hand an dieses Schloss gelegt hat, um es durch eine Drainage vor dem Grundwasser zu schützen. Demnächst wird er Steinmetzmeister. In den Rokokoräumen stehen Vitrinen, kleine Podeste und schwere Schränke - gefüllt mit Kunstwerken aus dem Schaffen von Martin Schwarz. "Ich nenne mich Kunstmacher, weil ich nicht eindeutig Kunstmaler bin, sondern auch Objekte und Collagen mache." Zwischen 250 und 300 Objekte sind hier aufgebaut. "Hier zum Beispiel mit dem Steintisch fordere ich den Betrachter auf, seine Wahrnehmung zu sensibilisieren", sagt der Winterthurer. "Er kann dann immer gucken, wo ist eigentlich ein normaler Stein, wo sind künstliche Steine". Einmal ist ein Stein ein Ohr, dann zieren ihn Buchstaben, dann hat er eine Struktur, wie sie in der Natur nicht vorkommt, ein Stein wurde zur Tasche, daneben ein Reptilienstein. Im Festsaal, würdig beleuchtet von einem wuchtigen Lüster, stehen alte Vitrinen, aus Holz gebaut, mindestens 50 Jahre alt, die eher in ein historisches Naturalienkabinett passen würden als in einen würdigen Repräsentationsraum. An den Wänden hängen Porträts aus der Geschichte des Hauses Hohenlohe. "das sind Fürsten, die hier regierten", weiß Erbprinz Maximilian. "Ein Langenburger, ein Pfedelbacher und drei Ahnen, die zum Hause gehörten." Hier wurden Regierungsgeschäfte abgewickelt. "Es wurde auch getanzt" ergänzt Schwarz und deutet auf ein Porträt von Kaiser Franz I., dem Gemahl von Maria Theresia. Denn so verwunschen das kleine Städtchen heute im Hohenlohischen liegt, so bedeutend war es, wenn auch nur für kurze Zeit, so um 1800. nach dem Ausbruch der Französischen Revolution 1789 hatten die Brüder des französischen Königs Ludwig XVI. in Worms und Koblenz eine Emigrantenregierung eingerichtet. 1791 sicherte das Fürstentum Hohenlohe-Bartenstein vertraglich zu, die Emigranten finanziell und militärisch zu unterstützen. Fürst Ludwig Leopold stellte ein Jägerregiment auf, das zwischen 1792 und 1794 an allen Schlachten in der Pfalz und am Oberrhein teilnahm. Sein Sohn Ludwig Aloysius stieg zum Militärexperten auf, diente in Österreich, in den Niederlanden und baute schließlich nach 1816 in Frankreich ein eigenes Regiment auf. Aus ihm entwickelte sich später die französische Fremdenlegion. Damals hatte Württemberg schon zehn Jahre zuvor sein Fürstentum einverleibt, weil die Fürsten das Angebot Napoleons, Mitglied des Rheinbundes zu werden, ausgeschlagen hatten.
Mit solcher Geschichte hatte sich das Schloss vor der Schwarz'schen Kunstkammer geöffnet: mit einem militärhistorischen Museum, das es heute nicht mehr gibt. Nun darf Schwarz in diesen ehrwürdigen Hallen experimentieren. So zum Beispiel mit seiner Bibelaktion. "Im Internet habe ich Bibeln aus der ganzen Welt ersteigert", erzählt der Kunstmacher. Sie sind aufgeschichtet in einer Vitrine, dazwischen ruht eine Christusskulptur, ganz in Blau, aufgeklappt in einem Buch. "Daraus hat er sich befreit." In einer anderen Vitrine sind Bibeln aufgeklappt, kaum lesbar, da in asiatischen Sprachen gedruckt. Im benachbarten Salon setzte sich Schwarz mit 2000 Jahren Christentum auseinander. Er verfremdete klassische Bilder berühmter Maler, so von Rembrandt, legte Raster drüber, teilte das Gemälde in Farb- Schwarzweiß-Felder auf. " Ich habe sowas schon mit Caspar David Friedrich gemacht. In das Bild kopierte ich in den Regenbogen ein Flugzeug rein. Ich malte 70 Bilder wie van Gogh, wenn er ein abstrakter Maler geworden wäre." Aus Anlass des 100. Todestages von Friedrich Nietzsche sammelte er Objekte und schob sie in Holzschachteln: Tiergebisse, Seesterne oder eine ausgedrückte Tube. " Sie sieht aus wie eine Wurst, die kostbar präsentiert ist. Eine seltsame Atmosphäre." Dazwischen liegen Nietzsche-Zitate. "Fast überall, wo es Glück gibt, gibt es Freude am Unsinn." Da schmunzelt der Kunstmacher aus der Schweiz: "Hätte auch der Surrealist Salvador Dali unterschreiben können..."

Bernulf Schlauch
Eine wundersame barocke Kunstkammer. Martin Schwarz zeigt im Bartensteiner Schloß ein künstlerisches Panoptikum.
Schatzkammern sind meist gut versteckt und schwer zu finden. So auch die kuriose Kunstkammer von Martin Schwarz. Abseits der großen Straßen liegt sie verborgen im Schloß Bartenstein. Dort stellt der Schweizer Künstler Martin Schwarz in den großen Hallen und antiken Sälen des Barockschlosses seltsame und phantastische Gemälde, Kunstobjekte, Collagen und Installationen aus, die er im Laufe der Jahre selbst geschaffen oder von anderen, oft namhaften Künstlern, zusammengetragen hat. Mit seiner Ausstellung in den vom Bartensteiner Fürst Ferdinand zur Verfügung gestellten Räumen, versucht Martin Schwarz die Atmosphäre der Barockschlösser im 17. Jahrhundert einzufangen. In der Barockzeit richteten die Adligen sogenannte Kunst- und Wunderkammern ein, die neben Gemälden und kostbaren Handarbeiten aller Art auch ungewöhnliche Instrumentensammlungen, Wundersames aus fremden Ländern oder seltsame Tiere und andere Kuriosa aus der Natur zeigten.
Ähnlich diesen Vorläufern der Museen hat der 49jährige Künstler Martin Schwarz in Bartenstein ein Panoptikum zusammengestellt, das nicht nur Kunstkenner, sondern auch den Otto-Normalverbraucher und sogar Kinder anspricht. Im Gegensatz zur modernen Kunst muß man sich bei den Gemälden und Objekten von Martin Schwarz nicht fragen, was soll das ? Seine Kunstwerke sind meist so gegenständlich, daß jeder etwas darin sehen kann, die darin verborgenen Bedeutungen und Botschaften muß der Betrachter allerdings selbst ausfindig machen. Wie in einem Kuriositätenkabinett wird der Ausstellungsbesucher mit phantastischen und unheimlichen, mit makabren und mystischen, mit fabelhaften und zeitkritischen, mit witzigen und traurigen Kunstwerken konfrontiert. Der gelernte Grafiker Martin Schwarz, der seit 1968 freischaffender "Kunstmacher" ist, gefällt durch seine ungeheure Ideenvielfalt, die besonders in seiner Objektkunst ihren Ausdruck findet. Bekannt sind seine exotischen Buchobjekte. Er nimmt antiquarische Bücher, festigt sie mit Leim und Baustoffen und verwandelt sie mit handwerklicher Perfektion und Phantasie in plastische Skulpturen. Aus den aufgeklappten Buchseiten läßt er Kristalle, Muscheln, Pilze, Ammoniten, Geweihe und vieles mehr hervorquellen. Indem er die Bücher zu einer räumlichen Skulpturcollage erstarren läßt, vernichtet er die menschlichen Aufschriebe - ein Zeichen der Vergänglichkeit. Gleichzeitig läßt er aus dem verfestigten Papier neue Formen wachsen und deutet damit die permanente Verwandlung der Materie an. Zu seinen witzigen Objekten gehört das Service für Verliebte: das Tablett ist in Form eines Herzens gestaltet, die Tassenränder ziert ein roter Mund und auch die Schnauze der Kaffeekanne hat als Ausfluß einen roten Mund. Auch die Pflanzenwelt gibt dem Künstler Anstöße für interessante Formen. Ein Blatt aus bemaltem Ton, aus dem ein Ohr herauswächst, symbolisiert die hörende Natur. Ihm zur Seite befinden sich aus Ton gestaltete Blumen, die sich durch Form und Bemalung gleichzeitig in menschliche Köpfe oder Muscheln verwandeln.
Martin Schwarz, der seit acht Jahren in einem Seitenflüge des Bartensteiner Schlosses wohnt und dort auch sein Atelier hat, arbeitet oft mit Fundstücken. Der "schwarzen Blume" ist nicht mehr anzusehen, daß es sich um einen ausrangierten Schaltknüppel handelt, der völlig eingeschwärzt umgekehrt in einem Blumentopf steckt. Auch die Collage "Herzschmerz" entstand aus einem Fundstück: Ein auf dem Friedhof gefundenes Styroporherz, aus dem nur noch Drähte herausragen, mit denen die Kunstblumen befestigt waren, wird im Bilderrahmen mit abstraktem Farbhintergrund flugs zum aussagekräftigen Kunstwerk.
Die Vitrinen des 49jährigen Künstlers sind durchweg nach Themenschwerpunkten angeordnet und oft ergänzt durch Objekte bekannter Künstlerkollegen. Besonders die Kinder drücken sich gern die Nasen an den Schaukästen platt, die Unheimliches und Gruseliges präsentieren. Erwähnt sei hier die Grafik von Daniel Spoerri mit einem ekeligen, hautlosen Menschenkopf, in den der große Hakenschnabel eines Raubvogels montiert ist. Furchterregend ist auch der Schädel mit den Skelettfingern von H. R. Giger. Er gehört zu den bekanntesten Schweizer Phantasten und erhielt für seine Spezialbilder im "Alien"-Film einen Oscar. Eine Vitrine ist der surrealistischen Künstlerin Meret Oppenheim gewidmet, die Martin Schwarz persönlich kannte. Gezeigt werden dort ein Porträt der Künstlerin sowie phantastische Variationen von Insekten.
Martin Schwarz's Hang zur philosophischen Lektüre spiegelt sich in der großen Reihe der "Nichtsbilder" aus den 70er Jahren wider: Ein Ausfluß aus der Beschäftigung mit dem Existenzialismus von Martin Heidegger. Als Beispiel dieser Phase hat er in Bartenstein ein Werk ausgestellt, mit dem er 1977 auf der Documenta in Kassel vertreten war. Es zeigt einen vergrößerten Text aus Martin Heideggers "Was ist Metaphysik ?". Die gesamten Wörter des Textes sind schwarz abgedeckt bis auf das oft auftauchende Wörtchen "nichts" und die Fragezeichen.
Einen Namen machte sich Martin Schwarz unter anderem durch seine eigenwilligen Kopien und Interpretationen berühmter Gemälde, die den Originalen trotz einiger Manipulationen verblüffend ähnlich sehen, wie die sechs Variationen von van Goghs "Mädchen mit Orange". Sein Eindringen in die Kunstgeschichte geht sogar so weit, daß er ungemalte, verschollene oder zerstörte Meisterwerke, die er nur anhand von Schwarzweiß-Fotos oder Beschreibungen kennt, stilgerecht rekonstruiert, wie beispielsweise Gustav Klimts "Leda". Auf den ersten Blick meint man einen echten Klimt vor sich zu haben, doch beim näheren Hinsehen wird die Distanz sichtbar, die Rekonstruktion ist lange nicht so überfrachtet wie Klimts Originale."

Künstlerverzeichnis (alphabetisch)

Albrecht / d.
1. "Selbstportrait of Rembrandt". 1976 - 90. Bearbeitete Fotokopie. 42 x 29,7 cm. 2. "Nashornsyndrom" 1986/87. Übermalte Fotokopie. 30 x 24. 3. "Der Kunsthandel tanzt mit seinen Künstlern".1974/99. Siebdruck (orange auf braungrau). 90 x 57 cm. Sign. und mit Widmung: 'Geschenk für Martin Schwarz'. 4. "Skylab", (Astronauten spähen nach Erdölfeldern). 1973. Siebdruck. 59 x 42,5 cm. Sign. Ex. 20/30. 5. "Musik sehen - Klangschale Nepal". 1997. Siebdruck, Schwarz auf Schwarz. 29,7 x 21 cm. Widmung: 'herzlichst für Theres, Martin und die Kinder'. 6. Schallplatte - endless music. 7. Künstlerbuch. 1984. Mit ca. 160 A4 - SW-Kopien von Flugschriften, Collagen, Zeitungsartikeln etc. und 1 Originalfarbphoto, sowie sign. u. num. Farbdruck (Ex.79/84). Daraus zitiert: "une bonne idée die tendenz / der wunsch / der versuch ANONYM zu arbeiten warum? erwartungshaltungen zu enttäuschen? isn't it romantic oder ist es vielmehr die erkenntnis, daß die relevanz inhaltlicher kunst innerhalb der traditionellen vermittlung von kunst nur eine sekundäre rolle einnehmen darf; denn achtet der künstler auf die relevanz und entwickelt ein wirklich individuelles leben in verbindung mit einem kritisch hinterfragten selbstverständnis gerät er unversehens an einen punkt bzw. schweige/scheideweg zwischen OPPORTUNISMUS / oder identifikation mit der kompromißlosigkeit. alles andere - auch das geschwätz des von innen herausarbeitens - die medien - foren der kunstszene benutzen etc. ist in wirklichkeit nur eine art schutzbehauptung gegenüber dem EGO und unehrlich. der künstler hat nur erfolg - wenn er sich als nutte gebärdet - lieb und nett ist - die kunstvermittler - egal ob im öffentlichen raum oder kommerziell als galerieinhaber - mit äußerster liebenswürdigkeit informiert und möglichst noch die eigenen arbeiten an journalisten oder galeristen verschenkt bzw. die unkosten der galerie finanziell abdeckt - evtl. auch rabatte bis 90% für den galeristen akzeptiert. das sind keine vermutungen / sondern informationen aus seriösen quellen bzw aus der persönlichen erfahrung gesammelt. der andere aspekt - NUR DAS CHAOS IST KREATIV. inhaltliche kunst mit radikalen aussagen wird vom kunstfreund / sammler häufig ignoriert. sie bildet einen unangenehmen gegensatz zum schönen HEIM und der ideologie, die in der bundesrepublik deutschland von den konservativen parteien zur staatsdoktrin wurde. inzwischen findet diese ideologie auch eingang in die nicht konservativen parteien. ähnlich wie die sammler verhalten sich 90% der kunstvermittler in privaten (galerien) und im öffentlichen (museen, kunstverein etc.) BEREICH !!!!!!! (......) begründung bzw. legitimation "warum?" vorteile VORTEILE vorteile vOrteile: 1967 - 72 betrieb ich nicht nur den selbstverlag reflection press und veröffentlichte viele flugblätter, sondern parallel gründete ich verschiedene organisationen, deren namen ich meistens nur einmal verwendete. als person blieb ich immer im hintergrund - meine bürgerliche existenz blieb anonym. als namentlich zeichnender künstler wäre ich sofort unter dem aspekt ästhetischer norm bzw. formalen kriterien hinterfragt bzw. beurteilt worden. es hätten auseinandersetzungen stattgefunden, die sehr viel energie aufbrauchen, deren effekt aber letztendlich gleich oder fast null ist. der künstler muß innerhalb dieser gesellschaft eine seriosität verbreiten, um als produzent einer ware, für die kein bedarf vorhanden ist, minimale absatz- und überlebenschancen zu erhalten. dagegen ist es sekundär, ob seine arbeit einen kunsthistorischen stellenwert hat oder nicht. erst zu einem späteren zeitpunkt stellt sich die wirkliche bedeutung künstlerischer arbeit innerhalb der kunstgeschichte heraus. ein interessantes beispiel ist die wiederentdeckung der gesamten arbeit GOYAS fast 150 jahre nach der entstehung. dies zeigt deutlich einen beweis meiner these: es ist bedeutungslos, ob ein künstler mit einem EGO/NARZISS/PRIVAT-image die nerven seiner zeitgenossen strapaziert oder still bzw. anonym mit einem ANTI-image agiert. langfristig relativiert sich die wirkliche bedeutung und kunst einer radikalen auffassung in bezug auf inhalt und form / erhält ihre faszination oft in der wiederholung von geschichte. das läßt sich sehr leicht an der entwicklung von DADAist DADA zu NEO - neu dada heute 50/60 jahre danach aus der vielfalt der DADA-literatur heute beweisen. der rückgriff auf informel-romantik / expressionismus oder neuer kindlichkeit (neo-infantilism) ist die konservative antwort auf neo-dada. DAS WÄRE DIE INHALTLICHE BEGRÜNDUNG. ein paar abschliessende bemerkungen zu den formal/taktisch/strategischen vorteilen anonymen arbeitens sollen kurz angedeutet werden: unabhängig - völlige freiheit in der entscheidung und wahl seiner mittel (nicht die merkantilität steht im vordergrund - sondern der effekt INHALTE möglichst breit zu vermitteln). keine publizistische verantwortung und zwänge des "guten tons" bzw. rache durch die kleinbürgerliche gesellschaft (angefangen bei der beurteilung durch FEUILLETONISTEN bis zur ankaufspolitik von museen bzw. kunstförderung der staatlichen institutionen). sicher gibt es noch mehr vorteile, die hier nicht herausgearbeitet worden sind. dies war nicht meine absicht. mein beitrag ist ein kompendium von gedanken und überlegungen, die sich simultan aus der beschäftigung mit dem Motto: Die Wahrheit muß auch schön sein. (Politische Kunst) ergeben haben. alles ist unvollständig!!!!!!! selbstverständlich bin ich kein vertreter der literatur - sondern halbwegs mit der sprache als verständigungsmittel vertraut. meine lieblingsbeschäftigung ist die COLLAGE und die musik." 8. "Programm documenta 6". Plakat. Siebdruck in Leuchtfarbe (Pink). 100 x 60 cm.

Amann, Urs
1. "Meer richtig denken". 1992. Farbkopie Mona Lisa mit Text. 21 x 30 cm. 2. " Buddha in Meditiation". ca. 1995. Objektkasten. 3. o.T.. 1992. Dorécollage, SW-Kopie. 21 x 29,7 cm. Neujahrsgruß für 1993 an Martin und Familie. 4. Handgeschriebene Karte "Schwerer Traum". Einladungskarte 1998. 5. o.T. 1993. Aquatinta. 57 x 75 cm. Sign. Ex. 28/33. 6. Portrait Urs Amann (Photo: Martin Schwarz). o.J. SW-Photo. 13 x 9 cm. 7. Postkarte aus Cevio (1998): "Lieber Martin. Danke für die Ehre und Freundschaft. - meine Versuche, Schriftsteller zu werden, scheitern immer wieder daran, dass ich zuerst noch ein paar Bilder fertig malen will - und das jetzt schon seit Jahren. Herzlich, Urs. 7. Original-SW-Photo (20 x 15 cm) von einem Bild (denkende, verzweifelte(?) Hirtenfigur) mit handschriftlicher Anmerkung auf Rückseite und beigelegtem Text. 1998. "Lieber Martin, die Galerie hat meinen Text ja völlig fehlerhaft abgeschrieben. Also schicke ich dir noch das Original, auch wenn es vielleicht nicht mehr interessiert." Das Original (zur Ausstellung in der Galerie Keller Wedekind, Zürich, 26.3. - 25.4. 1998): "Natürlich interessiert mich die Kunst nicht - ich male einfach. Und Maler kenne ich nur einen, dessen Ausstellungen ich besuchen würde, wenn ich nicht selbst dieser Maler und gerade am Malen wäre. Es ist nicht so, dass ich unbedingt so malen will, wie meine Bilder aussehen - die Technik ergibt sich aus dem Inhalt, und dieser sich meist aus einem wilden Geschmier, durch das ich aus dem Alltag auf der Leinwand zu mir komme, unsichtbaren Daseinszuständen durch Symbole formelhaft Form gebend, mich verallgemeinernd als Modell nehmend. Bilder von der Seelenwanderung, wie die Brosamen von Hänsel und Gretel - nicht um den Rückweg wieder zu finden, sondern um zu sehen, wohin ich nicht mehr will. Die Leinwand als Schweißtuch der Seele des großen "Ich", das sich durch oder durch das sich das kleine Ich durch die Poren der Leinwand filtert. Ein System zur Wesensklärung, auf das ich mich offenbar schon 1976 in Griechenland verließ - Zitat: 'Ihm war, als sei er durch das vorhergehende Bild gegangen, als sei sein Körper an der neu gespannten Leinwand zersprungen und zerflossen, und als sei er dann durch die Poren des Tuches gegangen, er, der von keinem festen Körper wußte. Und er dachte an den Gedanken, Gedanke zu sein und hatte gleich darauf vergessen, was es heißt, Mensch zu sein. Der dasitzende Maler aber trieb in seinem Sinn die weichen Farben in den Grund, bis die Leinwand weiß blieb.' Manchmal ist aber alles ganz anders, und die Kunst interessiert mich ein wenig." 9. "Gäste". 1993. Radierung und Aquatinta. 31,5 x 24,5 cm.

Aue, Walter
1. Duchamp. 1992/93. Objektcollage. Drei Tassen mit Wäscheklammern. Aus: Duchamp als Ready-made, Berlin 1993: "Man fährt und blickt. Und schließlich sind es nur noch DIE BLICKE, ohne daß man sich daran beteiligen kann. Und wie sich das Faktische ins Artefaktische umwandelt. Ein Sehen, das sich verselbstständigt und mit zahllosen AUGEN die entgegenkommende Landschaft verschlingt. (...) Was ich hier will, ist die Erkundung und Erprobung einer Idee. Und möglicherweise, wenn es gelingt, die visuelle Umsetzung eines öffentlichen Gedankens, der für jeden der Duchamp kennt verfügbar, verwendbar ist: Die Verwandlung von Gegenständen. (...) Und überall die nutzungswilligen Gegenstände: Jeder Blick eine Suchbewegung. Und wie schön, einen Namen in der Hand zu halten, mit dem ich die Welt verändern konnte! Die Boote in der Bucht, das Interieur des Hauses, einen Fächer, eine Boule-Kugel, einen gelb-weiß gestreiften Regenmantel, einen Garderobenständer und die Yuccapalme auf der Terrasse. Was ich dabei entdeckte, ist der Reichtum des Lapidaren. Ist das perfekte Ebenmaß industriell hergestellter Produkte, die klassische Schönheit profaner Dinge, die man im allgemeinen nicht zur Kenntnis nimmt. (...) Allein die fotografische Abbildung der Dinge mit dem Namensschild von DUCHAMP suggeriert einen dokumentarischen Sachverhalt, eine kunsttheoretische Einordnung der Aktionen, die ich nur als DUCHAMP-gedenkende Parodie verstehe. Und so wird das Namensschild zum verräumlichten Kopfmotiv und Leitmotiv eines pausenlosen Kontinuums, das am Ende dieses Buch ergeben wird. (..) Wieviel Utopie braucht ein Künstler? Ich weiß es nicht. Aber was er benötigt, ist immer das Gegenbild des Bestehenden, das ist die einzige lebenssinnstiftende Kunst, die ich mir nach DUCHAMP noch vorstellen kann. Die Erfindung des Ready-mades ist die viereckige Vernunft der Rezeption. Das Resultat ihrer theoretischen Neugierde. Und jetzt sind zur Abwechslung die Künstler wieder selbst gefordert! 2. Briefe vom: 1. November '82, 8.Juni '91, 19.Juni '91, 4.Juli '91, 17.Juli '91, 22.Febr. '93, 22. Okt. '93, 10. Sept. '97, ohne Datum: zusammen mit Monika!. 3. Text von Monika Lichtenberg über Walter Aue. 4. "UNTERBROCHENE ORTE". Ankündigung der Edition Galrev zum Erscheinen der "Drei Tagebücher" von Walter Aue im Jahr 2000. 5. Text- Manuskript zu/über Martin Schwarz. Berlin, 1991: DER KUNSTERFINDER Martin Schwarz ist in der zeitgenössischen Kunst ein Kunsterfinder besonderer Art: Jemand, der die bereits anerkannten Privilegien und Kategorien der Altmeister noch einmal in Frage stellt. Und zwar in der gleichen Malsprache der Originale! Ein konzeptioneller Künstler, der sich mit den Deutungen und Einordnungen unserer Kunsthistoriker nicht abfinden will und selbst mit den vorliegenden Endresultaten der musealen Altmeister 'nicht zufrieden' ist und deshalb viele der bekannten Weltkunstwerke ein zweites oder drittes Mal neu erfindet. Auf vielfältige Weise thematisch oder stilistisch ergänzt oder variiert - und wenn es ihm notwendig erscheint, in subversivster Weise 'zerstört', um eine Neufassung der ursprünglichen Idee zu schaffen! Und er imitiert und manipuliert mit der Perfektion eines Meisterfälschers, um uns eine NEUE SICHT der veralteten, vergessenen, verleugneten und verkannten Bilder zu ermöglichen. Ein IDEENBESESSENER, der die Ikonographie, die SCHEINHAFTIGKEIT unserer Originale überprüft und sich mit den 'Handschriften' von Goya, Picasso, Klimt oder van Gogh so übereinstimmend identifiziert, als würden sie noch heute leben. Aber um was es Martin Schwarz geht, ist NICHT die Nachahmung, die Vervielfachung dessen, was ohnehin SICHTBAR in den Museen präsent ist, sondern um die Entblößung jener Scheindeutung, die wir im allgemeinen als erkennbare ÄUSSERE OBERFLÄCHE EINES BILDES bezeichnen (oder beschreiben). Um jene Leerstellen erstarrter, lebloser Bild-Ikonen, in denen sich Substantielles unwiderbringlich verfllüchtigte und der schmerzhafte Verlust der einstigen Bild-AURA deutlich wird. Also um INNENBILDER möglicher oder tatsächlicher Ereignisse, die wir in der jeweiligen Biographie seiner Vorgänger zu spät erkannten oder bisher überhaupt nicht entdeckten. Um philosophische und psychologische Merkmale der Erscheinungen, die von den bisherigen Interpretationsfähigkeiten weder erfaßt, noch entziffert wurden. Und HIER sind uns seine EINFÜGUNGEN und didaktischen ZUWEISUNGEN nützlich, mit denen er uns das UNSICHTBARE und UNWIRKLICHE aus dem Wurzelwerk der Metaphern befreit und mit beiden Augen neu erkennen läßt. Martin Schwarz erprobt - wie sein großer Malerkollege RENÉ MAGRITTE vor ihm, eine NEUE SCHULE DES SEHENS: DIE SICHTBARKEIT DES DENKENS. Und dazu gehört zu allererst die Irritation des Anschaulichen, der Bruch des gewohnten Abbildes mit dem Abgebildeten oder Nachgebildeten. Die Wahrnehmung der Bildgegenstände OHNE ihre bisherige gewohnte Funktion und Bedeutung. DENKEN ist für ihn der VISUELLE ENTFALTUNGSRAUM eines herausgeforderten Subjekts, das die Normalität unserer sichtbaren Objekte nicht bestätigen, sondern in Frage stellen soll! SEHEN BEDEUTET für den Betrachter von Bildern, erkennen, bezeichnen UND TEILNEHMEN. Sehen heißt Beteiligung. Heißt Rückverwandlung und Assoziationsverwandlung DER BLICKE, die erwartungsgemäß oder erwartungswidrig den bühnenhaft gestalteten RAUM EINES BILDES DURCHQUEREN und das VORHER vom NACHHER trennen. Martin Schwarz liebt den abgewandten Blick auf das Beiläufige und Unauffällige, auf das vernachlässigte Detail. Auch dort, wo das geniale NICHTS triumphiert (!), das er pointilistisch, kubisch oder konstruktivistisch vor unseren Augen entfaltet und damt das AUGENSCHEINLICHE SCHWEIGEN DES BILDES zum Sprechen bringt. Er wechselt und kombiniert die Stilformen und Denkformen eines Picassos, Klimt, van Gogh oder Gauguin und läßt van Gogh als abstrakten Maler fortbestehen. Und er läßt in SEINEM KOPF GESCHEHEN, was sich zu 'Lebzeiten' der Altmeister niemals ereignen konnte: Schließlich malt er die Gräber der Verstorbenen in ihrer eigenen, unwiederholbaren HANDSCHRIFT und läßt eine Anzahl verschollener Meisterwerke (von Gustav Klimt) wieder-entstehen. Martin Schwarz ist der didaktische Zauberlehrling der europäischen Kunstgeschichte, der aus alten Bildern NEUE schafft und im chaotischen Tempo der wechselnden Stile und Malschulen nach RÜCKWÄRTS BLICKT. Und HIER, in der ABBILDHAFTIGKEIT SEINES GEDANKENS, seiner Idee, liegt der ungewöhnliche Reiz seiner Werke: Daß er uns noch einmal zurückblicken läßt in die illusionäre Spiegelwelt eines Bildes, in der wir uns schließlich SELBST erkennen. Denn jedes Bild ist ein BLICK auf das Unsagbare und Ungesehene unserer eigenen Biographie, auf Wünsche und Vorstellungen, die der AUGENBLICKLICHKEIT einer längst verlöschten Zeit zum Opfer fielen. Und phantastisch, wie er die LEDA von Klimt rekonstruiert, als hätte er wie Klimt empfunden und gedacht, wie er das SCHÖPFUNGSBILD der WEISSEN KIRCHE VON AUVERS malt, in dem sich der ursprüngliche Einzelkünstler van Gogh mit Martin Schwarz in brüderlicher Meisterschaft zu einem SCHÖPFUNGSBILD DER GEGENWART vereinigt. Und ebenso das Grabmal von Giacometti, von Kirchner und van Gogh - alles Gemeinschaftsproduktionen, die die bisherigen Wertungskriterien eines autonomen Einzelkunstwerkes außer Kraft setzen und wie im musikalischen Bereich, die Interpretation einer vorgegebenen Thematik und Malweise erlauben. Und so scheitert hier die bisherige Lesbarkeit des SICHTBAREN, der BLICK AUF DIE ÄUSSERE OBERFLÄCHE der Bilder, wenn wir nicht in der Lage sind, das unsichtbar VERBORGENE DENKEN mitdenken zu können! Denn Sehen heißt in diesem Fall ein inwendiges Sehen unserer Vorstellungskraft, das dem Schauenden sein eigenes Denken verbildlicht. Denn 'die Qualität der Schlußfolgerung ist abhängig von der Gehirntätigkeit des Betrachters' (schrieb einmal A. R. Penck) und wenn diese versagt, versagt auch das BILD. Gleichgültig, ob der Gegenstand der Betrachtung das konkrete Erkennen der Dinge oder DIE IMMATERIALITÄT der inwendigen Anlässe der Bildentstehung betrifft. Was sichtbar ist, muß auch erkannt und BENANNT werden. Auch wenn es sich um den ERFAHRUNGSRAUM handelt, DER DAS BILD UMGIBT, der sich zwischen innen und außen im Laufe der Jahre gebildet hat. Denn Vollendung eines jeden Bildes ist 'DER AUGENBLICK SEINES BETRACHTETWERDENS', schreibt John Berger. Jedes Kunstwerk ist ein Protest, ein Widerstand gegen das Verschwinden von Erscheinungen, die einmalig und durch nichts ersetzbar oder darstellbar sind, als durch Kunstwerke! Durch DAS DENKEN IN BILDERN. Aber bei Martin Schwarz gibt es seit Jahren auch noch die Kunstgattung der BUCHOBJEKTE. Bedeutende und unbedeutende antiquarische Exemplare, die er mit handwerklicher Perfektion und schöpferischen Talent IN PLASTISCHE SKULPTUREN verwandelt. METAMORPHOSEN aus Literatur und natürlichen Materialien wie Holz und Pilz, Stein und Geäst, Muscheln und Ammoniten, Sand und Kristallen. Die aufgeklappten Buchseiten dienen als DINGTABLEAUS, auf denen es wuchert und wächst, und wo das Papier, die verwendete Schriftsprache zu Stein oder Holz erstarrt. Und manche Bücher in Blech und Eisen gefaltet, mit Bürsten, Tonfiguren oder Radioröhren ergänzt. Exotische Buchskulpturen, in denen DIE SPRACHLICHE TÄTIGKEIT DES GEISTES verwildert, verfällt oder ein Kristall glitzerndes Festkleid erhält. Das Buch als Abfallmüll oder OSZILLIERENDE NERVENMASSE, in der das GEDÄCHTNIS unserer ursprünglichen Dinge pulsiert. Und statt der Museen werden HIER die Bibliotheken 'geplündert'. Erweckungsprozesse und Schöpfungsprozesse, die in unserer überzivilisierten und BILDERSÜCHTIGEN Gegenwart (die das Lesen den Computern überläßt), ihre Notwendigkeit haben. Denn wozu die Erfindung eines Johannes GUTENBERG, der als erster mit beweglichen Lettern sein Papier bedrucken konnte, wenn die Büchermengen UNGELESEN verkümmern, verstauben oder von Ungeziefer achtlos zerfressen werden. Die WÖRTERSCHRIFT ALS ARCHETYPISCHE BESCHREIBUNGSFORM der unmittelbaren Beobachtungsprozesse. Die Natur als Nährboden und Basis unserer Sprache. Eine Schriftsprache, die in den Buchobjekten von Martin Schwarz wieder ihre Zeichenhaftigkeit verliert und sich in jene Materialien ZURÜCKVERWANDELT, die sie ursprünglich BENANNT und BEZEICHNET hat. Und was für ein AUGENSCHOCK, wenn die emporgewölbten Buchseiten mit Baumpilzen oder Gestrüpp bewachsen sind oder sich unvermittelt in eine Landschaft des GRÜNEN HEINRICH verwandeln und so die POETISCHE TOPOGRAPHIE eines Gottfried Keller als konkretes RAUMERLEBNIS ermöglichen! Für Martin Schwarz ist eine solche Inszenierung der Sprache und ARCHÄOLOGIE DER ERZÄHLUNG zuallererst die Umsetzung geschilderter Bildbeschreibungen: DIE GEBÜNDELTEN BLICKE eines umherschweifenden Auges, das einmal Gottfried Keller gehörte, dessen erdachte Literatur-Welt hier als real-existierendes Miniatur-Modell von seinen Lesern wiedererkannt wird: DAS BUCH ALS ARTEFAKT DER GRÜNEN HEILEN WELT. Bei einem anderen Titel seiner Buchskulpturen zeigt sich das weiße, unbedruckte Buch dagegen in völliger SPRACHLOSIGKEIT und utopischer Leere: Ein unbearbeitetes Exemplar auf einem weißen Teller liegend, das uns Martin Schwarz als 'geistige Nahrung' vorstellt. Ein ironisches, sarkastisches Objekt, als würde die ANEIGNUNG DES GEISTES mittels Büchern längst ein Ende gefunden haben. Ein anderes Werk trägt den Titel 'Meine Berge' und ist mit Schieferplatten gefüllt: Die Platten beliebig ausziehbar und mit dem Schiefergriffel zu beschreiben, als wäre Gutenberg noch nicht geboren worden. Bei einer weiteren Skulptur 'verwandelten' sich die Buchdeckel in verkrustete Steinschichten: DAS BUCH ALS WILDWUCHS UND GERÖLLHALDE. Als megalithischer Formklumpen, wenn mehrere Exemplare zusammenwachsen. Die Druckseiten erstarrt und verkrümmt, bemoost und vernarbt. Als nächstes ein 'Altes Faltenbuch', in dem die menschliche Hand zurückblieb, die es einst benutzt hatte, DIE ENTRÜCKTE ZEIT IN IHRER KÖRPERLICHEN TOTENSTARRE. Und so legt die Natur 'DIE MASKE DES SICHTBAREN' über das Unsichtbare, schrieb Victor Hugo. Eine Maske des Bildhaften, die Martin Schwarz souverän zu handhaben weiß. Aber er nutzt sie in seiner Weise, weil er damit das Unsichtbare und Abwesende bewußt hervorhebt und den heutigen SPRACHANALPHABETEN neu verdeutlicht. Und besonders dort, wo wir KEINE lesbaren Worte mehr vorfinden, sondern die Verwandlung stofflicher Zustände überwiegt. Am schönsten darunter sind die 'Muschelbücher': Orangefarbene oder braungefleckte Buchmuscheln, die man am liebsten an sein Ohr halten würde, um den gedruckten Inhalt der Bücher HÖREND zu erfahren. Oder weil man die Stimme des verstorbenen Autoren, die Stimme seiner fiktiven Romanfiguren erlauschen möchte. Am skurrilsten das Buch der 'Gehirnströme', das 'Wespenbuch' oder das 'Predigende Buchholz', bei dem sich die gedruckten Zeilen der Predigt in die überirdische Höhe der ausgefransten Holzgebirge erheben! Verfremdungen und Verschmelzungen von Gegenständen und Geistigem, die eine unausgesetzte Suche nach einer Symbiose zwischen beschriebenem Bild und ABGEBILDETEN BEDEUTUNGEN verraten. Martin Schwarz übersetzt 'die Worte unserer Bibel' (oder anderer Klassiker-Ausgaben) in EINE BILDNERISCHE TOPOLOGIE und wie in den Anfängen des Futurismus, des Dadaismus oder der Fluxus-Bewegung, abstrahiert und fragmentiert er nicht, sondern SUBLIMIERT die bildnerische Fülle seiner Ideen in einer räumlichen SKULPTURCOLLAGE. Die Wörter materialisieren und verschwistern sich mit den hinzugefügten Naturalien. DIE NATUR ALS ENDLOSER SCHÖPFUNGSPROZESS unserer Sprache, zu der uns Martin Schwarz mit seinen Buchobjekten wieder zurückführt. Und mit Spannung erwarte ich die 'Verwandlung' eines KAFKA-Exemplares oder einer 'ULYSSES'-Ausgabe von JOYCE, die Umformung eines PROUST oder DOS PASSOS, POUND oder BECKETT. Schließlich könnte sich auch noch die jeweilige Kleidung des Lesenden mit Moos und Geäst überziehen, der Tisch und der Stuhl in Felsblöcke sich verwandeln, was bei der grenzenlos erscheinenden Schaffenskraft eines Martin Schwarz fast zu erwarten ist! Denn solche Metamorphosen könnten sich ausweiten, die NATUR ÜBERHAND NEHMEN und das menschliche Gehirn wieder dorthin zurückdrängen, wo es einst entstanden ist. Nach einer These von Helmut Heißenbüttel ist die SPRACHE das gefährlichste Medium, das uns am meisten entfremdet: 'Nicht die neuen Namen, nicht die Neuanwendung bestimmter Ideen und Einsichten in der überkommenden Oberflächenstruktur bringen die neue Bedeutung, SONDERN DIE VERÄNDERTE VERWENDUNG DER SPRACHE:' Ein Hinweis, den Martin Schwarz fast 'wörtlich' erprobte! Was bleibt ist der Zweifel am BILD und der Zweifel am BUCH, als wäre uns die Sprache der Wörter und die der Bilder längst abhanden gekommen! Um was es (hier) geht, ist der etablierte WÖRTER- und BILDER-FUNDUS in unseren Köpfen. Um die unangemessenen Etikettierung ihrer formalen und thematischen Kategorien. UM DIE VERNETZUNG VON BIOGRAPHIE UND HISTORIE. Und wie sich der blaue Barockengel aus dem Blau des Buches herauslöst, die Büste von Wagner (durch die Gedanken an Mathilde Wesendonk) in zwei Hälften spaltet, oder 'DIE LEERE IM UNSICHTBAREN' (nach Gustav Klimt) als die Leere einer augenlosen Schönheit sich darstellt - immer bleibt es die Frage der BLICKE und der jeweiligen Kenntnisse, die diesen Blicken vorauseilen. Eine Frage der INTUITIVEN SUBSTANZ des Sehenden, der den Sinn des Äußeren 'hineinsehen' muß. Und auch dort, wo Martin Schwarz in vierzehn quadratischen Bildern das 'sakrale', 'gekritzelte' oder 'goldbeschmutzte Nichts' variiert, bedarf es der mitveröffentlichten Zitate über das NICHTS (die von Goethe, Silesius, Nietzsche oder heidegger stammen), um den ironischen HINTERHALT eiens Martin Schwarz zu erkennen, der uns hier von der BILDWÜRDIGKEIT EINES GESTALTETEN NICHTS überzeugt: DIE KUNST ALS BLICKENDES GEGENÜBER und der Schauende im Bannkreis dieser Blicke, in dem er sich die Botschaft selbst erarbeiten muß. Eine der neuesten Werkgruppen, die Martin Schwarz geschaffen hat, sind die gemalten, gezeichneten und geklebten 15 Blätter, mit denen er seine Arbeit zu Gottfried Keller aus dem Jahre 1979 ergänzt. Martin Schwarz versuchte uns seinerzeit darauf aufmerksam zu machen, daß DIE SCHÖPFUNG DES ERSTEN ABSTRAKTEN BILDES nicht - wie es 'fälschlicherweise' die Kunstgeschichte behauptet - Wassily Kandinsky zugewiesen werden muß, sondern dem Schweizer Maler und Dichter Gottfried Keller, der in seinem autobiographischen Roman 'DER GRÜNE HEINRICH' die Schaffung eines gegenstandslosen Bildes beschrieben hat. Ein Prioritätenstreit AM RANDE DER KUNST, in dem Martin Schwarz ein Fragment der ursprünglich ca. 2 x 2 Meter großen Federzeichnung von Keller REKONSTRUIERTE. Und es schien seinerzeit, als hätte der GRÜNE Heinrich dem SCHWARZEN Martin die Hand geführt, so virtuos gelang es ihm die 'Kolossale Kritzelei', sein fingiert-fiktiver Nachweis, als wäre er mit seinem Schweizer Vorbild identisch: Die Tuschzeichnung ein Wirrsal, ein Gewebe aus dichten Federstrichen, ein Spinnenetz aus vibrierenden Nervenenden, das er in einer Zeit völliger Zurückgezogenheit auf den grauen Karton kritzelte. Und in den Arbeitspausen 'mit der Stirn gegen das Fenster gestützt, den Zug der Wolken verfolgend', wie es ehemals sein heimatlicher Künstlerkollege Gottfried Keller gemacht hatte - und 'alles Gegenständliche, schnöd Inhaltliche hinausgeworfen, in der vollkommenen Freiheit des Schönen schwebend', so daß 'die reizendste Abstraktion' entstand, die im 'Grünen Heinrich' beschrieben wird. Für uns ein Psychogramm seiner eigenen Befindlichkeit: EIN VERSUCH, IN DER WAHRHEIT ZU LEBEN. Ein geniales LEHRSTÜCK DES NACHVOLLZUGS, der nachträglichen Einfühlung, die Martin Schwarz damals nicht nur visuell, sondern auch sprachlich zu dokumentieren wußte und mit den Fotos der dazugehörigen WOLKENBLICKE ergänzte. Martin Schwarz ist EIN AUFDECKUNGSARBEITER DER KONTEMPLATIVEN WAHRNEHMUNGEN. Ein Kunstproduzent, der die ohnehin fragwürdigen Ordnungsfaktoren unserer Medien-Historiker in Zweifel zieht und das Konfliktpotential ihrer offiziellen Bewertungskenntnisse um ein Vielfaches vergrößert! Und 'die unausrottbare Manie das Unbekannte aufs Bekannte, aufs Klassifizierbare zurückzuführen', hatte schon André Breton provoziert und zwangsläufig von der Unmöglichkeit des Realitätsprinzips überzeugt. Und ähnlich ergeht es auch Martin Schwarz, der sich u.a. um die Schönheit dieser geistigen Welt bemüht, aber um 'das Schöne' zu produzieren, sich so weit wie möglich von der Realität unserer bisherigen Erfahrungen entfernen muß und jedesmal damit definitiv DIE GRENZEN UNSERES SEHENS erweitert. Und 'Schönheit' wird schon im 'Grünen Heinrich' von Gottfried Keller als 'reine Idee, dargestellt mit Zweckmäßigkeit, Klarheit und gelungener Absicht' definiert. Was für ein konzeptioneller Ausgangspunkt! Die neuen 15 Arbeiten 'Erinnerungen an den Vater' von Martin Schwarz, sind eine weiterführende Ergänzungskette eben dieser zurückliegenden 'Kolossalen Kritzelei' von 1979 und dem vorausgelesenen Buch von Gottfried Keller, der darin die Geschichte von seinem abwesenden Vater erzählt: Ein ehemaliger Steinmetzgeselle, von dem nur eine Kiste mit Handwerkszeug und 'unerkannten Plänen' zurückblieb. Und dies ist für Martin Schwarz der stimulierende, sinnvermittelnde Auslöser! seine EIGENE, ABWESENDE VATERFIGUR, die er in dieses Buch-Ereignis hineinprojiziert und mit der des 'Grünen Heinrich' übereinstimmen läßt. Dazu noch die 'höllische Neugierde' auf die mutmaßlichen Architekturpläne und unbekannten Grundrisse in der beschriebenen Kiste. Jene AUFLÖSUNG und VERFLÜCHTIGUNG DES GESCHILDERTEN GEGENSTANDES, den er aus DEM SOG DES VERSCHWINDENS herauslösen und noch einmal darstellen und SICHTBAR machen wollte, was nicht einmal Gottfried Keller gesehen hatte. Die Mimesis als Provokation! Und es ist bezeichnend, daß Martin Schwarz dafür nicht Duchamp, Rauschenberg oder Warhol einsetzte, sondern einen Schweizer Künstler, dessen Biographie mit seiner vergleichbar ist: Und aus dieser Identifizierung 15 GRÜNE Blätter erarbeitete, die ein Konglomerat übereinandergeschichteter, sich überkreuzender Pläne erkennen lassen, auf denen jeweils ein leerer Bild- oder Spiegelrahmen plaziert ist. Bibliophil anmutende Rahmen, die aus der Zeit des 'Grünen Heinrich' entnommen zu sein scheinen und mit ihrer pflanzenhaften Ornamentik, ihren Putten und Tauben vordergründig an die Idylle damals erinnern. Darunter die präzise Geometrie architektonischer Kreise, Quadrate und Dreiecke. EIN KOSMOS STRENG KALKULIERTER FRAGMENTE, die ebenso gut eine Mischung aus Pop-Concept oder Computer-Elementen darstellen könnten und aus der KATEGORIE DES AUTHENTISCHEN stammen. Eine vorgetäuschte, kompositorische Ordnung, die kommunikations-theoretisch gedeutet werden könnte, aber den Deutungssüchtigen nur in die Irre führt. Und so bleiben die künstlerischen Ready-mades, die ruinösen Trümmerstücke unserer 'heilen Bilderwelt' allein zurück, sobald man DIE DEUTENDE REFLEKTION NICHT ENDLOS WEITERREPRODUZIERT. Denn in Wirklichkeit geht es Martin Schwarz HIER weder um die augenscheinliche Erweiterung zurückliegender Stilformen, noch um einen literaturhistorischen Nachweis, sondern um DIE INSTABILITÄT DES SICHTBAREN, um das täglich größer werdende Mißtrauen in die visuelle Kenntlichkeit unserer Welt. Um jene INWENDIGE FERNE und Rätselhaftigkeit des eigenen Selbst, in der er DIE LICHTQUELLE SEINER EIGENEN HINWENDUNG vermutet, sobald er sich an seinen eigenen Vater zurückerinnert. Eine multimediale Sehnsucht, die er mit der Sehnsucht des 'Grünen Heinrich' teilt und die hoffentlich zum gegenwärtigen 700jährigen Gründungsjubiläum der Schweiz gebührend 'beachtet' wird!

Bächer, Victor H.
1. "Teatro del Mondo". 1989. Lithographie. 60 x 80 cm. Ex. 49/200. (Blatt vom Präsidenten der Künstlergruppe Winterthur). 2. o.T. 1973. Lithographie. 70 x 50 cm. Sign.Ex. 300/14 !!!!

Bänninger, Urs
1. "Vogelschere". ca. 1975. Materialcollage. ca. 40 x 65 cm. 2. "Le Lapin + der Lappen". ca. 1975. Übermalte Photographie mit Wortspiel. 40 x 50 cm. 3. "Schweiz". ca. 1996. Siebdruck. 70 x 100 cm. 4. "Adam und Eva (nach Dürer) verwandelt". o.J. Siebdruck. 100 x 70 cm.

Bänziger, Eugen
1. "In voller Fahrt". Colorierte Radierung. 2. "Gedichte" / 12 Blätter. 2000. Fotokopiertes Schreib maschinen-Manuskript. Schweizer Mundart-dada. Einladungskarte zur Atelieraus stellung Dez. 2000. Aus den Gedichten: "Zit und Wäg und Ziel". (Gedichtmanuskript : Koh Samui 17./18. Juni 2000): "De Wäg isch's Ziel, kein Gong wo schaht, / Brucht mich en Mänsch, bin ich parat. / S'Letschte, das isch grässlich gloge. / Es händ mich eifach z'viel betroge. / Händ ewig ewig klagt und klöhnt, / Mir Zit wäggschnorret, sich dra gwöhnt, / Ihre Seich bi mir abzlade. Mit mir nüme. / Gang elei go lehre schwümme / Im Meer vo Zit. In Wind go rüefe. / De Liebgott tuet dänn alles pruefe. / Ich ghör en säge: " Sorge und kei Zit? / Fertig luschtig. Was für dich jetzt git: / Ab i d'Höll. Sie isch nid wit. / Du häsch d'Höll ja scho uf Erde, / Mach dir Zit, zum öppis werde!" // De ander, dä isch gange. Uhuerewite wäg. / Und euisi Zit rast witer, schliicht au wie en Schnägg." 3. Neujahrsgruss für 2001: "Es guets 2001". DIN A3. SW-Kopie auf weissem Karton. "Alle Gedichte und Texte sind Bänziger pur; geschrieben auf Koh Samui, im Atelier und an der Geisi Beach im Drachenjahr 2000. Mit den ungerufenen Gedanken / Hält mein Leben sich in Schranken - / Mein Selbstgefühl ist bös am Wanken. * Ich hab die Beatles aufgelegt / Gedanken haben sie weggefegt / Ich wollte tolle Klänge hören / Und lass mich von Ideen stören // Ich hab mich grad dabei ertappt / Dass oben etwas nicht ganz klappt / Ich will dies. Mein Hirn fährt quer. / Wie bring ich diese Höhle leer? / Auf dass sie taugt, wie ich es will / Das heisst doch einfach: Völlig still. // Was ich will, ist Hörgenuss. / Den Musenkuss ganz ohne Muss / Ohne Denken, ohne Sorgen / Diese sollen weg ins Morgen // Weshalb ist mein Hirn besessen, / Schickt Gedanken so vermessen / Frech, aufdringlich, ungefragt. / Wie hass ich diese wilde Jagd / Dumm und ohne jeden Sinn / Das Blöde ist, dass ich es bin. * Das Problem ist Ruhe schaffen / Raus mit den Gedanken-Affen! / Wem befehlen? Wie der Ton? / Wer ist Herr der Situation? / Schaff ich's und bring Stille her / Fährt mein Hirn mir nicht mehr quer. // Wer dem Hirn befehlen kann: / Wir fangen jetzt von vorne an / Hat es wahrlich weit gebracht / Ja, er hat viel mehr gemacht / Als der Mensch gewöhnlich kann. // Ich übe weiter, frag mich wann / Bin ich endlich auch soweit / Frei von dem Gedankenstreit? / Wann werd ich endlich wirklich frei / Eins mit mir und voll dabei? * Der Mann, der sagen könnte , wie / Ist weit weg, ich find ihn nie // Der Mann, der sagen könnte, wo / Weilt im Nirvana oder so. // Die Weisen da, die wussten wie / Ob sie es wussten, weiss ich nie. // Die Weisen dort, die wussten, wie. / Sagen nichts, Du hörst sie nie. // Buddha und die weisen Leute / Sind nicht mehr zu finden heute. * Aus diesem Grund, es ist gemein, / turne ich in meinem Sein / ohne Lehrer ganz allein // Vielleicht geschieht etwas mit mir / Und ich komm ins Jetzt und Hier // Ich spiele jetzt ganz ungehetzt / Seele frei, Geist gewetzt / Wie finde ich das Hier und Jetzt? * Im Hier und Jetzt sagt der im Licht / Deine Zukunft lebt noch nicht / Vergangenheit ist wie ein Traum / Schwebt davon im leeren Raum // Im Hier und Jetzt sagt der im Licht / Find Dich selber, kleiner Wicht / Lass nie los, sag nie nicht. // Im Hier und Jetzt sagt der im Licht / Suche selber. Mich gibt's nicht."

Banana, Charly (in Zusammenarbeit mit Ralf Johannes)
"EIN WUNDER", Katalog Kölnisches Stadtmuseum, 1993. Mit farbiger Originalgouache auf Titelseite: "DIE SCHWEIZER BEIM BETRACHTEN DER LANDSCHAFT". Widmung: "Köln, den 4.5.95 Für Frau Schweizer und Herrn Schweizer und die Schweizer Kinder alles Gute wünscht Charly Banana i.Z.m. Ralf Johannes." Handschriftlicher Brief innenliegend.

Barfuss, Ina
1. o.T. ca. 1977. Farbstiftzeichnung. ca. 60 x 50 cm. 2. o.T. 1979. Radierung. 30 x 21 cm. Sign. Ex. 7/100. Aus Mappe Galerie Silvio Baviera.

Baviera, Silvio R.
1. "Baviera-Museum". Mappe mit ???? Graphiken und Zeichnungen von: Ina Barfuss, Anton Bruhin, Manon, Klaudia Schifferle, André Thomkins, Thomas Wachweger, David Weiss, Anatol Wyss 2. Handschriftliches Gedicht. 16. Juni 1968. Kugelschreiber auf Briefpapier. 29,7 x 21 cm. Sign. Ex. 7/100, Mappe Galerie Baviera: "die Namen sind vergessen / die Düfte sind namenlos". 3. Einladung zu MachtMenschenRecht, o.J. Gedicht??? 2 weitere Einladungskarten. Text: "Erbe und Scharniere", 1992: Ich, Silvio R. Baviera, geboren in Zürich am 8. August 1944, wuchs - meiner Einschätzung nach - in einem unbürgerlichen Elternhaus auf. Nicht gerade in armen Verhältnissen, aber eben auch nicht in reichen. (Mein (blutverschmiertes) Erscheinen auf dieser Welt ist glücklicherweise mit einem Geburtsschein belegbar, denn persönlich plagen mich kaum vertiefte Erinnerungen daran. Später erkürte ich diesen doch auffälligen Anlass weder zum Gesprächsstoff in liegender Lage noch zur Überbrückung ausgedehnter Abende. 'In trüben Gewässern badet man nicht,' sagte ich mir, um die Zukunft zu verklären. 'Mit sämtlichen Wassern gewaschen' entsprach nicht meinem Temperament. Ich war niemandes Stolz, aber auch niemandes Scham, obwohl das Milieu, das man mir zur vermeintlichen Heimat werden liess, kaum mit neutralem Boden zu vergleichen gewesen wäre. Meine Mutter und mein Vater, beide schöpferisch begabt, aber voller existentieller Gegensätze und verschwägert mit deren Ängsten, erzogen in einem vorurteilslosen Klima vier Söhne. Mit anderen Worten: Es wurde niemand gleich 'an die Wand gestellt und erschossen', nur weil sich etwas anderes in oder an ihm rührte; Politik, Religion, Herkunft eines Menschen erfuhren deshalb eher eine distanziert-skeptische Betrachtung. Wie auch immer schlug man sich auf die Seite einer lernbegierigen Sensibilität und Intelligenz. Gegenüber dem Instinkt verhielt man sich taktvoll. Erobert wurde nicht, überwog doch das pazifistische Element. Meine drei jüngeren Brüder sind ebenfalls Künstler geworden - mit unterschiedlichem Erfolg und Ehrgeiz. In der Volksschule war ich manchen perfiden Anfeindungen ausgesetzt, was viel Unheil vorankündigte. Die Rosen zieren eben auch Dornen. Trotz skurriler Rosinen im Kopf wurde mir schon bald deutlich, dass das eigentliche Gerangel um den Kuchen stattfinden wird. Sich ohne kritische Vorstellungskraft mit was auch immer zu identifizieren, käme letztlich einem sonderbaren Rollenspiel gleich und löste in mir fast allergisches Unbehagen aus, begleitete mich aber wie ein schwerer, klebrig-verhangener Schatten. Wer beugt sich wem. Ein Grundthema meiner schöpferischen Intensität. Mich beschäftigte stets dieser nicht selten mit Gewalt behaftete Schatten ungeteilten Rechts und ungeteilter Macht, deren Repräsentanten ein natürliches Verlangen nach Sicherheit zu befrieden glauben. Ein Schatten, den es in seine Grautöne aufzusplitten galt, zu beleuchten, der Farbe zu bekennen hätte. "Erbe und Scharniere" lautet der Titel der Ausstellung. Mit ihr verbinde ich ein Vorwärtstasten und -schreiten... aus einer/der Vergangenheit hinaus, der Geschichte, einer Geschichte nicht zuletzt der Menschenverachtung, in der das 'peinliche' Du zum 'schlauen und gescheiten ' Ich aufgewertet wurde"

BEN
1. "Das erste tragbare Loch". 1960. Kästchen mit rundem Loch und Tragegriff. 2. Einladung und Faltblatt zur Ausstellung 'Ich bin wie Ich bin'. Kunstmuseum Thun, 1996.

Berger, Michael
1." Leuchten Innen und Außen". 1987 (?). Glühbirnen Objekt (gelbe Glühbirne mit Kohlportrait an Wasserhahn). Maße: Anmerkungen. 2. "Null Deutsche Mark" (Nichts). 1997. Münze; Größe eines 5 Mark Stückes. Herausgegeben anläßlich des 1. Nulltages = 1. April 1997. "Man sollte wenigstens soviel Zeit haben, sich von Zeit zu Zeit etwas Zeit zu nehmen". 3. "Notausgang art". o.J. Gestanztes Blechschild / Piktogram. 15 x 25 cm. Ferner: Einladung zum Museum für Büroklammern, 2 Pappschilder: Lache über Deinen Nächsten wie Dich selbst; Wer lacht lebt länger. DIN-A4 Umschlag an : EigenArtig Martin Schwarz putzfach 159... 4. "Portrait Michael Berger". 1999. Colorphoto von Martin Schwarz. 10 x 15 cm. Photo entstand anläßlich der Ausstellungseröffnung H.A. Schult im Museum für Alltagskultur, Auerbach 1999. 2 weitere Photos vorhanden. Ferner: Konvolut Harlekinäum. 5. Aus der Mappe mit gesammelten Briefen und diversen Lebenszeichen (Collagen, Spielkartenvariationen, Blechschilder, Werbeprospekte: Neuheiten sind die Drogen für die Zukunft. Wegen der riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage und schlafen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker) aus Witzbaden (Wiesbaden). 6. SW-Kopie A4: Faxfurter Allgemeine. Faxzeitung. Ein Spaß geht um die Welt des Lächelns. Jahrgang 8, No.287 vom: 21. machtwas erwill, 59 vor 2000. FRAGEN SIE RUHIG! Unsere Dienstleistungspreise: Leichte Antworten ---- DM 3,- Antworten bei denen man denken muß ---- DM 7,- ehrliche Antworten ---- DM 12,- und, weil es immer öfter vorkommt, Antworten auf dämliche und unnötige Fragen ---- DM 20,- FRAGEN SIE RUHIG! 7. Rezept zettel gestaltet und im Format wie wir es vom Doktor kennen: Dr.med. Felix Muntermacher Humorologische Praxis 333 Heiterstadt Weg der Besserung 11 - Rezept: (handschriftlich) Machen Sie, was Sie wollen! Aber 3x täglich! Unterschrift: Muntermacher! Lachstunden: täglich nach Vereinbarung. Kleingedruckt: Scheine nicht vergessen Gebrauchte, nicht fortlaufend nummerierte bevorzugt! Honorar abgezählt bereithalten. 8. Clubabzeichen FORZA ARTE, 5,5 x 4,5 cm. 9. Faxfurter Algemeine, Messe-Extra-Ausgabe '91(Original, Schwarz-Weiss-Rot) mit abgebildeten Harlekin-Produkten: Trinkglas mit stacheldraht-umwickeltem Stiel, Wärmflasche mit Busen "Lollo", auch als Kühlflasche nach einer heißen Nacht zu verwenden, Harlekin legt uns diese ans Herz, Reisepass als Reisespaß-Büchlein mit Kondomen. Katalog: "Der Augenblick, der stehen bleibt"...., Röntgenbild vom rechten Fuß, handschriftlich betitelt " die rechte Hand ist nicht der linke Fuß". 10. Schildersammlung mit Werbeprospekt: Notausgang "art" so gestaltet wie ein Originalschild mit rennender Piktogrammfigur. Textschild:" Blau machen, Grün denken, Rot wählen Schwarz arbeiten". Schild mit Zeichnung zum Dialog zwischen Arzt und Patient: "Arzt fragt: Haben Sie Probleme mit Alkohol. Patient: Nur ohne Herr Doktor". Blaues Schild zur Ermunterung fürs richtige Investieren: "Legt Euer Geld in Alkohol an! Wo sonst gibt es 40%?" Schild zur Arbeitsmoral: " Kaffeepause 8.00 - 12.00 Uhr; Mittagspause 12.00 - 17.00 Uhr. Zwischen den Pausen bitte nicht stören." Gastronomische Warntafel: "Hier kocht der Chef vor Wut". Schild für Cannabisfreunde: "Lieber Gras rauchen......als Heu schnupfen." Warnschild eines Hundefeindes: "Hunde bitte an die Leine", mit Zeichnung eines Hundes am Galgen. Schild in den Farben der Deutschen Nationalfahne mit Adler und weißer Schrift: Zur Abschaffung der Bürokratie fehlen hier die nötigen Beamten. (Kleiner, in schwarzer Schrift: Beamte, die sich bewegen, stehen ganz schnell im Regen.) 11. Ausstellungsliste: LEUCHTEN INNEN UND AUSSEN (Glühbirnen!). Ausstellung in der Kunstkammer Bartenstein, Jahr ?????. 92 Exponate: u.a. "Wie man Meister Lampe die Bilder erklärt" (Georg Jappe), "Geschrumpftes Licht" - eingetrocknete Tafelobstbirne mit Glühbirnenfassung (Corsin Fontana), "Lichthahn" (Michael Berger), "Lampenfieber" (Kain Karawahn), "Drei Wege der Erleuchtung" (Ulrike Rosenbach), "Wie der Mond, ein reflektierendes Licht" (Martin Schwarz), "Lieblicht" (Lit Fischer), "Nur für Deutsche" - Glühbirne mit Schriftzug (Stiliachus), "Gefühlsleuchten zum Gefühlsmorsen" (Lili Fischer). 12. Konvolut von Harlekinerzeugnissen in durchsichtigem Kunststoffhemd mit Knopfleiste - als Tasche mit Reissverschluss zu benutzen. Darin enthalten: Musik-CD - PAUSEN AUS BERÜHMTEN OPERN: Pause aus Aida, Kairo, 1871, 1:04 min; Pause aus Girl of the Golden West, New York, 1910, 0:25 min; Pause aus Parsifal, Berlin, 1941, 0:47 min; Pause aus Tosca, Italien, 1942, 1:19 min; Pause aus Krieg und Frieden, St. Petersburg, 1946, 1:05 min; Pause aus Tristan und Isolde, London 1952, 0:56 min; Pause aus La Traviata, Mailand, 1955, 0:53 min; Pause aus Callas Debut, Paris, 1958, 0:40 min; Paus aus Der Barbier von Sevilla, Hamburg 1963, 1:08 min; Pause aus Tristan und Isolde, Salzburg 1972, 0:54 min; Pause aus Aida, Frankfurt, 1981, 1:09 min; Pause aus Don Giovanni, London 1986, 1:16 min; Pause aus José Carreras Recital, Barcelona, 1988, 1:25 min. 13. "Parkscheibe MONA LISA": Das Lächeln kommt immer an SMILE TOGETHER. Blauweisse Reproduktion der Mona Lisa (Ausschnitt), die ein P=Parken in der Hand hält, mit Stundenskala für Parkscheiben als Decolleté. 24,3 cm x 16 cm. 14. "Möhrengabel". Aus Harlekin's Gourmet Line: Gabel mit Kunststoffmöhre (samt 2 grünen Krautblättern) als Griff. Länge. 35,9 cm.

Berger, Ueli
1." Weisser Farbstift für Martin Schwarz". 1994. Weißer Stabilo-Buntstift mit einem weiß-isolierten Elektrodraht, der das Wort 'Schwarz' schreibt. 2. " Mit Gras überwachsener VW-Käfer". o.J. Farbphotographie. 3. "Massstab setzen". 1985/93. Blumentopf mit 'eingepflanztem' Zollstock. 4. "Mit den besten Wünschen für 1998". 1997. Bleistiftzeichnung auf Karton (liegende Acht). 21 x 29,7 cm. Ebenfalls: Neujahrsgruß 1994; Neujahrsgruß 1997 ("Viele Höhe punkte" = ein Blatt mit selbstklebenden roten Punkten, mit denen in Galerien verkaufte Bilder markiert werden); Einladungskarte Kunstmuseum Olten 1993/94. 5. o.T. (Hochhaus mit Riss in Biel). 1969. Siebdruck. 50 x 70 cm. Sign. Ex. 50/50. Gewidmet für Martin.

Beuys, Joseph
1. "Überwindet endlich die Parteiendiktatur!" Beuys und eine Gruppe von Anhängern der 'Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung' durchforsten mit langstieligen Reisigbesen ein Unterholz. Aus dem Grafik-Kalender 1973. Originaldruckgraphik zum Thema 'Landschaft'. Heinz Moos Verlag, München 1972. Farboffset in zwei Farben. Verz.: Schellmann 45. Großformat 81 x 54 cm. Sign. Ex. 15/200. Außerdem sind noch von folgenden Künstlern Originaldruckgraphiken im Kalender enthalten: Dieter Asmus, Gernot Bubenik, Wolff Buchholz (von ihm erwarb Martin Schwarz den Kalender!), Peter Collien, Günter Dollhopf, Werner Knaupp, Jens Lausen, Alfred Lenica, Werner Nöfer, Hans D. Schaal, Klaus Staeck, Anja Stehmann. 2. "Politisches Manifest". o.J. Zweifarbiger Siebdruck. 70 x 50 cm. Edition Dietmar Schneider, Köln. Ex. 48/50.

Biezen, Hans
1. o.T. 1972. SW-Photographie: Augen-Apfel-Installation von Martin Schwarz. 21 x 30 cm. 2. o.T. ca. 1971. SW-Photographie nach einer Idee von Martin Schwarz. 21 x 30 cm. Banane: Aus der Schale einer geschälten Banane kommt eine Banane noch in der Schale zum Vorschein. Martin Schwarz sah später, dass diese Idee in einem Film von Dick und Doof bereits dargestellt wurde. Wie doof.

Bruckner, Kurt
1. "Fuchs und Ente". o.J. Aquarell. 10,5 x 14,8 cm. 2. Von Martin Schwarz restauriertes Modell eines Fabeltiers, dunkelgrün bemalt.

Bruno K.
"Hugo. Fast ein surrealistischer Film 1957-1977." Frankfurt a.M., 1981. 2., stark veränderte Aufl. 64 Blatt m. zahlr. Abb. 24 x 17,5 cm. Marmorierte Brosch. Sign.Ex. (1994). Text: Bruno K. Gestaltung: Bruno K. und Christian Appel. Druck: Paul Robert Wilk, Friedrichsdorf.

Bucher, Heidi
1. "Kölner Dom". 1981. Eingefärbter Kautschuk. 39 x 35 cm. Geschenk für Martin. 2. 9 Colorphotos (mit blonder Perücke und ohne), 10x15 cm. 2 Farbpostkarten: Hautraum im Morgenlicht, 1982. Todesanzeige 1993. 19 Farbphotos und Negative der Toten. Brief vom 14. Oktober 1993. Faltblatt A4: Galerie Maeght, Zürich 1979. Einladungskarte Kunstmuseum des Kantons Thurgau, August 1993: ... und ziehe das Gestern ins Heute. Die Häute aus dem Bellevue-Projekt. Die Künstlerin zu dieser Ausstellung: "Durch die Häutung im elitären, von der Psychiater-Dynastie Binswanger geleiteten Sanatorium, wurde Vergangenes gelöst, bewahrt und für die Zukunft erhalten. In der Gegenwart werden nun dem Betrachter die an die Wände geflüsterten oder geschrienen Worte, die Spuren von Gelittenem zugänglich gemacht. Denn Räume sind Schwingungskörper für Gespräche, die geführt wurden, Gefühle, die durch die Lüfte schwebten, sind Abbild der Menschen, die einst dort lebten".

Bunk, Thomas M.
1. "Stühle". 1971. Siebdruck. 38 x 33 cm. Sign. Ex. 13/100. Tausch Galerie Baviera. 2. "Mortodella". 1972. Siebdruck. 75 x 55,5 cm. Sign. Ex. 36/60. Erworben von Fred E. Knecht.

Camenzind, Vreni
1. "Schmetterlingsjagd". 1991/92. Textil. 45 x 45 x 35cm. Geschenk von Martin zur Geburt seiner Tochter Liselotte-Sophie. 2. "Fleisch". o.J. Verschiedene Stoffe zusammengenäht, wattiert. 3. o.T. 1992. Farbstiftzeichnung. 56,5 x 76 cm. Hochzeitsgeschenk mit Widmung: "für Martin Hochzeiter viel Glück". 4. Kinderbildnis Lieselotte und Salomon. ca. 1998. Zeichnung. ca. 35 x 50 cm. 5. "Hut mit Spinne und Spinnennetz". o.J. Textilobjekt aus Hut, Hutnadel (Spinne) und Hutschleier (als Spinnennetz!).

Dali, Salvador
1. "Chant 14: Les Blasphémateurs", (14. Gesang, Die Göttliche Komödie: Die Gotteslästerer). 1960. Farbxylographie. 25,5 x 18,5 (lt. Werkverz.: 33 x 26,2 Blattgröße!!!). 2. "Chant 20: Devins et sorciers", (20. Gesang, Die Göttliche Komödie: Die Wahrsager und Zauberer). Farbxylographie. 25 x 18,5 (lt. Werk verz.: 33 x 26,2 Blattgröße). Beide Blätter erworben Kunstmesse Innsbruck 1999 bei Otto Buchinger. Lit.: Michler/Löpsinger 1052.

Demattio, Bruno
1. "as you like it"(veränderbares Klappbild). 1993. 30 x 31 cm. Wand/Bodenobjekt; Holz mit phosph. Grün bemalt, mit aufgeschlitzter Bleiummantelung, eingefügtes weisses Seidenpapier. Erworben 1994. 2. einladung zur ausstellung ONLY ONE SKY, bilder + objekte im rathaus süssen. 15 x 21 cm. 1993. Text des Künstlers auf der Rückseite der Klappkarte: "ONLY ONE SKY: ein statement zur weltkunst. die ver schiedenen kulturen dieser welt haben wir immer nur regional betrachtet: die indianische, die asiatischen kulturen oder die kultur der pygmäen: als dritte-welt-kultur. bedeutend und international jedoch, wie mit einem vergrösserungsglas, nur die westliche kultur: der grosse dampfer, der alle anderen ins schlepptau genommen hat, sprich schamlos ausgenommen hat. mit grossen geweiteten augen sehen wir heute millionen von flüchtlingen an uns vorüberziehen, neue kulturen auf uns hereinbrechen. eine neue definition von zivilisation ist notwendig: die einer GLOBALKULTUR, in der es keine hierarchien gibt, keine idee von mainstream-art und peripherie, sondern respekt, toleranz und akzeptanz. das fremde in uns aufnehmen, heisst auch eine synthese ermöglichen: WELTKUNST. das wäre auf der habenseite die horizontale betrachtung über die ausweitung der weltkunst. aber, so glaube ich, kann man durch neue erfahrung, neue horizonte, neue grenzen auch eine VERTIKALE dimension erkennen: über das sein: über die inhalte. die sichtbare und die unsichtbare welt, die enthüllte und die verhüllte ordnung zusammen erst bilden EIN GANZES: und das ganze hat einen sinn: nämlich ganz zu sein. so auch die arbeiten der künstler und dichter, metaphorisch gesehen, die bilder, worte und töne des nicht-aus-sprech-baren: the song of mahamudra von tilopa etwa oder worstward ho, becketts letzter prosatext: eine radikale botschaft: aufs schlimmste zu. klar, das newton'sche mechanistische weltbild hat ausgedient. wir alle erleben einen PARADIGMENWECHSEL, weg vom universum als maschine, hin zum ganzheitlichen-ökologischen weltbild, hin zum neuen denken. erstaunlich, die erkenntnisse selbst kommen aus der neuen physik und der chemie: being is meaning; die welt als offenes system; die morphogenetischen felder; das gedächtnis der natur; die erde als komplexes intelligentes lebendes system; das universum, ja das auge, das gehirn funktionieren wie ein super-hologramm; alles deutet auf eine verhüllte ordnung hin: the implicate order: grundlagen wiederum für die chaos-forschung, deren inhalte/stufen man so beschreiben könnte: komplexität - organisation - einzigartigkeit - universalität - emergenz - holismus - unvorhersagbarkeit - offenheit - evolution und teleologie. die quanten, die kleinsten teilchen, gleichzeitig als partikel und als welle auftretend, entstehen und zerfallen, existenz wird existent und bricht wieder zusammen: die welt der berge und kaffeetassen ist nur scheinbar, maya, illusorisch: nichts als tanzende energie. das, genau, haben schon die mystiker der alten traditionen gesagt: im sufismus, taoismus oder zen. die vier jahreszeiten geburt - jugend - alter - tod im kreislauf des lebens. die transpersonale psychologie macht die verschütteten wege zum selbst wieder zugänglich, so, wie im zen gesagt wird: im satori siehst du den himmel, im samadhi wirst du eins mit dem himmel: THERE IS ONLY ONE SKY: THE ONE ABOVE SWEET SÜSSEN AND THE ONE BELOW IN YOUR OWN LITTLE HEAD." 3. "Rhythm of the Saints" . 1992. Ausstellungskatalog (zusammen mit Paris .X.), Foyer des Neuen Rathauses der Stadt Leonberg. 21 x 15 cm. 24 Seiten mit farb. Abb und handschriftlicher Widmung auf dem Vorsatzblatt: "lieber Martin, always nice to hear from you! FligFlugFlog! Bruno, 10.9.93. Stempel: Bruno Demattio, Institut für Schwerkraft + Leichtsinn.

Distel, Herbert
1. o.T. (Industrielandschaft). o.J. (ca. 1974). Siebdruck (?). 50 x 50 cm. 2. Zwei Farbphotographien als je halbe Gesichtsmaske. Erworben auf der Benefiz-Auktion zugunsten des Fotomuseums Winterthur, 27. 10. 1998. (Lot 24). In Schachtel. 3. "I never know ART could be so much fun!" o.J.. Siebdruck. 36 x 28 cm. Sign. Ex 35/150.

Dubach, Margaretha
1. "2 Schmetterlinge". o.J. Aneinandergeleimte Blätter, bemalt. ca. 10 x 24 cm. Erworben Museum Bellerive. 2. " F(l)usspferd". ca. 1990. Objektcollage. Schuh mit Zähnen. 7,5 x 26 x 10 cm.

Dubs, Susann
1. Titel. 1994. Wasserfarbe. 20,8 x 14,9 cm. Hochzeitsgeschenk.

Eggenschwiler, Franz
1. "Spiegelbild der Schlange". 1976. Holzdruck. 63,5 x 46,5 cm. Sign. (F.E.)/AP. Erworben Galerie Elisabeth Staffelbach, Lenzburg. 2. o.T. 1977. Farbdruck grün/violett. 56 x 45 cm. Sign. Ex. 9/30.

Egger, Rosemarie
1. "Julius im gelben Nachthemd". Objekt, Mischtechnik. 7 x 14 x 18 cm. Erworben bei der Künstlerin 1994.

Elsener, Ulrich
1. o.T. 1992. Aquarell. 24 x 32 cm. Hochzeitsgeschenk 1992.

Enderli, Lisa
1. "Zwiebelfrage". 1995. Objektcollage: Pinsel, Kabel... 2. "Selbstportrait". Signerte Postkarte (13 x 18) und SW-Karte (15 x 21). 3. "Pinsel-Blüten". Farbiges Künstler-Bilderbuch. 1999. 32,5 x 22,5 cm. Mit einem Nachwort von Martin Kraft.

Ernst, Max
1....zu Lewis Carrolls "Alice im Wunderland". 1970. Farblithographie. 18,5 x 11,5 cm. Druck der Litho auf Velin Arches vin Pierre Chaves in Vence/Südfrankreich. Werkverz.: Spiess-Leppien 135-XXXIV. Lieferschein/Auftragsbestätigung vom 5. Sept 2000.

Etter, Olivia
1. "Undine, Durian, Brunhilde". Collage aus Blättern. Gräsern, Federn. 2. "Schuppentier". Von Martin Schwarz restauriertes Objekt. ca. 150 x 25 x 50 cm.

Fässler, Adalbert jr.
1. "Gelbe Pinselschnecke". 1999. Objektcollage. Weinbergschneckengehäuse, Pinselquaste, Maße: Ex. 9/24. Galerie Paul Hafner, St. Gallen. Gekauft auf der Edition 4, Solothurn 1999.

Feldmeier, Sonja
1. "Cinderellas last shoe". Objektcollage: Schwarzer Schuh, schwarze Besenborste als Sohle.
2. "Fernseher". Objektcollage mit Bild eines geschlossenen Auges (Acrylmalerei). ca. 25 x 30x 20 cm. 3. "Bärentatzen". Bemalte Wanderstiefel (nach einer Idee von Martin Schwarz).

Ferro, Jet
1. "Eiserner Papierflieger". Gefaltetes Eisenblech. ca. 2 x 14 x 14 cm.

Fischer, Kitty
1. "BERLIN ick liebe Dir". Objekt (Herz mit Sprung).

Flora, Paul
1. "Wagner von Muse geküßt". o.J. Radierung (Auflage 200 Stk.). 11,5 x 16 cm. Rechts unten signiert. Erworben auf der ART-Innsbruck, März 2001.

Fongi, Y.
1. "Portemonnaie". Keramik, weiße Krakléelasur. 9 x 11 cm. 2. "Entartete Kunst 1937 / 1969. Dieser Nachdruck des 1937 erschienenen Ausstellungsführers wurde auf den Umschlaginnenseiten mit alten und neuen Quellen versehen, die einen Vergleich zwischen nationalsozialistischer und heutiger Betrachtungsweise ermöglichen. München. Selbstverlag. 3. "Wer ist Kohlenklau". Dokumentation. München. Selbstverlag. ca. 1974. 112 Seiten. Die Dokumentation entstand anläßlich der 'Oelkrise' und sammelt Anzeigen, Artikel, Hinweisschilder zum Thema 'Kohlenklau', Kampagne zum Energiesparen während des 2. Weltkriegs. Ein Beispiel: ZUM BADEN UND WASCHEN NICHT KOHLEN 'VERNASCHEN'

Franck, Felicitas
1. o.T. (+ -). o. J. (ca. 1990). Tiefdruck mit Prägung (?). 21 x 14,7 cm. 2. "Denkmalsockel", 1991/93, SW-Postkartenserie (10 Stück), zusammen mit Margarita Albrecht. Mit persönlicher Widmung an Martin Schwarz u. Familie. Ferner: 1 Colorpostkarte mit handschriftl. Widmung: Goldfischbecken 1990. SW-Karte zum Neujahr 1991:
zu verschenken: Meerschweinchen mit Käfig.
Der Begriff von Wahrheit geht über den des Gebrauchs nicht hinaus
Der Käfig des Gebrauchs von Meerschweinchen geht über den Begriff der Wahrheit nicht hinaus.
Die Wahrheit des Meerschweinchens geht über den Gebrauch des Begriffs des Käfigs nicht hinaus.
Der Gebrauch des Begriffs geht über die Wahrheit des Meerschweinchens mit Käfig nicht hinaus.
Mit Käfig geht das Meerschweinchen von Begriff über den Gebrauch der Wahrheit nicht hinaus.
Der Begriff von Wahrheit geht über den Gebrauch des Meerschweinchens mit Käfig nicht hinaus.
Die Wahrheit des Meerschweinchens geht über den Käfig vom Gebrauch des Begriffs nicht hinaus.
Der Gebrauch von Meerschweinchen mit Käfig geht über den Begriff der Wahrheit nicht hinaus.
Der Käfig des Begriffs von Wahrheit geht über den Gebrauch des Meerschweinchens nicht hinaus.
Das Meerschweinchen mit Käfig geht als Wahrheit über den Gebrauch des Begriffs nicht hinaus.
Der Gebrauch der Wahrheit des Begriffs von Meerschweinchen geht über den des Käfigs nicht hinaus.
Der Käfig der Wahrheit geht über den Gebrauch des Meerschweinchens als Begriff nicht hinaus.
Mit Wahrheit geht der Käfig des Meerschweinchens über den Gebrauch des Begriffs nicht hinaus.
Der Gebrauch des Käfigs mit Meerschweinchen geht über den Begriff von Wahrheit nicht hinaus.
Die Wahrheit des Begriffs von Meerschweinchen geht über den Gebrauch des Käfigs nicht hinaus.
Das Meerschweinchen geht im Gebrauch der Wahrheit des Begriffs über den Käfig nicht hinaus.
Die Wahrheit des Begriffs vom Käfig geht über den Gebrauch des Meerschweinchens nicht hinaus.
Mit dem Begriff von Wahrheit geht das Meerschweinchen im Gebrauch des Käfigs nicht hinaus.
Der Käfig geht im Gebrauch des Begriffs über die Wahrheit des Meerschweinchens nicht hinaus.
Der Gebrauch der Wahrheit des Meerschweinchens geht über den Begriff des Käfigs nicht hinaus.
Das Meerschweinchen geht mit dem Gebrauch der Wahrheit des Begriffs vom Käfig nicht hinaus.
Mit dem Begriff des Meerschweinchens geht die Wahrheit über den Käfig des Gebrauchs nicht hinaus.
Der Gebrauch von Wahrheit mit Meerschweinchen geht über den Begriff des Käfigs nicht hinaus.
Das Meerschweinchen geht mit dem Begriff des Gebrauchs über die Wahrheit des Käfigs nicht hinaus.
3. Franck's Hunde. 1998. Katalogheft mit farb. Faltbild (40 x 59 cm) Hundeportraits. 15,8 x 14 cm. Klappeninnenseite, Zitat aus Brehms Tierleben, Leipzig u. Wien, 1890: "Gerade seine Verderbtheit, gerade seine List, sein Neid, Zorn, Haß, Geiz, Zanksucht, Geschicklichkeit, sein Leichtsinn, seine Neigung zum Stehlen, seine Fähigkeit aller Welt freundlich zu sein, etc., bringen ihm dem gewöhnlichen Menschen nahe. Würmer, Käfer und Fische tadelt man nicht, aber den Hund! Man denkt, es lohne sich der Mühe, ihn zu strafen und zu belohnen. Man gebraucht in Urteilen über ihn gerade die Ausdrücke, welche man von dem Menschen braucht. Man macht ihn wegen seiner geistigen und sittlichen Vorzüge zum Reise- und Hausgenossen, zum Lebensgefährten und lieben Freunde; man lohnt ihm seine Liebe und Anhänglichkeit durch Anhänglichkeit und Liebe; man macht ihn zum Tischgenossen, man räumt ihm gar eine Stelle im Bett ein, pflegt ihn sorgfältig, gibt ihn an den Arzt, wenn er leidend ist, trauert mit ihm und um ihn und weint, wenn er gestorben ist; man setzt ihm ein Denkmal....
Dazu: Diverse Kopien von Zeitungsartikel zur Ausstellung "Hunde Salon" im Glashaus Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, Februar 2000.

Frenzel, Hanna
1. "Salzdusche oder Sodom und Gomora". 1993. SW-Kopie von Performancebild. 21 x 30 cm. Widmungszitat:" Er kann das Schwarz nicht mehr sehen, weil er DAS ja bald von unten lang genug sehen kann". (ZEIT vom 23.5.93)

Forsberg, Jan

1. "The Roulett". ca. 1966. Radierung. 58 x 74 cm. Erworben Grafiktriennale Grenchen.

Frehner, Doris
1. "Koffer". 1994. Objektcollage. Fundstücke, kompostierter Buchdeckel, verrosteter Griff. 26 x 27 cm. Geschenk der Künstlerin an Martin 1994. 2. "Zauberin". 1987. Federzeichnung, aquarelliert. 15 x 10 cm. Mit handschriftlicher Postkarte als Dank für "Eisen-Kristall-Buch" (1993).

Gantert, Hans
1. "Huhn- und Fischkopf als Trophäe". 50 x 70 cm.

Geel, Christoph
1. "Himmelsleiter". 1993. Objektcollage. 2 Schlüssel mit Sprossen zusammengeschweißt. ca. 10 x 19 x 0,8 cm. Ex. 2/10. Getauscht gegen Guthaben für verkaufte Objekte bei Galerie Bildraum, 1993.

Giger, H.R.
1. "Robofuck". 1989. Mischtechnik auf Papier. 29,5 x 20 cm. Gekauft beim Künstler, 16. Febr. 2000. 2. "Futurekill" (Titel?). Jahr: Technik: Maße: Anmerkungen: 3. "New York City". 1981. Mappe mit 6 Blättern. Lichtdruck. 50 x 70 cm. Geschenk. Sign. Ex. 262/350. 4. "Cathedra". Work n0. 469, "N.Y.City XIX". Acryl ud Tusche auf Papier.( Abb. S. 31/ H.R: Giger, N.Y.City). Gekauft 1983. Unter Anrechnung einer eigenen Arbeit: "Katastrophe". Erworben im Kunstmuseum Winterthur. 5. " Buch". 6. ZUSAMMEN ARBEITEN. 7. o.T. o.J. Eingefärbter Siebdruck. 29,7 x 21cm. Sign.Ex. 7/100, Mappe Galerie Baviera. 8. " Back to Mutter".1985. Lithographie. 57 x 46 cm. Sign. Ex. C2/30. Gewidmet: "Für Martin". 9. "Mexika nisches Bombenpaar". 1983. Druck/Mischtechnik. 50,5 x 58,5 cm. Sign. Ex. 17/80. Gewidmet für Martin Schwarz. 10. Farbiges Illustrierten(Stern)bild aus der Rubrik "Küche": Nackte Gans mit erotischer Phantasiemalerei / Zeichnung. Widmung: "Lieber Martin Achtung überall lauert ein Alien Viel Glück 1990. Wer malt muss auch Essen." 11. Klarsichthülle im KUKA-Ordner: Einladung ins MUSÉE HR GIGER, 20. Juni 1998; ältere Postkarte vom Schloss Gruyères; Zeitungsartikel in AIRBRUSH Action, Jan./Febr. 1987; Zeitungsartikel aus BLICK, Febr. 2000: "H.R. Giger kreiert neues Monster für Hollywood." 12. Text von Martin Schwarz, 23. August 1984: " Zu den Gemeinschaftsarbeiten H.R. Giger / Martin Schwarz. Auf Hartfaserholzplatten habe ich gedruckte schwarz-weiss Fotographien aufcollagiert. * den neueren Bildern liegen hauptsächlich Collagen aus Illustrierten-Wochenzeitungen zu Grunde (Schweizer-Illustrierte, Stern, Bunte). Diese umgrenzen für ein Bild immer ein Thema, z.B. Landschaften, phantastische Architektur, Rockmusiker, Trachtenfrauen, Pflanzliches. Die einzelnen Collageelemente habe ich mit grundierenden Übermalungen verbunden und anfänglich großzügig strukturiert, dem Duktus der Bilder nachempfindend. An der frei im Raum stehenden Malwand im Oerlikoner Atelier malten wir gegenseitig je an einem Bild, spritzten die Farben mit und ohne Schablonen auf, klebten manchmal neue Fotos in die Bilder, welches dem Ganzen eine neue Wendung gab. Die Reproduktionselemente wurden assoziativ übermalt, dabei verwandelt, teilweise durchscheinend belassen und so ein wenig im realistischen Abbild verankert. Dann tauschten wir die Bilder, diskutierten darüber und führten diese dann entsprechend weiter. Die Mischung unserer Arbeitsweise wurde bei der Bildentstehung dadurch verstärkt, dass ich oft entgegen meiner sonst seltenen Gewohnheit die Spritzpistole verwendete und Giger ebenso zum Pinsel griff. Natürlich gab es auch einen Gedankenaustausch über die Bildentstehung hinaus, zur heutigen Situation der Kunst und in persönlicher Problematik. So entdeckten wir auch unsere Ähnlichkeiten und die Vorliebe für Bilder in denen das Malerische kein Selbstzweck ist, sondern Abbild oder einer inneren Vision dient. Die Zusammenarbeit ist ein Experiment, welches Bilder entstehen lässt, die keiner von uns alleine an den Tag bringen würde und das noch weitere ungeahnte Möglichkeiten beinhaltet."

Glasmacher, Dieter
1. Blattvermessung. 1973. Farbiger Siebdruck. 55 x 70 cm. Sign. Ex. 142/150. Internetauktion (2000), Martin Kepser, Kranenburg

Grass, Günter
1. o.T. (Schnecke und Bunker). 1982. Radierung. 50 x 65 cm. Sign. Ex. 43/100. Erworben Kunstmesse Innsbruck (1998)

Griebel, Günter
1. "Polit-Zwerge". 1998. Keramik. Maße: Sonderedition des Deutschen Gartenzwerg-Museums Rot am See zur Bundestagswahl 1998. Komplett oder nur ausgewählte Personen'? 2. "Mail-Art-Katalog". Erschienen zur Zwergen-Kunstsonderausstellung "Zwergomenta '93". SW u. Farbdruck in pappkarton mit rotem Bändchen. Din A5. Ex. 147/607. Mit über 300 Arbeiten von mehr als 250 Teilnehmern. Mail-Art Arbeiten zum Thema: "Zwerge, die auf den Schultern von Riesen stehen, sehen weiter als die Riesen selbst". Aus dem Vorwort: "Dieser Aphorismus ist über 860 Jahre alt. Als einer der Ersten benutzte ihn Bernhard von Chartres im Jahr 1126. Später (1676) zum Beispiel Isaac Newton. 1965 schrieb Robert K. Merton sein wunderbares Buch 'On the Shoulders of Giants', in dem er der fast unglaublichen Geschichte des Aphorismus nachspürt." Als später ergänzter Beitrag siehe auch bei Martin Schwarz (Nr.10), Museumsmappe: Widerlegung des Sprichworts: "Zwerg steht auf Schulter des Riesen und seine Sicht wird von herabhängenden Baumzweig versperrt, so kann er nur die Blätter einzeln und ganz aus der Nähe studieren."

Gülzow, Marion
1. "Trau keinem Vogel, der nicht singt". 1999/2001. Installation für Holzreiher und Singleschallplatten, entwickelt für einen Glasvitrinenschrank in der Kunstkammer Schloss Bartenstein. Begleittext: "Manchmal glauben wir die innere Stimme nicht mehr hören zu könne. Sie hat sich wie ein schwerer Mühlstein um unseren Hals gelegt. Mit aller Kraft nimmt der Funke Phantasie diesen auf sein Floß und verwandelt ihn in eine kleine schwarze Scheibe. Tonträger, die Einzug hielten in die Wohnzimmer einer sesshaften und geschlossenen Gesellschaft, die die Freiheit des Herumschweifens gerade noch den Vögeln gestattet. Doch die alte Sehnsucht nach den Gestaden des Aufbruchs, der Bewegung und des Sichschwingens in den Klang der Lüfte, sie feiert eine merkwürdig erstarrte Wiederauferstehung. Als hölzernes Abbild des Kranichs, des Reihers, des Flamingos in Teak, Ebenholz oder Mahagoni steht sie auf kleinen Scheiben, die mit Filz unterlegt sind, auf hochpolierten Wohnzimmermöbeloberflächen, vorzugsweise auf dem Radio, der Plattentruhe oder dem Fernseher. Ihre Lautlosigkeit reckt sich mit schlankem Halse in die Höhe eines Himmels, der solange ausgesperrt bleibt, bis für einen Moment die Gardinen zur Seite gezogen werden, das Fenster sich öffnet. Bei Durchzug kann ein Reiher da schon stürzen, und wenn er auf den Schnabel fällt, bricht dieser leider auch ein Stückchen ab. Doch den Schrei der Trauer und des Schmerzes, den hören wir nicht. Unsere Ohren haben dafür keine Abspielvorrichtung. Wir sehen nur, dass etwas geschehen ist mit dem vertrauten Gegenstand: er ist so schwarz und er trägt etwas um den Hals. Das muss er aufgefangen haben im Moment des Lüftens der Gewohnheit. Oder es ist ihm ergangen wie den Schwänen der Antike, die irgendwann ihren Gesang geopfert haben und zu deren Schicksal Jules Michelet in seinem Buch "Der Vogel" (1855) daher bemerkt: "Die Muse ist tot; der Vogel hat überlebt." 2. "Eine Schiffschronik". 1990. Papierschiff (Seite aus einer dänischen Chronik des 16. Jhrdts.) mit Photosegel. 18 x 17 cm. Auflagenobjekt (Weihnachtsgabe) für Elmar Kreuzburg, Verlagsvertreter. 3. "Das Buch zur Selbstentfaltung". 1994. Ein Band aus der Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens speziell gefaltet. Oktav. Auflagenobjekt für den Frühlingsgruß der Werbeagentur ODEON ZWO. 4. "VOR LAUTER BÄUMEN". 1996. Ausstellungskatalog mit 7 Farb-Originalphotos. Sign. Ex. 10. Mittel und Ausgangspunkt der Ausstellung war eine Installation mit 75 Garten- und Landwirtschaftsgeräten in 75 Christbaumständern vor 1.Variante: Efeutapete, 2.Variante: Diaprojektion.
Zu dem Thema entstanden noch Einzelobjekte, vor allen Dingen 'Baumschulen'. Aus dem Konzepttext: " 'Der Wald steht schwarz und schweiget', so heißt es in dem bekannten Lied 'Der Mond ist aufgegangen' von Matthias Claudius. Mit diesem Abendlied ist sicherlich so manch ein Kind in den Schlaf gesungen worden. Lassen wir uns heute noch einmal durch diesen Text in die andere Welt unsere Bewußtseins versetzen, in die Welt der Träume und der Assoziationen. (...) Der hier gezeigte Wald ist ein vorgestellter, der nur auf den Pfaden der Phantasie betretbar ist. Nicht in ihn hineinrufen, sondern hineinsehen, und es wird vor lauter Bäumen die Gartenforke sich weit verzweigen zwischen Baumgerippe und Baumschule. Vielleicht lernen wir dabei etwas über den unüberwindbaren Widerspruch, mit dem wir uns in unserer Zivilisation / Kultur herumzuschlagen haben: Jeder Fortschritt ist immer nur errungen mit einem Verlust. So mußte der Wald den Ackerflächen weichen. Sein Reichtum wurde auf Nutzbarmachung reduziert. Daß wir dafür einen Preis zahlen müssen, den wir gerne vergessen, wird hier auf ästhetische Weise sichtbar gemacht. Im Rahmen der Kunst probt das, was wir vernichtet haben mit dem, was wir geschaffen haben seinen ganz eigenen inneren Aufstand. Gartengeräte, die von der Urbarmachung des Bodens zeugen, bilden in ihrer Ansammlung wieder einen Wald. Der Christbaumständer ist dabei der verkümmerte Rest einer Wurzel im Wohnzimmer, um wenigstens an einem Tag im Jahr unserem Bedürfnis nach Harmonie, Versöhnung und Frieden Halt zu verleihen. Doch der magische Baum des Lebens (Weihnachtsbaum) steht nur sehr wacklig und notdürftig aufrecht. Das Betreten des Kunstwaldes ist daher verboten. Eltern haften für ihre Kinder! - Max Ernst hätte uns mit den Worten aus seinen 'Biographischen Notizen' in dieser Ausstellung begrüßen können: 'Der Tag wird kommen, an dem ein Wald, der bis dahin Schürzenjäger war, sich entschließt, nur in alkoholfreien Lokalen zu, auf geteerten Straßen und mit Sonntagsspaziergängern zu verkehren. Er wird von eingemachten Zeitungen leben. Tugendgeschwächt, wird er die bösen Gewohnheiten seiner Jugend vergessen. Er wird geometrisch, gewissenhaft, pflichtbewußt, grammatisch, richterlich...' "

Gugelmann, Paul
1. "Der Rückenkratzer". o.J. Tiefdruck. 46 x 64 cm. Sign. Ex. 44/60. Geschenk. 2. "Der Vogelmensch". o.J. Tiefdruck. 57 x 76 cm. Sign. Ex. 34/60. Geschenk. 3. "Jonas". Objektcollage.

Hallmann, Blalla W.
1. "Eli Eli lama asabthani ?" 1991. Schieferplatte, eingeritzt u. bemalt. 31 x 31 cm. Erworben von Dietmar Schneider, 1995. 2. "Biblische Geschichten". o.J.

Handschin, Ruth
1. "Leuchtzeichnungen". 1990/92. Farbpostkartenserie (12 Stück). Grundrißzeichnung der Ausstellungsorte. 2. 2 handschriftl. Karten.

Hari, Max
1. "Schillerkopf" (bearbeitete Totenmaske); Einladungskarte (1997?) mit Lebenslauf.

Hartmann, Werner
1. "Film". Weißes Stoffband mit schwarzen Bildzeichen bemalt. Maße: 2. o.T. Fundholz (brauner Stab) mit Zeichen bemalt. 5 x 5 x28 cm. Geschenk von Rosemarie Egger. 3. Umschlagzeichnung für: Martin Kraft: "Im Wortfeld erstarrt....". Bogendruck XXV, Edition Howeg, 1991. 25 x 17,5 cm. 4. Katalog mit zahlr. SW-Abb. und Text von Peter Killer "Hieroglyphenliterat und Märchenkalligraph". Edition Howeg, ca. 1980. 21 x 14,8 cm. 5. Unimagazin 2/97. Die Zeitschrift der Universität Zürich. Titelbild und zahlreiche Abb. im Heft.

Heinz, Daniela
1. "Wenn einer sprang hinein". 1993. Keramik. ca. 19 x 26 cm. Auflage 10 (Varianten). Erworben 1994, Galerie Bildraum.

Hendricks, Jochem
1. "Zeitung / Newspaper". 1994. Rotationsdruck à la FAZ in grauer Pappschachtel. 41 x 30,5 x 1,5 cm. Sign. Ex. 34/300. Saint-Gervais Genève/Genf u. Vexer Verlag St. Gallen. "Diese Zeitung ist bereits gelesen. Die Bewegung der Augen beim Lesen wurden aufgezeichnet, digitalisiert und ausgedruckt. Es wird etwas von dem eigentlich unsichtbaren Prozess des Lesens sichtbar , eine Spur der Informationsaufnahme bleibt zurück. Das Ergebnis ist eine gelesene Zeitung, eine sozusagen ausgelesene, komplette "Frankfurter Allgemeine". der Druck wurde zusammen mit einer normalen, täglichen "Frankfurter Allgemeine" in identischer Produktion als Rotationsdruck ausgeführt."

Hövelborn, Ernst
1. o.T. 1987. Siebdruck. 14,8 x 21 cm. Sign. Ex (EA 1). 2. Einführungstext : siehe Anfang!

Hörl, Ottmar
1. "Auslandsvertretung". 1997. Besenobjekte in Kunststoffkoffer (drei Kehrbesen in den Farben schwarz, rot, gelb). 36,5 x 43,5 x 10 cm. Sign. Ex. 31/35. Gekauft in der Galerie APC, Viviane Ehrli. Pressefoto: Rainer Schmidt.

Hofkunst, Alfred
1. "Nonnenbett". o.J. Kinderbettgestell. Bleistift auf Eisen. 180 x 85 x 90 cm. Erworben auf der Auktion von Rudolf Mangisch, Zeitgenössische Kunst, 28. März 1998.
Hohenlohe Waldenburg, Karl Friedrich Fürst zu
1. "Licht im Wald". 1989. Pastell auf grauem Papier. 27,5 x 22,5 cm. Signiert. Geschenk.

Hrdlicka, Emil
1. o.T. 1985. Farbige Radierung. 38 x 28 cm. Hochzeitsgeschenk.

Jäggli, Margrit
1. "Meret Oppenheim". Portraitzeichnung, für die Meret Oppenheim Modell gesessen hat. Bleistiftzeichnung. Gekauft in Aktions Galerie.

Jaeggli, Nicola
1. "Heiliges Scheinchen". 1992. Objektcollage. Drehbarer Ring mit Engelsflügeln, Goldbronzen bemalt in einem Holzkasten. 7,5 x 28 x 28 cm. Erworben von der Künstlerin 1994. 2. Kunstbriefmarken: Bogen mit 20 Stück, 6 verschiedene Motive. 3. "Computerstandbild". 2000. 21 x 30 cm. Erworben vom Verein für Originalgraphik Zürich.

Jans, Werner
1. "Bocksberg". Gusseisen bemalt. ca. 10 x 10 x 11 cm. Erworben beim Künstler 1994.

Keller, Felix
1. "Das Ufer der Wahrnehmung". Objektcollage. Spiegel in ovalem Goldrahmen mit Fischchen im Ornament. Maße: Erworben beim Künstler, Mai 1996. 2. "Schlafende Haarbürste". 1983. Objektcollage. Silberziselierter Bürstengriff mit Bürstenunterteil, langhaariger Quast. Maße: 3. "Schattenfischer". Jahr: Photo (Color od. SW?). 17 x 24 cm. Neujahrskarte (Jahr?). 4. "JAGD". Objektcollage. Jagdtrophäe auf Holzscheibe, gemalter/geformter Frauentorso. Maße: 5. "Happy Birthday". Objektcollage. 3 Eier in Stahlnest. Erworben am 11.12. 1997 in der 'Galerie über den Dächern'. 6. "Bild mit Reißnägeln". Photographie.

Keller, Heinz
1. "Totentanz". 1985. Holzschnitt. Sign. Ex. 32/60. 2. "Paradiesgarten". 1985. Holzschnitt. Sign. Ex. 32/60. Sehr großzügig vom Künstler getauscht gegen ein graphisches Blatt von Martin Schwarz "Impressionistische Abendmusik". 3. "Epressi d'artiste". 1968. Farbiger Holzschnitt. 15 x20 cm. Jonas trägt grüngemusterten Fisch von eigener Körpergröße auf dem Rücken. Signiertes Ex. in grünem Holzrahmen. Gekauft in der Galerie 'Zum weissen Haus' in der Buchhandlung Vogel, Winterthur. 1989 (?) 4. Neujahrsgrußkarte der Sonnenberg Presse. o.J. Farbiger Holzschnitt (sign.). 24,5 x 16,5 cm. 5. Neujahrsgruß . 1973. Farbiger Holzschnitt (sign.). 27,6 x 21 cm. Doppelblatt mit handschriftlichen Gruß auf der Innenseite. 6. Karte zur Geburt von.....? oder Neujahrskarte? 1990. Farbiger Holzschnitt (Sonnenberg Presse). 17 x 24 cm. Gedicht von Hans Reutimann: "Das Sämmelchen, der Windelspatz, / braucht, wie Ihr seht, noch nicht viel Platz. / Doch stimmlich füllt, man glaubt es kaum, / er mühelos den ganzen Raum. / So ist, wie Einstein schon entdeckt, / im Kleinen große Kraft versteckt. / Nun werd auch Euch im neuen Jahr / am Kleinen stetsfort Grosses klar!" 7. "Stephan als König" (Sohn des Künstlers). 1966. Originalfarbholzschnitt (2-farbig: Gold und Rot). 36,5 x 28,5 cm. Neujahrsgabe für das Jahr 1967 der Woensampresse Essen. Erworben bei Internetauktion, 25. Januar 2001 von Paul Dufrasne, Berlin. 8. "Flüchtende Mutter mit Kind". 1993. SW-Holzschnitt. 50 x 40 cm. 9. "Metrostation"(Sortie). o.J. 3farbiger Holzschnitt. 50 x 70 cm. Unsign.

Keller-Schenk, Martha
1. Ausstellungskatalog der Galerie Herbert Herrmann, Stuttgart. 1948. Pappeinband mit farb. Umschlag. 21,5 x 15 cm. Mit 4 farb. Abb. und 16 SW-.Abb. 5 Seiten Text von H.A.P. Grieshaber: "Wie der Chinese in vornehmem Anstand alle Ängste verscheucht, so hilft uns über unser Unbehagen hinweg eine Frau mit der schüchternen Geste eines Mädchens. Vor ihren Bildern hat man stark das Verlangen, bei sich zu sein und mild und rein zu bleiben."

Knecht, Fred Engelbert
1. "Fahrstuhl". 1991. Objektcollage; 3-beiniger Hocker, Leopardenfellimitat, Mercedesstern. Maße:
2. "Van Gogh mit Walkman" (Titel?). 1982/84. Federzeichnung. 31 x 44 cm. Erworben beim Künstler. 3. "Dick + Doof in der Galerie Baviera" (Titel?). ca. 1976. Federzeichnung. 20,7 x 29,5 cm. Erworben....? 4. o.T. (Ausrufezeichen). o.J. Siebdruck. 80 x 55 cm. Sign. Ex 3/11. 1 Schweizer Franken mit nackter Helvetia!! 5. o.T. (Picasso und Baselitz im Urwald). 1998. Lithographie. 50 x 62,5 cm. Sign. Ex. (eda). 6. "Van Goghs Katze". o.J. (ca.1988). Federzeichnung. 34 x 3 1 cm. Unsigniert. 7. "Autobahn horrorunglücke". Jahr. Acryl auf Karton. ca. 50 x 70cm. 8. "Emmentaler Matterhorn". Von Martin Schwarz betitelte Arbeit, wie umgekehrt auch F. E. Knecht früher ein Bild von Martin Schwarz, eine hügelige Landschaft in Form einer Hand als "Handschaft" betitelte. 9. Katalog: 20 Jahre Zürcher Ansichten in Bildern. 10. "Elua de Cologne". o.J. Acryl auf Leinwand. 38 x 46 cm. Abendstimmung in Sonnenuntergangsfarben; Kölner Dom und Stadtsilhouette mit Hasen auf Eisschollen und Palmen.

Knies, Ricky
1. "fortlaufend abnehmend". 1994. Objektcollage. Bürste, Draht. Maße: Sign. Ex.11/80. Aus der 'Gebrauchsanweisung' für die Edition: " Eine rechteckige, mit einer Halteschlaufe versehene Hand-Drahtbürtste ist in einm Winkel von 40 - 50' auf einer Grundplatte befestigt. Aus dieser aufgehenden / zuschnappenden 'Falle' springt ein - aus Federstahldraht von Hand gebogenes - Männchen hervor; in einer Hand eine ausgerissenen Borste als Beute haltend. Die dargestellte Geschichte von Raub und anschliessender Flucht wird in der Edition konsequent fortgesetzt: Von Exemplar zu Exemplar fehlen den Drahtbürsten jeweils eine Borste mehr. Somit limitiert sich das Multiple selbst zu einer Auflage von 81 - 1 = 80 Exemplaren." Mit beigefügtem 'Bürstenplan', auf dem die bisher ausgerissenen Borsten markiert sind. Getauscht an der Editionsmesse Innsbruck 1997. 2. "My song for you". Ausstellungskatalog "Draht-Plastiken 1993 - 94. Hrsg. Förderverein Deutsches Drahtmuseum e.V. in Zusammenarbeit mit Märkischer Kreis, Der Oberkreisdirektor - Kulturamt Altena. 1995. 29 Blatt in rotem Samtumschlag. 20 x 20 cm. Sign. Ex. 1996.

Koehler, Reinhold
l. "décollage imprimé 'figur WP 637'. o.J. Druckgraphik von und mit einer plattgewalzten Konservendose in einer solchen. 20 x 53 cm; Dose: Höhe. 20,5 cm, Durchmesser 18 cm. Sign.Ex. 53 / 110. Mit einem Text von Max Bense. 2. "CONTRATEXTE" (Anagramme und Palindrome). Edition Fundamental, Köln. 1988. Ex. 77/150. Hrsg. von Angela Koehler und Karl Riha. 35 x 32,5 cm. Schwarz-roter Leineneinband. 34 Blatt, schwarz-rot gedruckt. "dieses buch wurde im handsatz aus der 'erbar erstellt und mit der handpresse gedruckt." Aus dem Kapitel "EIN REGEL - LEGER NIE, Contratexte in X Lektionen: NIE - EIN / LESE ESEL - LESE ESEL / LIES LEIS - SIEL SEIL / ANREDE REDE - EDE RED ERNA / SAG RAPS - SPAR GAS / IMI - IMI / ATA-ATA / ELLA NUN -NUN ALLE // ADEBAR -RABE DA / EMMA - AMME / EMMI - IMME / SEIM - MIES / DREH -HERD / TRÄG - GÄRT / MOOR - ROOM / ABHUB - BUH BA / EHE WEHE - EHE WEHE / TOR TUT TAT - TAT TUT ROT // EI LAPPALIE -EI LAPPALIE // ADELE LEDA - ADELE LEDA / LINUS - SUNIL / LARA -ARAL / LAVER -REVAL // LIGA -AGIL / NEGATIV - VITA GEN"

Krenkel
1. "Busen". 1998. Baumwolle, gehäkelt, als Topflappenset. Edition K.K. Saarbrücken.

Kunz, Peter
1. "Drei Bäumchen". Getauscht 1995 in der Galerie a 16.

Kunde, Wolfgang P. (Prof.)
1. "Rückseite ". 1986. Rückseite einer eingeschwärzten Tiefdruckplatte als Bildseite gedruckt ( ergibt eine fast schwarz-monochrome Fläche ). 50mm x 72mm. Mit handschriftlicher Widmung auf Rückseite: 3.1.1987 "Habe kürzlich Timm Ulrichs kennengelernt, der Sie sehr schätzt. Er hat hier auf einem Symposion über Fotografie referiert. Sehr amüsant und voller Widersprüche..."

Lüssi, Walter
1. o.T. (Nur gebacken). 1993. Zur Hälfte bemaltes Backpapier auf Karton. 44 x 35,5 cm. Sign. Ex.

Lüthi, Urs
1. "Today is the first day of the rest of your life". Selbstbildnis in Blau und Schwarz. 1972. Offsetdruck. 61 x 61 cm. Galerie Stähli (Basler Kunstmesse). 2. o.T. ca. 1982. Farbiger Offsetdruck. 21 x 29,7 cm. Sign. Ex. 7/100, Mappe Galerie Baviera.

Majer, Maja
1. Drei keramische Schifttafeln. 1979.

Manon
1. o.T. (Selbstportrait). o.J. 2 SW- Photos. 18 x 24 und 15 x 25 cm. Geschenk der Künstlerin, dazu : Visitenkarte. 2. o.T. o.J. SW-Photo. 29,7 x 21 cm. Sign. Ex. 7/100, Mappe Galerie Baviera. 3. "Identität, Selbstdarstellung, Image". Benteli Verlag Bern. 1981. 172 Seiten mit SW-Photos. Mit Widmung: Für Martin, 5.9.82. 4. "Fotoschachtel". Aus dem Photolabor der Künstlerin als Geschenk an Martin Schwarz - Collagematerial!! (1 größere und 2 kleinere Collagen sind bereits entstanden).

Matter, Carlos
1. "Apotheke III od. VII" (Titel auf Rückseite schwer zu entziffern !?). 1993. Holzobjekt; braunbeschichtete Tischlerplatte mit Bohrlöchern und Holzzapfen. Grundfläche: 12 x 28 cm; Höhe: 45 mm. Sign. Ex. 10/3 (?); getauscht Galerie Bildraum, 1993.

Meier, Sonja
1. o.T. 1986. 8 Bleistiftzeichnungen. 40 x 50 cm. Geschenk. 2. SW-Portraitphotos (ca. 50 St.) von Martin Schwarz. 1985 - 1986. 3. "Mein Maibaum". SW-Photo von Martin Schwarz. Inszenierung für eine Photoserie: der Freundin Zweige ins lange Haar geflochten. Dazu: Gefundener Text eines Frühlingsspiels.

Menzi, Renate
1. "1 Paar 'Zoggeli' aus Kunststoffperlen. Perlen von der Künstlerin. Gekauft am 8.12.1997 im Museum Bellerive.

Müllenbach, Thomas
1. "Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein". 1976. Gouache. 21 x 29,7 cm. Sign. Ex. 2. "Wenn man dem Teufel den kleinen Finger gibt nimmt er die ganze Hand". 1976. Gouache. 21 x 29,7 cm. Sign.Ex. 3. "Noch ist nicht aller Tage Abend". 1976. Gouache. 21 x 29,7 cm. Sign. Ex. 4. "Wer nicht sehen kann muß fühlen". 1976. Gouache. 21 x 29,7 cm. Sign Ex. 5. "Drei Künstler dem Publikum zum Fraß". 2farbiges Plakat zur Ausstellung in der Kunstkammer 'Zum Strauhof', Zürich. 1977. Siebdruck. 128 x 90,5 cm. Photocollage von Martin Schwarz: Jürg Altherr, Thomas Müllenbach u. Martin Schwarz. Das Plakat wurde schon vor der Ausstellungseröffnung zensiert, da die drei Künstler NACKT auf dem weissen Essteller lagen.

Müller, Aiga
1. "Tragetasche". 2000. Oel auf Blech, Stoffhenkel. 40 x 35 cm. Trompe l'oeuil - Malerei: Blech mit Stofftaschenrändern ausgestanzt und mit grau-weißem Faltenwurf bemalt. Erworben in der Galerie Streitenfeld, Oberursel / Frankfurt a.M. bei der gemeinsamen Ausstellung mit Martin Schwarz.

Müller, Fritz
1. "Frau auf Sofa". 1994. Aquatinta. 17 x 21,5 cm. Sign. u. num. Ex.: 4/21. Edition Atelier Alexander, Winterthur. 2. "Fröhliches Männchen". Portraitbild in Acryl. ca. 40 x 50 cm.

Müller, Severin
1. "Polpi". 1993. Gipsabguß von tiefgefrorenem Tintenfisch- Originaleßware! 25 x 13 x 7 cm. Sign. u. num. Ex. 1/10; erworben 1994 in der Galerie Bildraum. Verpackt in Karton mit eingeklebter Abb. eines Tintenfischquerschnitts; loser Pappdeckel; mit SW-Kopie eines Holzstiches: Krake (Polpi) umschlingt Segelschiff.

Müller, Thomas (Leipzig)
1. "Katze einen Fisch zeichnend". 1996. Siebdruck. 70 x 50 cm. Erworben Kunstmesse Innsbruck, Antiquariat Führ

Mutter, Nelli
1. "Hingabe". Schriftbild aus dem Wort 'Hingabe', welches einige hundertmal geschrieben wurde. 1981. Mischtechnik, Bleistift auf von Martin Schwarz hellgrau eingefärbtem Karton. ca. 110 x 80 cm. Geschenk der Künstlerin. 2. 3 Garnbilder. 1982. je ca. 40 x 50 cm. Geschenk der Künstlerin 3. Mehrere Filzstiftzeichnungen und Briefe.

Niemand, Ursula
1. "Zartbitter" und "Belo Horizonte". 1996 und 1993. Farbkopien auf schwarzer Pappe. 29,7 x 21 cm.

Neumann, Harmut
1. Drei Linolschnitte

Oppenheim, Meret
1. "Der Esel von Timbuktefu". Radierung. 21,5 x 30,3 cm. Sign. Ex. XXIII/L. Gekauft auf der Kunstmesse Basel, 1992. 2. "Sommervogel / Schmetterling". 1976. Mappe mit 6 Lithographien. 46 x 58cm. Sign. Ex. 62/100. Geschenk von Robert und Verena Steiner. 3. Bleistiftzeichnung mit Widmung für Martin Schwarz
im Ausstellungskatalog, Kunstmuseum Winterthur. 4. 2 handschriftliche Briefe.

Page, Robin
1. "SNAKE IN THE CORN". Siebdruck und Malerei. 70 x 50 cm.

Pargäzi, Beat
1. "Schweizer Eier". 1993. Rotbemalte Eierschachtel (Pappe), darin 6 weisse Gipskreuze. 7 x 14 x 7,5 cm. . Erworben 1993 bei Galerie Bildraum.

Pedretti, Erica
1. Zeichnung auf Briefumschlag

Pflüger, Ernest B.
1. "Hammer-Fisch". Relief. Kunststoff mit Gips und Hammer. ca. 60 x 45 cm.

Piegelbrock, Jürgen
1. "Angst". 1974. SW-Druck. 60 x 48 cm. Sign. Ex. 8/100. Frau vor Landschaft und Himmel mit Wolfswolken.

Raap, Jürgen
1. "Backfisch" (Theorie vom leckeren Mädchen. Der Kannibalismus als letztes zivilisatorisches Bollwerk). 5 Mädchen mit Wurstfüllung: Käsefüllung: Eifüllung: Zwiebelfüllung: Marmeladenfüllung. 1982. Colorierte Fotokopie. 42, 29,7cm.

Räderscheidt, Angelika (?)
1. "Kölner Dom". Tiefdruck in Postkartengröße mit gezeichneter Briefmarke vom Kölner Dom. "Von Männern erdacht, für Männer erdacht: DER DOM.

Rasch, Aiga
1. "Pegasine". o.J. Siebdruck. 41,5 x 62 cm. Sign.Ex. 58/80.

Richter, Gerhard
1. "Blattecke". 1967. Offset und Farbserigraphie / Karton. 23,9 x 18 cm. Sign. u. num. Ex. 530. 9.2. 1967 (Auflage 739). Erworben ca. 1975 bei Galerie Verna, Zürich.

Röhrig, Karl W.
1. "Drei Zigarette rauchende Frauen in einem Durchgang". ca. 1975. Acryl. ca. 55 x 75 cm. Erworben bei Galerie Baviera. 2. Spiegel-Titelblatt-Illustration aus Nr.42/95.

Rothacher, Christian
1. "Junkers F 13 (ein Veteran der Lüfte)". 1974. Aquarell. 48,6 x 63 cm. Geschenk des Künstlers für die vermittelte und organisierte Ausstellung in der Galerie ge, Winterthur. 2. o.T. ("Für Martin", ein Brillenbild). 1975. Federzeichnung, aquarelliert. 16 x 22,5 cm. Geschenk. 3. 3 Linolschnitte aus dem Linolschnittzyklus. 1982. 4. "Linolschnitt-Zyklus 1982 - 1985". 1992 als Katalogbuch erschienen anläßlich der Ausstellung "Christian Rothacher" - Kunstmuseum Olten. 30 x 25 cm. 6 Blatt (mit Text von Peter Killer), 86 Blatt des vollumfänglichen Linolschnitt-Zyklus (5% verkleinert), schwarzer Halbleineneinband mit schwarz geprägtem Pappumschlag. 5. Portrait des Künstlers. ca. 1976. SW-Photographie von Martin Schwarz. 6. "Reigen". 1999. Farb-Linolschnitt. 21 x 29,7 cm. Sign. Ex. V/X mit eigenhändigem Brief: "Liebe Theres, lieber Martin, mir war gar nicht bewusst, dass Ihr eine Druckgraphik von mir besitzt. Sicher eine alte Arbeit, darum etwas Neueres für Euch. Den Farb-Linolschnitt habe ich vergangenen Winter für das Aarg. Kuratorium gemacht. Liebe Grüße, Christian".

Rudolf, Susanne
1. "Franziskuskind im Gehäuse". 1993. Objektcollage; Keramikfigur in gefundener Emailletränke für Kühe. 19 x 26 x 29 cm. Erworben von der Künstlerin 1994.

Rüegg, Ernst Georg
1. "Der verwundete Jäger". Tiefdruck. 30,3 x 53 cm. Sign.Ex. 67/100.

Rutschky, Michael
1. "Selbstbildnis beim Niesen". o.J. (ca. 1990). SW-Photgraphie. 21 x 30 cm. Geschenk anläßlich des Festes bei Walter Aue. Party für Martin Schwarz.

Sadkowsky, Alex
1. Zeichnung von seinem Sohn.

Salvisberg, Benedikt
1. "Wahrheit". Acryl oder Tempera. 25 x 35 cm.

Sandoz, Claude
1. o.T. 1979. Farbige Lithographie. 29,7 x 21 cm. Sign. Ex. 7/100, Mappe Galerie Baviera.
2. o.T. o.J. Zeichnung auf Papier. 70 x 100 cm. Gekauft in der Galerie Silvia Steiner. 3. Briefumschlag mit vom Künstler entworfener Briefmarke mit Ersttagsstempel. 3. "Spiegelung". Lithographie. ca. 65 x 48 cm. Erworben vom Verein für Originalgraphik, Zürich.

Schatzmann, Erwin Jakob
1. "One day I fly away oder Kunst ist nicht wahnsinnig zu werden". 1994. Übermalte Postkarte. 10,5 x 14,6 cm. Einladungskarte zum Geburtstagsfest 1994 . 2. Einladungskarte zur Ausstellung in der Galerie a16, Zürich im Aug./Sept. 1995. 3. Einladungskarte (A4) zur Hauseinweihungs-Party und zum 41. Geb., 2. Dez. 1995. 4. "Portrait des Künstlers". 1984. 67 Farbphotographien der Künstlerwohnung 'An der Obergasse', Winterthur, aufgenommen von Martin Schwarz. 13 x 18 cm. Dazu: Diverse Zeitungsartikel und ein eigener Text in SW-Kopien. "Durch die animistische Personifikation der Naturkräfte als "Geister" mache ich auf ihre wie auch immer geartete Existenz aufmerksam. Ich spüre den im Holz verborgenen Linien und Formen nach und versuche das im Stamm befindliche Wesen zu ergründen. Aus Kommunikation und Vereinigung meiner Energie mit dem Geist des Baumes entsteht als Kind die Skulptur. Ich möchte Orte der Harmonie schaffen, wo es den Menschen wohl ist und wo den Pflanzen, Tieren und Steinen, der Luft und den Gewässern die gebührende Beachtung gezollt wird. Die Skulptur ist hierbei nur ein kleiner Teil, kein Abbild sondern Symbol und Hinweis auf etwas, das keine Form hat, trotzdem aber wirksam ist." 5. Ganzseitige SW-Anzeige für Abonnentenwerbung des "Landboten" mit Portrait des Künstlers "Ich SEE, was ihr nicht seet." Februar 2001. 6. "Der Ausweg". 1980. Oel auf Malkarton. 35 x 27 cm. Vergittertes Fenster, ein Gitterstab als Henkersseil. 7. "Die Anhalterin". ca. 1980. Farbstiftzeichnung. 8. "Dämon" (?). Farbiges Keramikfigürchen. 9. "Ruine". Keramik. Aschenbecher als Burgruine.

Schmid, Louise
1. "Der introvertierte Extrovertierte". 1978. Portraitzeichnung von Martin Schwarz. 30 x 21 cm. 2. SW-Postkarte, Galerie art forum, St. Gallen.

Schmid, Rosmarie
1. "Volumen in einer geschlossenen Hand". Modelliermasse, die ein Faustinneres füllt. Textbeilage.

Schröder-Sonnenstern, F.
"Knochenverehrung". Lithographie. ca. 80 x 60 cm.

Schult, H.A.
1. "Aktion 20.000 Kilometer: Der Start". 1970/72. Siebdruck (Pink-Leuchtfarbe auf Schwarz)
58 x 40 cm. Sign. Ex. 92/100. Kunsthandel Artax, Düsseldorf.

Schumacher, Hugo
1. "Weiblicher Akt mit Geweih". Acryl auf Karton. 50 x 70 cm. 2. "Bambusobjekt". 1994. Objektcollage. Bambus mit eingefügter Muschel. ca.10 x 17 x 14 cm.

Schwarz, Martin (sehr unvollständige Bestandsaufnahme)
1. "Das Rundumhorn". Jahr: Kommentar: "Aber so etwas kann es nur in der Schweiz geben" Fürst Hohenlohe-Bartenstein. 2. "Tintenlöscher" (von Goethe als er den Faust schrieb). Siehe auch Museumsmappe! 3. "Holzherz". ca. 1990 Fundstück Wurzelteil, das zwischen Steinen ausgebaggert wurde, rot eingefärbt. In schwarzem Koffer mit Silberbeschlägen. Im Deckel zwei gerollte und ebenfalls rotgefärbte Zeitungsartikel über Herztransplantationen, 'Ersatzast'. 25,7 x 36,2 x 15 cm. 4. "Horntasche". Jahr: Technik: Maße: 5. "Rolleisen". Jahr: Objektcollage. Bügeleisen auf Gummirädern. Maße: Ein sanftes Entgegenkommen an Man Ray (s.a. Museumsmappe) 6. "Das noch größere Geheimnis", nach Magritte. Jahr: Technik: Maße: Grüne Tür mit Körperumriss. 7. " Die fortgesetzte Erklärung", (nach Magritte: Karottenmöhrenflasche / Bananenflasche). 1998. Acryl auf Farbdruck. 48,5 x 37 cm.
10. MUSEUMSMAPPE. Zeitungsausschnitte, Ideennotizen für imaginäre und wirkliche Werke in Museen im deutschsprachigen Raum. Besonderer Foliant. 1. Brieffragment: Ankaufsangebot für das Buchobjekt 'Muschelbuch': " Sehr geehrte Damen und Herren vom Muschelmuseum, eine Muschel am Ohr, so sagt man, lässt uns das Meer rauschen hören. Muscheln im Buch erzählen eine Meeresgeschichte. Auf eine andere Weise hat Nietzsche von Muscheln erzählt '(zitiert nach Gedächtnis!): 'Diese Stachelmuscheln und das Meeresgetier soll meinen Heuchlern die Nase kitzeln.' Die beigelegte Abbildung vom Buchobjekt "Stachelmuschelbuch", ausgestellt im Nietzsche-Haus, Sils Maria, möchte ich Ihnen zum Ankauf anbieten und...... Heringsdorf, Muschelmuseum. 2. Angebot: "Zigarette rauchender Totenschädel, Kopie nach van Gogh", Mahlberg, Tabakmuseum. Mit freundlichem Schreiben des Bürgermeisters von Mahlberg, Herrn Hehr: Frage nach Preisvorstellung. 3. "Drei Buchobjekte". 12seitiger Kalender mit zwei Buchobjekten (1. Preis bei der Kalenderschau, Stuttgart, 1990, Lenningen, Papiermuseum (mehrere Buchobjekte angekauft). 4. "Steinbrot", gefundener Stein, leicht bemalt, integriert in die 'Martinswand' in Basel, Kraichtal-Gochsheim, Bäcker- und Zuckerbäckermuseum. 5. "Rundumgeschlossenes Gewinde mit sehr lockerer Sechskantschraube", Edition als Schmuckstück, Würth, Schrauben- und Gewindemuseum. 6. "Der zusammengeleimte Krug", Frankfurt / Oder, Kleistgedenkstätte. 7. "Der Dreckbesen" (Besenkasten), Besenskulptur, langer Holzstiel mit Erdklumpen um den Strohfeger, ca. 25 x 30 x 20 cm. Ehingen-Morchental, Besenmuseum Schloss Morchental. 8. "Jägerbuch", Buchobjekt mit Geweih, Niederstetten, Jagdmuseum. 9. "Kleine Collection von Mineralienbüchern", Idar Oberstein, Mineralienmuseum. 10. "Rolleisen", für eine Sammlung - noch ohne Museum - Club der Sammler antiker Bügelgeräte (Club suisse des amis de fers à repasser anciens). 11. "Eingerahmtes Halsgrübchen", kleines Goldrähmchen mit Kette, welches das Halsgrübchen der Person, die es trägt, einrahmt. Pforzheim, Schmuckmuseum 12. " Das Telefon oder: Dein Mund - mein Ohr, mein Ohr - Dein Mund." (Sprechmuschel als Ohr geformt, der Hörer als Mund) 1995. Greuterhof Islikon, Telephonica, das Museum zum Sehen und Hören. 13. "Holzbuchobjekte", Zwiesel, Museum im Rathaus (Wald- und Holzmuseum, Naturplastiken, Wurzelsammlung). 14. "Gemeinschaftswerk H.R.Giger / Martin Schwarz", Gruyères, Musée Giger, Schloss St.Germain. 15. "Aus dem Papierkorb geholte Zeichnungen im Briefumschlag", Wallbach a. Hochrhein, Müllmuseum. 16. "Das schöne Tuch", eine gemalte Stickerei nach Agnes Günter, Schloss Langenburg. 17. "Krawattenkatzen - schwarzweiss / weiss-schwarz (Domestikationsvorgang), Halle, Museum für Haustierkunde. 18. "Fingerhüte", Hand (Abguss der eigenen?) mit 5 kleinen Hüten, Creglingen, Fingerhutmuseum. 19. "Das Grab von Otto Dix", gemalt in seinem Stil, Hemmenhofen, Otto-Dix-Haus. 20. "Pelzfrau in Pelzandschaft, Katze streichelnd", Oelbild, Innsbruck, Schloss Ambras. 21. "Um Haaresbreite eine Nasenlänge" (nach Dürer), übermalter Farbdruck, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum (in der Sammlung vorhanden!) . 22. "Der Wolkenhase" (Postkarte des EigenArt-Verlags, auf der dokumentiert wird, wie die Kunst des Lokomotivführers darin besteht, 'seine' Dampfwolken in Hasenform zu bringen. Neuenmarkt, Deutsches Dampflokomotivenmuseum 23. "Der Saubär", Karikatur in vier Bildern: 1.Bild: Mischwesen aus Bärenleib und Sauenkopf geht unter die Dusche. 2.Bild: Der Saubär steht unter der Dusche und dreht den Wasserhahn auf. 3.Bild: Dem Saubär schwimmen beim Duschen alle Haare (das Fell) davon. 4.Bild: Der Saubär verläßt nackt die Dusche und geht wieder. Nun ist er sehr sauber. Hannover, Wilhelm-Busch-Museum, Deutsches Museum für Karikatur. 24. "Geschlossener Kamm" Kammobjekt aus zwei sich spiegelbildlich verschmelzenden Kämmen. Mümliswil, Kamm-Museum. 25 "Manöver mit Glückssauen". Postkartencollage mit Glücksschweinen, 1982 (s. Katalog: 'Kunst und Militär', Musée Suisse, Forum der Schweizer Geschichte, 2000). Bad Wimpfen, Glücksschweinmuseum. 26. "Imaginäre Weltkarte", Gotha, Kartographisches Museum, Schloss Friedenstein. 27. "Rekonstruktion eines verlorenen Gemäldes von Caspar David Friedrich", Dresden, Museum der Frühromantik. 28. "Rosen für einen Pointilisten", 1977/1996, Sangershausen (Sachsen-Anhalt), Europa-Rosarium (Die Sammlung enthält auch grüne und schwarze Rosen, sowie auch die Rosen aus Goethes Garten. 29. "Der Klosterfriedhof im Schnee als Ruine (nach Caspar David Friedrich)", Berlin, Nationalgalerie. 30. "Der Goldmedaillenempfänger", Martin Schwarz als Olympiasieger, eigene Kleinheitsgefühle kompensierend. Fotomontage: Eigenes Portrait in Olympiasiegerfoto montiert. Lausanne, Olympisches Museum. 31. "Die Bananenblume". Gemälde einer Banane, die als Fruchtgriffel aus einer üppigen Blüte wächst. Sierksdorf, Erstes deutsches Bananenmuseum. 32. "Der Tintenlöscher von Goethe als er den 'Faust' schrieb" (Kleckse haben die Form von dämonischen Silhouetten). Weimar, Goethe-Museum. 33. "Gesprächsnotizen" mit MONIKA im Restaurant HARMONIE, Winterthur über meinen Wortspielbeitrag für das HARMONIKA-Museum, Trossingen. 34. "Destruktion der Hymnen an die Nacht", Wortbild - alle Wörter zusammenhangslos auf schwarzem Grund schwebend, Wiederstedt, Novalis-Museum, Schloss Oberwiederstedt (Sachsen-Anhalt). 35. "Milchoase", Postkartencollage: Riesenkuheuter in Sandwüste, Trützschler's (in CH oder D??), Milchmuseum. 36. "Das unbewusst gemalte Bild". An meinen Füßen werden verschiedene Zeichenstifte befestigt. Während des Schlafes werden die Fussbewegung auf eine Malfläche am Fußende des Bettes gezeichnet. Michelsberg (Namibia), Museum für das Unbewußtsein, Kurator: Ben Patterson. Beigefügt: "Nachlaß-Formular: In vollem Besitz meiner geistigen Kräfte und im Bewußtsein über die damit verbundene Verantwortung übereigne ich, auf ewig und ohne diesbezüglich weitere Ansprüche zu erheben, mein eigenes und einmaliges Unbewußtsein dem Museum für das Unbewußtsein..." Aufklärung über Ziele und Zwecke des Museums: "Wie wir wissen, sind Sie ein anspruchsvoller, besonnener Mensch. Daher vermuten wir, daß Sie bereits die nötigen Vorkehrungen getroffen haben, um - nach Ihrem Tod - verschiedene Teile Ihres Körpers für die Organspende oder die Pathologie zur Verfügung stellen. / Gut! Haben Sie aber jemals in Erwägung gezogen, Ihr Unbewußtsein einer Institution zu übereignen, die sich der Bewahrung und dem Studium dieser einzigartigen Eigenschaft der Menschheit widmet? Vermutlich nicht, denn bisher hat eine solche Einrichtung gar nicht existiert. / Wie wir wissen, ist das Unbewußtsein ein Gebiet intensiver wissenschaftlicher Forschung. Dennoch gab es bis heute weder ein Museum, noch eine Bibliothek oder ein wissenschaftliches Archiv, die sich in erster Linie mit der Sammlung, Aufbewahrung nd Systematisierung des menschlichen Unbewußtseins befaßten. / Jedoch seit dem 1. Dezember 1996 existiert ein derartiges Museum: "Das Museum für das Unbewußtsein", in Namibia, Afrika. / Das Museum für das Unbewußtsein hat die ausdrückliche Aufgabe, Spenden des menschlichen Unbewußtseins zu erbitten, um diese zu bewahren, zu katalogisieren sowie für Studien und Forschung zur Verfügung zu stellen. / Aber warum Namibia? Nun! Überlegen Sie für einen Moment. Das in diesem Museum zu lagernde Material (menschliches Unbewußtsein) ist ganz einfach immateriell. Deshalb existiert es gleichzeitig überall und nirgends. Also, warum sollte man nicht als Haupteingang zu diesem Museum einen ausgefallenen Ort in einem Land aussuchen, was nicht an den Haupttouristen-Routen liegt. (Um das Museum und seine Kollektion(en) zu würdigen ist es nicht nötig den als Haupteingang gekennzeichneten Ort je physisch zu besuchen.) (Da wir wir schon über "Kunst"... sprechen, wußten Sie, daß die "Kohlezeichnung einer Antilope" (Kohle und Ocker auf Tonschiefer - 9,5 x 12,5 x 1,5 cm) und die "Kohlezeichnung einer Tier-Mensch-Figur" (Kohle auf Tonschiefer - 11 x 8 x 9,5 cm) - (beide befinden sich im Staatsmuseum von Namibia, Winhoek, daß deren Entstehung von Wissenschaftlern auf 27.000 bis 25.000 Jahre vor unserer Zeit geschätzt wird? Das läßt vermuten, daß diese "Zeichnungen" wahrscheinlich die ältesten "Kunstwerke" sind, die überhaupt entdeckt wurden. Und schließlich sind die geologischen und landschaftlichen Strukturen Namibias im allgemeinen - sowie die genau festgelegte Landschaft für den "Öffentlichen Eingang" des Museums im speziellen - von einer Schönheit, die nur als "EXTREM" bezeichnet werden kann. / Wir danken Ihnen für Ihre wohlüberlegte Entscheidung und würden uns sehr freuen, Ihr Unbewußtsein bald bei uns begrüßen zu dürfen. / (Bitte füllen Sie das beigefügte Nachlaß-Formular vollständig aus und versehen Sie es mit Ihrer Unterschrift), Michael Berger, Präsident; Ben Patterson, Kurator. // Grundrechte der Gespendeten: 1. Die Würde des Unbewußtseins ist unantastbar. Jedes Unbewußtsein wird gleichberechtigt behandelt und entsprechend versteuert. 2. Jedes Unbewußtsein hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Jedes Unbewußtsein hat das Recht, in höflicher Weise seine individuelle Meinung kundzutun. (Ausfallendes Verhalten jedweder Form hat den unverzüglichen Ausschluß aus dem Museum zur Folge.) 3. Wenn auch die Aufgabe des Museums darin besteht, den Zugang zu allen Unbewußtsein von derzeitigem Interesse zu ermöglichen, sei es dennoch Spendern unter Angabe plausibler Gründe gestattet, ihr Unbewußtsein für eine Zeit von nicht mehr als 50 Jahren "versiegeln" zu lassen." 37. "Der Giraffenhund", Hund mit sehr langem Hals. An diesem ist eine Konstruktion befestigt, die eine Wurst vor seiner Schnauze baumeln läßt, so dass er sie nie schnappen kann. Sinnbild für den Künstler, der nach Erfolg strebt. Berlin, Hundemuseum. 38. "Der umgekehrte, negative Schirm" Gignese, Schirm-Museum. 39. "Flugzeug-Vögel nach Segantini", eine Sammlung von Zeichnungen nach Segantinis Flugzeugskizze (entdeckt im Segantini-Museum), bevor sich das erste Flugzeug in die Luft erhob, Maloja, Segantini-Museum. 40. "Das kostbare Eintrittsbillet". Aufgedrucktes Zitat aus dem 'Steppenwolf' Statt Eintrittspreis: Der Eintritt kostet wie Steppenwolf magisches Theater....den verstand Montagnola, Hermann-Hesse-Museum. In diesem Haus schrieb Hermann Hesse den 'Steppenwolf' Aus dem Katalog 'Der dritte Ort', 1996, S.43: Martin Schwarz: " Wirkliche und imaginäre Beiträge in Sammlungen von Museen aller Art: "Meeresgeschichten in Bücherverwandlungen", Biel, Sammlung Robert; "Foto der Diaprojektion des Nietzsche Hauses auf die Hausfassade", Sils-Maria, Nietzsche Haus; "Objektbild mit Salzkristallen", Rottweil, Salzmuseum; "Mozarts Notenblatt der Zauberflöte", Bartenstein, Kunstkammer im Schloss; "Der Haarhut", Wassertrüdingen, Friseurmuseum; "Das magische Matterhorn", Zermatt, Bergsteigermuseum; "Der Turmfall zu Babel", Wien, Kunsthistorisches Museum; "Die Blumenreise" und Zeichnung - Widerlegung des Sprichworts: "Zwerge, die auf den Schultern von Riesen stehen, sehen weiter als die Riesen selbst." (Zwerg steht auf Schulter des Riesen und seine Sicht wird von einem herabhängenden Baumzweig versperrt... so kann er nun die Blätter einzeln und ganz aus der Nähe studieren. Rot am See, Gartenzwergmuseum; "Das zurückmontierte 'Duchamp-Rad' ", Neckarsulm, Zweiradmuseum; "Das französische Jetzt", La Chaux-de-Fonds, Uhrenmuseum; "Die modernisierte Tapete des Caspar Wolf", Beinwil AG, Schloss Horben; "Die tanzende Schallplatte", Bad Säckingen, Schlossmuseum; "Bild der Gräber der Brüder van Gogh", Amsterdam, Van Gogh Museum; "Ein Dialog mit Angelika Kauffmann", Konstanz, Rosengartenmuseum; "Martin Heidegger und das Nichts", Messkirch, Städtisches Heimatmuseum; "Malerselbstportraits mit Brille" (Berühmte Portraitbilder, denen Martin Schwarz malerisch eine Brille aufsetzte) , Jena, Optisches Museum; "Das Bürstentierchen", Bechhofen, Pinsel- und Bürstenmuseum; "Erste Kinderzeichnung von Keller", Glattfelden, Gottfried Keller Zentrum. 11. "RETINA". 2 Farbphotos. 20 x 30 cm. Die erste Photographie, die ein Künstler von der Wand zwischen dem Optischen Innen und Aussen - das ist seine eigene Retina!! - hat machen lassen. Gedruckt als Ausstellungseinladung für die Galerie Ursula Rövekamp, Zürich. 1991.
12. "FRAGENWAND". Fragen graphisch als Schriftbild dargestellt. (Mithilfe beim Reinzeichnen von Bonnaventura van Eerd) "Kann ein Mensch in seinen Kindern weiterleben? ist Gott uns näher als wir uns selber sind? Gibt es für den Fortschritt Grenzen? Wann ist das denken eine Lust? Wie kam das Bewußtsein in die Welt? Sind die Aktivitäten von Neutronen identisch mit den Gedanken? Zeigt sich uns die Welt nicht so, wie diese ist? Existierte die Welt auch, wenn es keine erkennenden Wesen gäbe? Ist das Licht ein größeres Mysterium als der Stein? Bewegt der Hund seine Beine oder bewegen die Beine den Hund? Denke ich oft einen noch nie gedachten Gedanken? Was denke ich nachdem ich dies gelesen habe? Bleibt unser Dasein ein ewiges Rätsel? Ist Gott nur ein Wort oder mehr als alle Wörter? Weshalb wird es nachts dunkel bei soviel Sternen? Was ist Glück? Ist eine rote Rose im Dunkeln immer noch rot? Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts? Ist der Mittelpunkt der Welt in meinem Ich? Hat eine Handlung immer eine Absicht? Was ist das Früheste, an das ich mich erinnere? Gibt es die Religionen, weil wir keine Antwort auf die Fragen des Todes finden? Von was sprechen wir? Wie wäre es ein Biber zu sein? Wird es in ferner Zukunft eine Welt in Frieden geben? Kann ich das Musikhören in eine imaginäre Bilderfolge umsetzen? Ist der Mensch das Ziel oder ein Zufallsprodukt des Werdens? Ist eine Zeitdauer solange wie diese empfunden wird oder objektiv ist? Was ist real an der Erscheinung des Sternenhimmels? Wie weit ist eine Ewigkeit denkbar? Können zwei Personen etwas auf die gleiche Weise ansehen? Wie kommt die Natur zu ihrem Formenreichtum? Ist die Stille hörbar? 12. Martin Kraft, Manuskript über Martin Schwarz' Arbeiten zu und über Gottfried Keller: "Ich wüßte niemanden in der aktuellen Kunstszene, der sich gleichermaßen für eine Präsentation seiner Arbeiten an diesem bedeutsamen Ort anbieten würde wie Martin Schwarz. Seine intensive Auseinandersetzung mit dem Dichter und Maler Gottfreid Keller bedurfte jedenfalls nicht des Anstoßes einer Ausstellung, sie ist schon fast seit seinen künstlerischen Anfängen eine Konstante seines Schaffens, ein zentraler Bezugspunkt in ihm - wenn auch natürlich nicht der einzige. Das betont schon der Titel der Ausstellung, der den Arbeiten "nach" Keller noch ein "und" hinzufügt: eine sinnvolle Zweiteilung, der auch die räumliche Gliederung entspricht - aber natürlich im Sinne nicht einer Trennung, sondern einer spannungsvollen Gegenüberstellung zweier durch viele Querbezüge verbundener Teile. Eigentlich liegt für heutige Künstler die Auseinandersetzung mit Gottfried Keller durchaus nahe - Keller, der sich zunächst wenig erfolgreich selber als Maler versuchte, nur um dann seine diesbezüglichen Erfahrungen und Erkenntnisse um so fruchtbarer in sein dichterisches Werk einfließen zu lassen: in den Künstlergesprächen des "Grünen Heinrich" zumal, deren zentrale Gedanken teils Jahrzehnte später erst kunstgeschichtliche Wirklichkeit wurden. Und da war es denn ein höchst verblüffender, ebenso naheliegender wie doch so neuer Einfall, das dort so präzis Beschriebene auch malend zu verwirklichen - ein Einfall, der Keller selber offenbar nie kam. So finden wir also die Arbeiten von Martin Schwarz zum "bildgewordenen Dezimalsystem" bereits vom Maler Erikson genau beschrieben: "Fange oben an der Ecke an und setze einzeln nebeneinander Strich für Strich, eine Zeile unter die andere; von Zehn zu Zehn mache durch einen verlängerten Strich eine Unterabteilung, von Hundert zu Hundert eine Oberabteilung, von Tausend zu Tausend einen Abschluss durch einen dickeren Sparren oder Sperling. Solches Dezimalsystem ist vollkommene Zweckmäßigkeit und Logik" - womit dann Gottfried Keller gewissermaßen als geistiger Ahnvater des Konstruktivismus dasteht. Ganz allgemein aber ist das Denken und Wahrnehmen in und von Bildern, das Schauen als Inbegriff von Welterfahrung und Daseinsfrömmigkeit schlechthin, ein immer wiederkehrendes zentrales Thema Kellers - bis hin zu seinem berühmten Loblied auf die "Augen, meine lieben Fensterlein".
Martin Schwarz hat die Überfülle von optischen Anregungen in Kellers Dichtungen und Schriften auf immer neue Weise künstlerisch fruchtbar gemacht, nur auf eine Weise bestimmt nicht: auf rein illustrative. Und das hat natürlich eine doppelte Konsequenz: Viele der betreffenden Arbeiten lassen sich ohne eine gewisse Vertrautheit mit Kellers Welt nur bedingt verstehen, so sehr es in ihnen um weit über das Werk des Dichters hinausweisende Fragen geht. Umgekehrt regen diese Arbeiten immer wieder dazu an, sich Gottfried Keller erneut oder ganz neu vorzunehmen - wenn man etwa bei der Vorbereitung einer solchen kleinen Ansprache leider feststellen muss, den "Grünen Heinrich" trotz insgesamt dreimaliger Lektüre selbst an entscheidenden Stellen nur noch sehr dunkel in Erinnerung zu haben. Ein im Schaffen Martin Schwarz durchgehendes Anliegen kann mit dem Stichwort "Aktualität Vergangenheit" charakterisiert werden: Er hat den in tausendfachen Reproduktionen verschlissenen Klassikern der Kunstgeschichte durch oft nur minime Übermalungen ebenso neues Leben und neue Verbindlichkeit verliehen wie den auf Flohmärkten und in Brockenstuben dahindämmernden, mit viel Herzblut geschaffenen Arbeiten der Sonntagsmaler. Und das ist eine Haltung, die - so typisch sie für einen heutigen Künstler sein mag - im "Grünen Heinrich" auf erstaunliche Weise vorweggenommen ist: in der Gestalt der Frau Margret, die aus dem ungeheuren Trödelkram, mit dem sie handelt, die ihr wichtigsten Gegenstände für ihre Wohnstube zurückbehält und ihnen hier zu neuer Ehre verhilft. Ihr hat Martin Schwarz die vielleicht in einem ähnlich überfüllten Trödelladen mit sicherem Künstlerblick aufgefundenen Collagen gewidmet, die er sich mit nachträglicher Übermalung aneignet. Das geheimnisvolle Reich der Frau Margret ist aber nur ein kleiner Teil jenes Kosmos aus Jugenderinnerungen, aus welchen "Der Grüne Heinrich" in so hohem Masse lebt. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie, obwohl im Detail ganz persönlich, ja fast privat, gesamthaft die Welt der Heranwachsenden zeitlos-allgemeingültig beschwören. Und das heißt auch, dass die Beschäftigung mit ihnen fast zwangsläufig zu derjenigen mit der eigenen Jugend wird. So hat Martin Schwarz fiktiv-dokumentarisch nicht nur jene mit Nürnberger Kinderfarben gemalten Himmelslandschaften gewissermaßen rekonstruiert, die Keller in seiner fragmentarischen Autobiografie als seine ersten bildnerischen Versuche erwähnt. Er hat als Ergänzung dazu auch einige seiner eigenen frühesten Bilder in die Ausstellung einbezogen. Sie stehen ein für eine an sich traditionelle künstlerische Ausbildung, wie sie auch Keller genossen hat - nur um von ihr aus gleichwohl zu zukunftweisenden künstlerischen An - und Einsichten zu gelangen. Sie erinnern aber auch daran, dass für Martin Schwarz, wie alle anderen bestehenden Bilder, auch die eigenen immer wieder neu befragt und entsprechend weiterentwickelt werden können. Aber schließlich ist Kindheit und Jugend nicht nur etwas Gewesenes und Erinnertes, sondern vor allem ein immer neu Gegenwärtiges: Wir sehen vor uns auch dieses Kinderbett, nicht nur ein Kunstwerk mit Installationscharakter, sondern auch einfach - ein Bett, in welchem die Kinder des Künstlers von jenen anmutigen Bildern umgeben erwachen, von denen wir spätestens seit Gottfried Keller wissen, wie wichtig sie für ein glückliches Heranwachsen sind. Der alltäglich-erfüllte Augenblick verbindet sich da mit Menschheitsfragen, und dieses spannungsvolle Ineinander charakterisiert auch die Serie von Aquarellen, die sich auf eine bedeutsame Episode in Kellers Biografie beziehen: die von der Schwester des Philosophen anekdotisch festgehaltene, kulturhistorisch so bedeutsame Begegnung mit Friedrich Nietzsche. Dessen paranoisch sich verdüsterndes Weltbild erscheint hier freundlich durchgeistert von skurrilen Gestalten, wie sie uns in Kellers Seldwyla begegnen. Das ist sicher ein fruchtbarer Zugang zu diesen Aquarellen - aber keiner, der zu ihrer detaillierten "Erklärung" ermuntern und sie so doch wieder zu blossen "Illustrationen" vereinfachen soll. Die neueren Oelskizzen aber, die auf diese Ausstellung hin entstanden sind, bilden einen gewissen Gegensatz zu den Bildern aus Kellers Umkreis. Sie kommen eigentlich nicht von einer Idee oder einem Konzept her, sind eher eine Art Experiment in reiner Malerei. Und doch trifft manches bisher Gesagte auch auf sie zu. Auch sie sind Weiterentwicklungen früherer Arbeiten und setzen unwillkürlich Reflexionen über Grundprobleme der Malerei (und nicht nur der Malerei) in Gang. An ihrem Anfang standen konstruktive Kompositionen, die Martin Schwarz einst für einen (heute unerheblichen) praktischen Verwendungszweck geschaffen hatte und die er nun mit vegetativ-naturhaften Elementen übermalte. Er erinnert damit an eine seiner früheren Übermalungen eines großen Klassikers, an seinen "Widerspruch zu Mondrian", wo das schwarze Liniengerüst in einer Komposition des Konstruktivisten umgedeutet wird zu einem Pflanzengitter, an dem sich nun ein Efeu emporrankt. Jene pointierte Ironie fällt hier nicht mehr so direkt aus - geblieben ist der Wille, dem Glauben an eine alles regelnde und berechnende Vernunft, die Einsicht in die unfassbare Vieldeutigkeit der Welt der Erscheinungen entgegenzustellen. Der optische Effekt bestätigt dabei die zunächst nur unbewussten Absichten des experimentierenden Malers. Das Vegetative im Bild siegt unwillkürlich über das Konstruktive, lässt die Quadratformen plötzlich als (wenn auch seltsam deformierte) Sonnen oder sonstige Himmelskörper erscheinen. 13. Artikel im 'Schweizer Lexikon für Kunst' von Martin Kraft

Seiterle, Christine
1. "Edelstein". 1989. Mischtechnik. 10 x 15 cm. 1989. 2: "Landschaft": 1992 (?). Acryl. 70 x 100 cm. Erworben bei Galerie in Gächlingen, 1992.

Spinnler, Theo
1. "Doppelphotographie". (Liegende Frau in Bilderrahmen, liegendes Bild). 1974. SW-Photo. 24 x 30 cm. Signiert. 2. "Doppelphotographie". (Sitzende Frau in Bilderrahmen). 1975. SW-Photo. 24 x 30 cm. Signiert.

Spoerri, Daniel
1. "Vogelmensch mit Ratte". Mischtechnik; Objektbild. 2. "Heilrituale an bretonischen Heilquellen". (zusammen mit Marie-Louise Plessen). Privatdruck von Paul Gredinger, Cast, Schweiz. Von beiden Autoren sign. Ex. 1665/3000. 491 Seiten mit zahlr. Abb. der Quellen und Brunnen. Leinwand. 21 x 15 cm. Buch zu einer Sammlung von 117 Wassern in Arzneigläsern, die in einem Apothekerschrank aufbewahrt sind. "Er besteht aus drei dreiteiligen, aufklappbaren Schreinen. In jedem der drei zusammenschraubbaren Kästen sind auf den beiden Seitenflügeln drei mal drei, also neun Flaschen aufgestellt; in den mittleren drei Reihen je sieben Flaschen. 2 x 9 auf den Seiten und 3 x 7in der Mitte macht also 39 Flaschen je Kasten; das ganze Triptychon hat demnach 117 verschiedene Wasser." (S.19) Sachregister mit besonderer Berücksichtigung von Krankheitsgattungen und Brunnenritualen zu den heilenden Wassern S.23ff. Eine Karte der Bretagne (in Tasche des rücks. Innendeckels) verzeichnet die Lage der bretonischen Quellen. Beschreibung des Brunnen 'St. Goustan en Pluneret par Auray, Morbihan 56400, (S.46): " Der Brunnen von St. Goustan war früher, bevor er zubetoniert und mit einer Pumpe versehen wurde, als einer der Heiratsorakelbrunnen bekannt, wie sie zuhauf in der Bretagne zu finden sind. Das Heiratsorakel besteht darin, daß eine Nadel sich auf bestimmte Weise im Brunnenwasser bewegen muß, wobei manchmal von der Nadel selbst gewisse Eigenschaften erwartet werden. Die weitaus häufigste Auflage ist, daß die Nadel schwimmen muß, was übrigens sehr viel leichter zu bewerkstelligen ist, als es den Anschein hat. Es werden dabei auch einige Tricks angewandt. Der gebräuchlichste ist das Einreiben der Nadel mit Körperfett. Auch andere Kriterien können bestimmend sein, z.B. daß die Nadel in einen Schlitz im Brunnengrund fallen oder sich um sich selber drehen muß (Brunnen von Pont l'Abbé, 29120 Finistère). 'In Primelin wurde vor der Revolution die Nadel des St Tujan, ein 4 cm langer Messing- oder Eisendorn, verehrt, der ähnlich wie sein Schlüssel mit einer Volute abschloß und während der Revolution verlorenging. (Broschüre St Tujan. Pérennes p. 84)' Im Brunnen von St Goustan mußte die Nadel aus dem Brusttüchlein nahe dem Herzen schwimmen, um sichere Heiratsaussichten zu gewährleisten. Die Heiligenlegende des St Goustan ist wie manch andere Vita der irischen und bretonischen Kolonisationsmönche, die aus Irland, Galway und Cornwall in die Bretagne kamen, eng mit dem Meer verbunden. Als Mönch des Gründungsklosters St. Gildas de Rhuys war er auf wunderbare Weise um das Jahr 1000 einem Schiffbruch entkommen. Erschöpft streckte er sich auf einem Felsen aus. Um ihn zu empfangen, wurde der Stein so weich wie ein Kissen und bewahrte seinen Abdruck in Le Croisic (Loire-Atlantique). Die Legenden mancher bretonischer Heiliger sind von Quelle zu Quelle verschieden. So wird der Feiertag des St. Goustan manchmal am 27.1., manchmal am 27.11. angegeben. Übereinstimmend jedoch wird er als bekehrter Pirat beschrieben. Drei Gemeindekirchen, alle drei am Wasser gelegen, waren ihm früher gewidmet: Le Croisic, wo ihm auch ein heute verschwundener Wunderbrunnen geweiht war, St. Gildas de Rhuys und St Goustan bei Auray. Alle drei Gemeinden verehren noch Reliquien, die ihm zugeschrieben werden, in St. Gildas de Rhuys ist es sein steinerner Sarkophag." Geschenk von Spoerri an Martin Schwarz: Votivbild (goldeingefaßtes Kreuz, von Margueriten umrankt) in schwarzem Holzrahmen (oval) mit gewölbtem Glas. ca. 22 x 19 cm. 3. o.T. Objektcollage mit Marmorpapier und Vogelfedern. ca. 30 x 30 cm. Getauscht gegen ein Buchobjekt mit Maxe Sommer, Kunsthalle Burgdorf.

Staeck, Klaus
1. "Natur" Postkartendruck. 10 x 15 cm. 4 sign. Postkarten aus einer Mappe, Thema: Umweltzerstörung. 2. o.T. (Panzer mit Wohnwagen). 1970. Siebdruck. 54,5 x 78 cm. Sign. Ex. 142/150. 3. "Staeck's Umwelt". Steidl Verlag. Göttingen, 1984. 1. Auflage. 158 Seiten mit zahlr. Abb.

Stehmann, Anja
1. "Das Land des Lächelns". 1971. Siebdruck. 55 x 71 cm. Sign. Ex. (EA). 2. "Landschaft". 1972. Farb-Serigraphie. Graphikkalender.

Stock, Bodo

1. Brief. 31.5.1991.
"Es ist nicht eine Untröstlichkeit oder hoffnungsheilende Gewissheit/Platitüde, die ich in beider (das sind Thomas Fischer und Markus Baldegger ) Arbeiten empfinde. Die Schönheit bei diesen Werken hat etwas mit einer stillen Vergänglichkeit , Aufgabe und einer gewissen Demut zu tun. Es ist die Kraft der Vision, die darin liegt und sehr menschlich und dennoch unfassbar bleibt. Dieser Aspekt von Schönheit hat etwas mit feinnerviger Wachheit zu tun und nichts mit verträumter Zeit. Mit scheint als ob sich jenseits aller merkantiler Absicht und oberflächlichen Elaboraten doch noch eine Welt auftut und weiter besteht, die nicht unbedingt in den hochglänzenden Kunstblättern* Einzug findet und dennoch nicht totgeschwiegen werden kann. Um solche Augenblicke zu erleben bin ich einigen Künstlern sehr dankbar, empfinde hierin (siehe*!) etwas ungerechtes. 2. Neujahrsgruß 1995. 1994. Holzschnitt (?). 14 x 8,7 cm. Sign., beigelegter Pergamentzettel.

Stöcklin, Tania Christine
1. Dreieckige und sechseckige Bodenplatten, Gold auf Schwarz marmoriert (in Zusammenarbeit mit Martin Schwarz). 2. "Erinnerungsbüchlein". ca. 20 Farbphotographien. Schwarzer Samteinband. 21 x 15 cm. 3. "Georgette Meunier". Plakat von Martin Schwarz zur Uraufführung des Films (zusammen mit Cyrille Rey-Coquais) auf der Berlinale (1991). Siebdruck auf Offsetdruck. 65 x 50 cm.

Streitenfeld, Dirk
1. " Lesung". o.J. Buchobjekt. Dazu zwei Plakate (59,5 x 75 cm): Hessischer Rundfunk, Martin Walser liest aus 'Ein fliehendes Pferd'.

Szeemann, Harald
1. "Beste Wünsche für 70". 1969/70. Fotokopie (29,7 x 21 cm) mit Zitat: "Das Leben des Durchschnittschweizers verläuft so brav und stinklangweilig, daß man die moderne Kunst als Sicherheitsventil verstehen kann, auch wenn man selber klassische Kunst vorzieht. (Dr. Karl Förster, Basel, Blick)"

Tiegel, Elizabeth
1. o.T. (Weiherbaumschatten). 1974. Aquarell. 23 x 26 cm. Sign.

Thomkins, André
1. "häuchler". 1983. Holzschnitt (rot). 21 x 29,7 cm. Sign. Ex. 7/100. Mappe Galerie Baviera.

Tot, Endré
1. "Zero". o.J. 2 Briefmarkenbögen. 21 x 29,7 cm. Getauscht Galerie Howeg, Zürich.

Ulrichs, Timm
1. "Am Anfang war das Wort am". o.J. Silberdruck auf Schwarz. 50 x 70 cm. Sign. Ex. 226/350 (als letztes Ex. bei Frölich & Kaufmann im Dez. 2000 erworben, s. Rechnung). 2. "Kubistische Kunst-Landschaft". 1968/72. Siebdruck. Leporello mit 3 Bögen A4. Sign. Ex. 230/300. 3. "Denken Sie immer daran, mich zu vergessen". 1975. SW-Plakat. 84 x 59 cm. Ausstellungsplakat Kunstverein Braunschweig 1975. Photo von Grabstein mit o.g. eingemeißelten "Titelsatz". Gewidmet für Martin Schwarz. 4. EXTRABLATT. 1975. Zeitungsflugblatt. 79 x 57 cm. Am oberen Rand und Ecke links etwas beschädigtes Blatt. Zerlesen!? "Totalkünstler Timm Ulrichs von einem Meteoriten erschlagen. Eigener Bericht." 5. "lesarten und schreibweisen". rot 33, hrsg. von Max Bense, Elisabeth Walther. Stuttgart. 1968. 12 unaufgeschnittene Doppelblatt. 15 x 15 cm. Sign. Ex. Geschenk von Dieter Lohl. Zitat: " ich- elementar // ich bin feuer und flamme / ich bin aus der luft gegriffen / ich bin erde und soll zu erde werden / ich bin mit allen wassern gewaschen // ich bin ganz in meinem element " 6. 3 SW-Photos: Timm Ulrichs und Martin Schwarz gemeinsam auf einem Bild und Martin Schwarz hält ein Bild vom Auge Timm Ulrichs' in der hand, während dieser einen Nagel dafür in die Wand schlägt. Eröffnung bei Michael Berger, 'Ein Augenblick, der stehen bleibt.' Fotograf: Marc Räder. 7. "Kunst-Leben". Katalog einer Sammlung von Bildausschnitten aus Pornoheften. Die Ausschnitte konzentrieren sich auf die an den Wänden im Hintergrund hängenden Kunstdrucke. So sieht man z.B. Bilder von Mondrian, Picasso oder Klee, davor noch einige nackte, ragende Körperteile.

van Eerd, Bonaventura
1. "Ausgeblasen". o.J. Objektcollage; ausgeblasenes Gänseei (?) mit weißem Luftballongummiverschluß. 7 x 7 x 12 cm. Erworben beim Künstler, 1994; unsigniert. 2. "Bügelfalter". Zum Schmetterling verbogener Metallkleiderbügel. Erworben 1993. 3. "Ein Stein". Beklebter/bedruckter Stein (Portrait von Einstein).
2 x 4 cm. Erworben 1993. 4. "Eierschalenkreis". SW-Photographie. 20,4 x 30,4 cm. Hochzeitsgeschenk 1992. 5. "Deutschland bei Nacht". 1990. Bearbeitete Farbkopie. 19 x 27,5 cm.

van Eerd-Schenk, Maxine
1. "Für Vladimir den Wolkenmaler". 1995. Objektcollage; bemalte Holzkiste mit Regenbogenpapierquast. 2. "Packe das Schwänzlein des Traumes". 1993. Federzeichnung + Gouache. 18 x 24,5 + 9,6 x 13,8 cm. Mit Textbeilage; getauscht bei gemeinsamer Ausstellung in der Buchhandlung Zähringer 2, 1994. 3. "Liebesbotschaften". 1992. Federzeichnung, Aquarell, eingerollte Papiere, Fäden. 12,4 x 17,9 cm. Geschenk zur Hochzeit 1992. 4. o.T. (32 eingefärbte Papiere). 1992. Offsetdruck. 70 x 50 cm. Sign. Ex. 8/100.

Viscontini, Francois
1. "Bim (bei) Martin Schwarz". 1982. Acryl, Oelkreide, Filzstift auf Karton . 70 x 100 cm. Eine schwarze Galerie mit schwarzen Bildern; im Vordergrund rechts ein Schirmständer mit weißen Blindenstöcken. 2. o.T. ( Lokomotivräder). ca. 1982. Mischtechnik. 70 x 100 cm. 3. "Zero-Zero". ca. 1983. Acryl und Oelkreide auf Karton. 70 x 100 cm. Signiert. Mann auf Lokomotivrädern liegend raucht eine Haschischzigarette, der wie aus dem Schornstein einer Dampflokomotive bunte Rauchwölkchen entsteigen. 4. "Katzen". 1997. Kaltnadel-Radierung. 50 x 40 cm. (Motivgröße: 16,7 x 21,7 cm). Sign. Ex . 2/21 ( Auflage: 21 + 6 EA), Rives-Bütten 300g, Druck: Rolf Meier, Winterthur. Gekauft 1998 bei Atelier Alexander. 5. "Nachtschiff". Acryl auf Karton. 70 x 100 cm. Signiert. 6. 3 Bilder Sternenhimmel-Weltall. Acryl auf Karton. 70 x 100 cm. 7. Mappe mit 26 "Köpfen". 1982-86. Mischtechnik. Je 42 x 30 cm. 8. "Der Bart des Propheten". 1981. Oelkreide und Filzstift. 30 x 42 cm. Signiert. 9. "Rattenschwanz". ca. 1981. Oelkreide und Filzstift. 30 x 42 cm. Signiert. 10. "Hab Freud im Herzen". o.J. Acryl, Oelkreide und Filzstift auf Karton. 70 x 100 cm. Signiert.

Vogt, Christian
1. noch nicht erfaßt: Titel: Jahr: Technik: Maße: Anmerkungen:

Vostell, Wolf
1. "310 Ideen ausgelöst durch die Natur von Vermont für Dick Higgins". 1970 - 72. Kartonschachtel mit 310 Karteikärtchen. 2. "Medienlandschaft" (zwei große Fernseher auf Autobahnkreuz). o.J. SW-Siebdruck. 74 x 99 cm. Gekauft auf dem 'Neumarkt der Künste' in Köln, 1970, für DM 20,-.

Wachweger, Thomas
1. o.T. Gouache. 65 x 50 cm. 2. o.T. (Skelett beim Cocktailtrinken). 1982. Radierung. 29,7 x 21 cm. Sign. Ex 7/100; Mappe Galerie Baviera. 3. Portraitphoto. Aufgenommen von Martin Schwarz in seinem Kölner Atelier. ca. 1981.

Weber, Bruno
1. "Kopfhaus". 1998. Lithographie. 47 x 53 cm. Sign. Ex. 192/250; Einladungskarte zur Ausstellung in Spreitenbach, November 1995 . 2. Wortreihungs-Gedicht zusammen mit Urs Amann, Martin Schwarz und Ehefrau Mariann Weber-Godon anlässlich der Ausstellungeröffnung im Kulturzentrum Sigristenkeller, Bülach, 10. Mai 2000: " DIE VIER PHANTASTEN, FORMENFORMER, TRÄUMER, HIMALAJAÜBERSPRINGER, SCHWÄCHEANFÄLLIGEN, DIE WUNDERSICHTBARMACHER, SCHMETTERLINGSFÄNGER, ANDERSARTIGEN, SPINNER, VIERMALGROSSEN, FRAGMENTVOLLENDER, ZUFÄLLIG-DRAUFSTOSSENDEN, METAPHYSISCHEN, ANDERSARTIGEN, STRAFAUFGABENMACHER, NICHTSINDENSINNKOMMER, LUSTMALER, VIAMOOSKAUER, DIE ECKENRUNDELER, FLÄCHENFÜLLER, VOM GEIST GESCHWÄNGERTEN, RITSCHRATSCHPOLKAMUSIKMALER, DURCHBLICKENDEN, BE- UND ENTZAUBERNDEN, ERNSTHAFTZURSACHEGEHENDEN, AQUARIUM-AQUARELLER, FARBENMITGLÜCKMISCHER, BIERMAUDIS, VIER GANZ NORMALENQUADRATGENIES, BEWUSSTVERRÜCKTEN, HALSÜBERKOPFTRABER, SINGERBEETHOVENWIEDÜBENDOFRER, KUNSTRETTER, ENDARDENDEN, DIE EINGEFLEISCHTEN FREIGEISTER, DIE LUSTIBUSSE, DIE WELTERNEUERER, EISIGERWINDAUSRUSSLANDUNDÜBERWEISUNGAUSDEMAUSLANDERWARTENDEN, UNNACHAHMLICHEN, GRENZENLOSANGRENZENDEN, SEHRINEILIGEN, SANSIBARHÜHNERWADLER, DIE KALEIDOSKOPSURFER, GRUNDSUCHENDENKÜNSTLER, GIGAMEGASELBSTIRONISIERENDEN, SEHNSÜCHTIGSCHAFFENDEN.

Wechsler, Magi
Diverse Karikaturen, darunter: Junge öffnet die Haustür, draußen steht eine Skulptur rmt aus aufgetürmten Buchstaben, das Wort 'WEIHNACHT' bildend. Der Junge ruft: "Weihnacht steht vor der Tür." 2. "ABC mit Esels-Ohren" (Text: Max Huwyler). Buchgeschenk an Liselotte mit Widmung und Zeichnungen.

Wegmüller, Walter
1. "Tarot-Blume oder "ES" im Aufbruch" . 1970. Lithographie. 70 x 50 cm. Sign. Ex. 73/100. 2. "Seiltanz". 1992. Siebdruck (?). 70 x 50 cm. Sign. Ex 9/10. 3. Plakat: Ausstellung im Kunstmuseum Olten. 1997.

Wewerka, Stefan
1. Job Rotation. 1971. Original-Offsetdruck, farbig. 21 x 28 cm. Sign. u. num. Ex. 56/100. Capital-Edition (X), Geschenk von Ingo Kümmel, Köln. 2. o.T. (Dachfirst mit Stühlen). 1992. Colorierter Tiefdruck. 33,5 x 61 cm. Sign. Ex .14/65. Erworben Kunstverein Ulm (Jahresgabe).

Willem, Denyse
1. Farbstiftzeichnung. 1983. ca. 60 x 80 cm. 2. Eigenhändige Einladungskarte zur Ausstellung "Sex Men", 1996.

Wolf, Jean-Claude
1. 2 Selbstportraits (rasiert, unrasiert), ca. 1980, Automatenpassphoto, 5,5 x 5,5 cm. 2. Kopien von diversen Kleckszeichnungen. 3. Mitteilung (A4): "Am Samstag, dem 15. März 1986 habe ich beschlossen, nicht mehr zu reden. Über die Hintergründe meines Beschlusses werden meine posthumen Veröffentlichungen hinreichend Aufschluss erteilen. Diesen Beschluss verstehe ich gleichzeitig als den Gründungsakt der Sekte der Schweiger. Die Mitglieder dieser Sekte reden nicht. Sie fühlen sich dem Wort verpflichtet: 'Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.' Mk 7, 15. Ich bitte Sie davon Kenntnis zu nehmen und verbleibe in freundlichem Schweigen J.-C. Wolf. Demnächst in diesem Programm: DAS LEBEN - EIN STUMMFILM. Dokumente aus dem Alltag der Taciturnier. Rückseitentext: "Würden sie mich wie einen Aussätzigen behandeln? Ich beschloss zu schweigen. Kein Wort mehr zu reden. Als Anfang eines neuen Lebens, nach dem Vorbild eines Chassidimus. Nur im Jahresheft würde ich meine Gedanken festhalten. Würde ich noch lachen? Gäbe es noch Freunde für mich? und Arbeit? Der Entschluss ist sicher weniger radikal als der Entschluss nicht mehr zu atmen. Atmen würde ich weiterhin. Essen und trinken, gehen und sitzen, wachen und schlafen. Lieben? Wer will einen stummen Liebhaber? Vielleicht würde ich mich zu Stummen gesellen, wiewohl als Fremdling, als ein von ihnen wohl zu unterscheidender Schweiger, als negativer Prophet, als stiller Vorwurf an die Menschheit, der besagt: Aller Sprachgebrauch ist Sprachmissbrauch. Jedes Wort ist ein Wort zuviel. Jeder Redner ein Schwätzer. Der Wortkarge noch ein Wortverschwender. Wortewenden ein Worteverdrehen. Zu gedankenreich wäre ich, um Sprüche zu machen, um zu murmeln oder zu plaudern. Ein Plakat führe ich mit mir: "Ich habe die Sprache verloren. Entschuldigen Sie bitte mein Stillschweigen." Doch dies ist eine Notlüge: Ich habe nicht "die Sprache verloren" - und ich habe die Fähigkeit zu reden auch nicht "verloren". Vielmehr handelt es sich um eine Form von Askese. Doch würde ich schreiben: "Ich will nicht sprechen", so würden das wohl viele Menschen so lesen: "Ich will nicht mit dir sprechen. Dich verachte ich." Oder sie würden sogar annehmen, allgemeine Menschenverachtung habe mich überwältigt. Oder sie würden den Narren schelten, quälen und - vergessen. Mir scheint es, dass ich in ihrem missverstandenen Mitleid besser aufgehoben sein werde. Für einen Kranken werden sie mich halten, der durch einen chirurgischen Eingriff oder eine psychiatrische Behandlung zu heilen wäre. Als Unheilbaren mögen sie mich bedauern und - vergessen. Als Krüppel mich verachten. Das ist alles viel einfacher, als die anderen auf eine Anstrengung aufmerksam zu machen, die sie dann doch nicht zu würdigen wissen." 4. Mitteilung der Taciturnier (lt. Poststempel auf beigefügtem Umschlag: 21.5.1986): "mitteilung der taciturnier aus strict feministischen erwägungen - ärztin hilf dir selber lk 4,23 - haben die taciturnier - eine schweigsame sekte / die wert darauf legt / sekte genannt zu werden - beschlossen / auf das oppositionspaar der gott - die göttin zu verzichten zugunsten der redeweise von der gotterich - die gott damit dürfte es den taciturniern weiterhin möglich sein / sich an gott zu wenden und sie zu preisen und zu ehren / während es nun endlich offenbar wird / dass sich das patriarchat lediglich einen gotterich und wütherich zusammengezimmert hat sechzehn franken / ein kontrollblick in den spiegel zeigt / dass die ohren noch stehn / die wackeln nicht / ungleich schmäler wird wohl mein honorar sein für diese seite / aber jetzt schnurstracks aus dem text heraus zur geliebten / welche mich / wenn sie gut gelaunt ist / bedenkenlos heiraten wird".

Wydler, Teres
1. "DE CULTURA". 1993. 3 Objekte mit Kristallisationen. Maße: Ex. 1/10; 2/10; 3/10. Erworben bei der Künstlerin, mit handschriftlicher Rechnung.

Wyss, Anatol
1. "Spektrum". Zeitschrift für Originalgraphik. 2. o.T. (Trichterlandschaft). 1979. Radierung. 21 x 29,7 cm. Sign. Ex. 7/100. Mappe Galerie Baviera.

Zaugg, Anita
1. " Die Freiheit". 1983. Tiefdruck. 59 x 43,5 cm. Sign. Ex. 2/20.

Zimmer, Dirk
1. "Die übertriebene Geste" oder "Der lange Marsch durchs Gemäuer". 1974. Tiefdruck. 50 x 70 cm. Getauscht bei Silvio Baviera.